Leserbrief
Gedanken zur europäischen Mobilitätswoche
Die fossile Kultur hat uns Wohlstand, Gesundheit und Bildung gebracht. Sie hat ihr Versprechen gegenüber unseren Eltern und Großeltern „es einmal besser zu haben“ eingelöst. Der wohlhabende Teil der westlichen Gesellschaft muss heute weder Kindersterblichkeit, endloses Reisen von A nach B oder gar schmutzige Wäsche fürchten. Mit unserem Wirtschaftssystem haben wir uns in ungeahnte Höhen geschraubt und sind gleich Ikarus der Sonne zu nahegekommen. Der Selbstzerstörungsmechanismus ist in Gang gesetzt. Zuerst bei jenen, auf deren Kosten wir die letzten 50 Jahre gelebt haben. Menschen, die oft nur ein Hundertstel unseres ökologischen Fußabdrucks aufweisen.
Menschen, die gänzlich unschuldig an den immer häufiger werdenden Hitzeperioden, sintflutartigen Überschwemmungen oder am steigenden Meeresspiegel sind.
Aber es wird auch uns erwischen. Vorerst jene, die ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen können, die von Arbeitslosigkeit bedroht sein werden, weil Konzernchefs über Nacht die Produktionsstätten auflassen oder diese für sie günstigere Regionen übersiedeln. Später wird es die sogenannte Mittelschicht treffen, die sich heute noch mit Haus, Pool und SUV in Sicherheit wähnt. Denn wenn soziale Unruhen beginnen, die Migration explodiert, das Wasser vor der eigenen Tür steht oder Brunnen ausgetrocknet sind, gibt es kein Leugnen, Beschwichtigen oder Wegschauen mehr.
Darum ist es heute an der Zeit Nein zu sagen: zu absurden Straßenbau Projekten wie der Steyrer Westspange, Nein zu angeblich sauberem Mollner Gas (Gas ist weder sauber noch schmutzig, sondern Millionen Jahre alt und trägt heute zur Erderwärmung und Klimakrise bei).
Wir sollten JA sagen zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der Radwege, JA zum Erhalt unseres Grünlandes.
Wir sollten jetzt JA sagen zur solaren Kultur, die uns, wenn wir es richtig anstellen, noch einige Zukunft verspricht.
Dieter Wallentin, Garsten (Bürgerinitiative da Huat brennt)
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