10 Jahre Schlaganfall-Selbsthilfegruppe
Betroffene vernetzen und informieren sich monatlich
STEYR. Seit 10 Jahren gibt es in Steyr eine Schlaganfall-Selbsthilfegruppe (SASH). Betroffene treffen sich einmal im Monat – nicht um zu „jammern“, sondern um sich gegenseitig zu unterstützen, zu vernetzten und sich über Hilfsangebote und therapeutische oder medizinische Fortschritte zu informieren. Die Initiatorin Michaela Prokop hat mittlerweile mehr als 90 Veranstaltungen mit ebenso vielen Vortragenden organisiert.
Michaela Prokop arbeitet als Ergotherapeutin in der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse. „Die Idee zu einer Selbsthilfegruppe habe ich von einem ambulanten Schlaganfall-Patienten. In einer der Behandlungsstunden hat er mir gesagt, er sucht einen ‚Anker‘ für die Zeit nach der Therapie.“
Großes Interesse vom ersten Treffen an
Die ersten Treffen im Jahr 2008 sollten zeigen, ob Bedarf besteht. Prokop: „Das Interesse war sofort groß.“ Seitdem organisiert Prokop monatlich - Ausnahmen sind Juli und August - einen Stammtisch mit Programm. Zu Vorträgen eingeladen werden Ärzte, Therapeuten, Hersteller von Behelfen oder Behörden. Prokop: „Es freut mich, dass sich Expertinnen und Experten dafür unentgeltlich zur Verfügung stellen.“ Erfahrungsberichte von Betroffenen, Exkursionen und Ausflüge ergänzen das Programm. Wichtig ist der lockere Charakter der Treffen: „Wer nach einem Schlaganfall betroffen ist oder Angehörige von Betroffenen sind jederzeit und völlig unverbindlich willkommen.“
Erster Dienstag im Monat
Die Treffen finden von September bis Juni jeweils am ersten Dienstag des Monats im Gasthof Schwechater statt.
Infos und Programm: www.sash-steyr.at
Stimmen der Teilnehmer:
Ein regelmäßiges Treffen mit gleich Betroffenen hilft über das eigene Schicksal gut hinweg. Bei uns wird nicht über unsere Beeinträchtigungen gehadert oder gesudert - es ist ein Treffen in ungezwungener Atmosphäre. Dazu gibt es, dank unserer Betreuerin, Michaela Prokop, bei jedem Treffen unterschiedliche Informationen durch verschiedene Vorträge von Therapeuten, Ärzten und vielzähligen Heilkräften oder Institutionen.
Ich fahre seit 2009 (weil ich nach meinem Schlaganfall 2008 wieder selbst Autofahren konnte) nach Steyr, weil ich von meiner Ergotherapeutin erfahren habe, dass es die Sash gibt und habe fast kein Treffen ausgelassen!
Johannes S.
Kurz vor meiner Pensionierung hatte ich im Urlaub einen Schlaganfall, der mich -wie ich zunächst dachte: unerwartet - getroffen hat. Erst im Nachhinein wurde mir klar, dass ich zuvor alle Vorzeichen ignoriert hatte. Während einer Therapiestunde bei Frau Prokop erzählte sie mir von der Selbsthilfegruppe. Jetzt bin ich seit 9 Jahren dabei, obwohl ich mich gesundheitlich sehr gut erfangen habe. In den Vorträgen erfahre ich immer wieder sehr viel neues, interessantes, informatives und hilfreiches.
Franz. M
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