Mission „Keimfrei“ bei OP-Instrumenten
Die unsichtbaren Helden im Krankenhaus Steyr
Ohne sie würden alle OPs, Kreißzimmer und Ambulanzen stillstehen.Sie arbeiten im Hintergrund und sind doch eines der Herzstücke des LKH Steyr. Gemeint sind die Mitarbeiter der sogenannten AEMP,
der Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte.
STEYR. Skalpelle, Scheren oder Klemmen, die für Operationen verwendet werden, sind nur seltenWegwerfinstrumente. Sie werden in der Zentralsterilisation wieder klinisch rein aufbereitet, und daher kommt dieser Abteilung höchste Bedeutung in der PatientInnen-Sicherheit zu.
Insgesamt werden im Landes-Krankenhaus Steyr jährlich bis zu 230.000 Güter von den 22 Mitarbeitern der Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) zerlegt, gereinigt, desinfiziert, wieder zusammengebaut, verpackt und sterilisiert. Die Abteilung ist dabei Tag und Nacht besetzt, denn ohne AEMP gäbe es weder Operationen noch Wundversorgungen.
Im Hochsicherheitstrakt wird alles klinisch sauber
Alle Anstrengungen sind darauf gerichtet, Mikroorganismen zu reduzieren und abzutöten, mit dem Ziel, am Ende der Aufbereitungskette tatsächlich ein steriles Produkt zu erhalten. Die Abteilung selbst ist dabei beinahe schon wie ein Hochsicherheitstrakt gestaltet, in den nur ein Weg hinein- und ein Weg hinausführt. So kommen die Instrumente direkt nach ihrer Anwendung vorerst in die sogenannte „Unreinzone“. „Hier zerlegen wir die medizinischen
Geräte, damit auch wirklich jede Ecke rein wird“, erklärt Karin Mühlberger, Leiterin des 22- köpfigen Steri-Teams. „Im Anschluss sorgen Hitze, Chemie und eine besondere Mechanik für die gründliche Reinigung. Ein ‚Hightech-Geschirrspüler‘ macht dabei alles nicht nur sauber, sondern desinfiziert auch.“ Nach Ablauf des Reinigungsprozesses kontrollieren die MitarbeiterInnen alle Medizinprodukte genau, ob sie sauber und für die nächste OP oder Wundversorgung funktionstüchtig sind.
Die einzelnen Instrumente werden mittels Packlisten geordnet. Anschließend wandern Scheren, Klemmen, Nadelhalter, Haken und weitere OP-Instrumente in den Sterilisator. Dort werden die Instrumente – bei fünf Minuten mit 134 Grad und einer Gesamtlaufzeit von ca. einer Stunde – mit Reindampf steril gemacht. Genaueste Dokumentation beugt auch kleinsten Fehlern vor Besonderes Augenmerk legt das Team auf die Kontrolle der Abläufe und der fertigen Produkte. „Sowohl der Sterilisationsvorgang als auch das sterilisierte Gut unterliegen ständiger Überwachung. Täglich werden die Sterilisatoren einem Testbetrieb unterzogen. Der gesamte Ablauf muss so dokumentiert werden, dass bis zu zehn Jahre später noch erkennbar ist, wer was verpackt und kontrolliert hat. So kann selbst den kleinsten Fehlern vorgebeugt werden“, erläutert Karin Mühlberger. Um den höchsten Standard in der Sterilisation zu garantieren, ist die Weiterentwicklung und Fortbildung aller MitarbeiterInnen ein Fixpunkt in der AEMP. Es profitieren in erster Linie die
Patienten davon, wenn auf modernstem Niveau gearbeitet werden muss.
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