Interview
Anton Leikam: "Kärnten braucht den Weltcup"

Anton Leikam ist ÖSV-Vizepräsident und Askö-Kärnten-Präsident
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  • hochgeladen von Stefan Plieschnig

ÖSV-Vizepräsident und Askö-Kärnten-Präsident Anton Leikam spricht im WOCHE Interview über die Leistungen der Kärntner Spitzensportler, Bad Kleinkirchheim als Weltcuport und warum er wohl nicht Nachfolger von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel wird. 

WOCHE: Wie verläuft die erste Alpin-Saison nach Marcel Hirscher aus Kärntner Sicht?
LEIKAM: Natürlich ist ein Marcel in einer Saison nicht ersetzbar. Bei Marco Schwarz wird es nach seiner Verletzung noch etwas dauern bis er vollständig im Rennmodus ist. Sehr überrascht hat mich bis jetzt Matthias Mayer, vor allem natürlich in den Speed Bewerben. Beim Riesentorlauf in Sölden war er eigentlich nur eine Notlösung, weil noch Plätze frei waren. Aber auch dort hat er mit Platz 15 überzeugt. Max Franz ist heuer noch nicht ganz im Weltcup angekommen.

Und bei den Damen?
Kathi Truppe ist im Slalom richtig stark drauf. Im Riesentorlauf hat sich noch ein kleines Manko, sie fährt oft noch zu vorsichtig. Nadine Fest zeigt sehr stark im Europacup auf. Sie wird auch im Weltcup in Zukunft eine Rolle spielen. 

Seit Thomas Morgenstern und Martin Koch hinken die Kärntner Nordischen etwas hinterher?
In der Nordischen Kombination haben wir mit Thomas Jöbstl und Philipp Orter heuer – etwas überraschend – zwei Top-10-Athleten im Weltcup. Bei den Spezialspringern sieht das derzeit leider anders aus.

Seit 2018 gibt es in Bad Kleinkirchheim keine Weltcuprennen mehr ...
Die Speedrennen wollte Bad Kleinkirchheim selbst nicht mehr veranstalten, der Aufwand dafür ist einfach zu groß. Technikrennen im Weltcup sind von ÖSV-Seite erst möglich, wenn es die nötige Aufstiegshilfe zum Riesentorlauf-Start (Anm.: Mitte der Strohsack-Abfahrt) gibt. Dafür gibt es auch einen einstimmigen Beschluss aus der Präsidiumskonferenz. 

Wo liegt das genaue Problem, dass es keine andere Lösung gibt?
Den Athletinnen könnte man vielleicht noch den Umweg über die Kaiserburgbahn und den Sessellift auf den Strohsack zumuten. Aber für Serviceleute mit der ganzen Ausrüstung ist das nicht machbar. Bei einem Weltcup-Rennen müssen einfach gewisse Standards gegeben sein – und dazu gehört eben auch der einfache Weg zum Startbereich. Das ist aber eine Sache der Bergbahnen. Der Zweier-Sessellift auf den Strohsack ist nicht mehr zeitgemäß. 

Wie sieht die Lösung aus, sollte der Zubringer errichtet werden?
Dann wären Technikrennen im Weltcup-Kalender der Damen vorgesehen – vermutlich im jährlichen Wechsel mit dem Semmering und Lienz. 

In anderen Kärntner Skigebieten kommt ein Weltcup-Rennen nicht in Frage?
Es gab vom Landesverband aus Kontakt mit Gerlitzen und Nassfeld, aber das ist nicht realistisch. In erster Linie reden wir von Weltcuprennen nur in Verbindung mit Bad Kleinkirchheim. Kärnten braucht unbedingt wieder ein Weltcup-Bewerbe im Bundesland. Die Alpenarena in Villach würde gute Bedingungen für die Nordischen Kombinierer bieten. Es wurde einmal diskutiert, sich mit der Ramsau abzuwechseln, aber das hat sich auch wieder zerschlagen. Für die Spezialspringer sind Bewerbe auf der Normalschanze leider nicht attraktiv genug. 

Wie schwierig ist es heute, Talente im Nachwuchs zu finden?
Das ist nicht einfach, es braucht sehr viel Unterstützung der Eltern. Bei meinem Heimat-Skiclub am Klippitztörl können wir die gesamte Infrastruktur im Skigebiet zur Verfügung stellen, aber wenn die Eltern nicht dahinterstehen bringt das auch wenig. Mit Felix und Pirmin Hacker und Oscar Heine stellt der Askö Klippitztörl heuer erstmals drei Kaderläufer im ÖSV. Darauf sind wir natürlich stolz.

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hat seinen Rücktritt bereits angedeutet. Eine neue Aufgabe für Sie?
Wir haben ja im ÖSV fast gemeinsam angefangen, vielleicht hören wir auch gemeinsam auf. Ich bin zwar mit sehr viel Freude dabei, aber wenn der ÖSV in den nächsten 2-3 Jahren neu aufgestellt wird, dann wohl ohne mich. Eine endgültige Entscheidung habe ich aber noch nicht getroffen. Das große Ziel für Peter Schröcksnadel, aber auch für mich, ist es die Weltmeisterschaften 2025 nach Saalbach zu holen.

Interview: Stefan Plieschnig

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