Sehr verbreitet und meist verheimlicht: Hämorrhoiden
STEYR. "Die meisten Menschen scheuen sich, über Beschwerden in der Analregion zu sprechen und zögern daher sehr lange, ehe sie sich einem Arzt anvertrauen", sagt Primar Christoph Ausch, Leiter der Chirurgischen Abteilungen im LKH Steyr und im LKH Kirchdorf. Hämorrhoiden sind schwammartig erweiterte Blutgefäßpolster, die im Bereich des Enddarms eine wichtige Aufgaben erfüllen: Im Ruhezustand dichten sie gemeinsam mit den Schließmuskeln des Afters den Darm ab. Durch angestautes Blut können sich die Gefäßpols-ter mit der Zeit deutlich vergrößern und sich wie Krampfadern vorwölben. Erst in diesem Zustand bezeichnen Mediziner die Blutgefäße als Hämorrhoiden. Typisch sind häufige, aber schmerzlose Blutungen. Auch austretender Schleim und verschmierter Stuhl gehören zum Krankheitsbild. Wegen der ständigen Feuchtigkeit in der Analregion leiden die Patienten unter juckender und brennender Haut und manchmal unter schmerzhaften Entzündungen. An der Entstehung des Hämorrhoidalleidens sind viele Faktoren beteiligt. "Als ein Hauptrisikofaktor gilt die familiäre Veranlagung zu einer Bindegewebsschwäche", so Ausch. Hinzu kommt häufig ein falsches Verhalten: Die Menschen pressen während des Stuhlgangs zu stark. Doch auch Schwangerschaften, das häufige Heben von schweren Lasten oder Übergewicht wirken sich auf die Druckverhältnisse ungünstig aus.
Was hilft dagegen?
Pflanzliche oder homöopathische Hämorrhoidenmittel sollten aufgrund ihrer Zusammensetzung geeignet sein, quälenden Juckreiz zu lindern, ekzematöses Nässen zu reduzieren und brennende Haut zu beruhigen. Es empfiehlt sich: Nach jedem Stuhlgang den Analbereich möglichst mit klarem Wasser gründlich reinigen. Ballaststoffreiche Kost ist anzuraten. "Auch viel zu trinken, das heißt zwei Liter pro Tag, und Bewegung sind sinnvolle Empfehlungen", weiß Ausch. Sollte die Erkrankung so weit fortgeschritten sein, dass die konservativen Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr helfen, stehen operative Eingriffe zur Verfügung.
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