Neujahrsbräuche
Das neue Jahr herbei "visionieren"

Foto: Adelheid Brunner

Neujahrsvorsätze wie: zum Rauchen aufhören, mehr Sport betreiben, abnehmen und sich gesünder ernähren sind ein Übel, das uns jedes Jahr von Neuem durch den Jahreswechsel begleitet. Wenn man ehrlich ist, sind diese Vorsätze geradezu prädestiniert, gebrochen zu werden. Im Stress und dem Leistungsdruck unserer Wohlstandsgesellschaft verflüchtigen sie sich, sobald das Neue Jahr wieder voll Fahrt aufgenommen hat. Wie unsere Vorfahren ihre Wünsche fürs Neue Jahr herbei visioniert haben und was wir uns davon in unsere Zeit mitnehmen können, erzählt Biologin und Expertin für Kräuter und Jahreskreisfeste, Adelheid Brunner. 

"Wenn man die Natur betrachtet, so wird einem klar, dass der Dezember eigentlich die Zeit des Rückzugs und des Loslassens wäre. Die langen Nächte und die absterbenden Pflanzen verdeutlichen, dass es auch für uns Menschen Zeit für Ruhe, Einkehr und innere Stille wäre!" so Brunner. "Unsere Ahnen wussten noch um die Bedeutung der stillsten Zeit im Jahr. Für sie war die Raunachtszeit auch Visionszeit, in der das Neue Jahr "herbei geträumt" wurde. Dieses Visionieren kann man sich heute als eine Art innere Einkehr, der tiefen Reflexion und Erkenntnis vorstellen, in der sich die Menschen bewusst machten, was gut war im vergangenen Jahr und was sie loslassen oder ändern wollten, beziehungsweise stellte man sich vor, was man im kommenden Jahr gerne haben möchte.

Am wichtigsten dabei sind - damals wie heute - die positiven Gedanken. Aus dem Aspekt heraus: es kommt das in die Realität, was wir denken. Wenn wir alle schlecht denken, ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwas Schlechtes kommt größer, als wenn wir etwas positives denken. Und genau das ist die Weisheit, die hinter den Raunächten steckt: dass genau das in die Realität kommt und Materie wird, was man sich in den Raunächten erträumt. 

Raunachtsbrauchtum und die Percht

Eng damit verbunden ist das Brauchtum unserer Vorfahren in Verbindung mit der Mutter Percht, die in den Raunächten - besonders aber in der Dreikönigsnacht - mit der Wilden Jagd um die Häuser der Menschen zieht, um ihnen tief in die Seele zu blicken und  den Spiegel vorzuhalten, sie zu belohnen oder zu bestrafen - je nachdem wie ihr Verhalten im vergangenen Jahr war. Man glaubte, dass auch sie es ist,  die die Visionen fürs neue Jahr sozusagen vorbei bringt.

Räuchern in der Raunachtszeit

Auch das Räucherbrauchtum während der Raunächte geht auf unsere Vorfahren zurück. Man räucherte in Haus und Hof für Schutz, Glück und Segen. In manchen Gegenden war es brauch, dass sich die Familie am Ende des letzten Räucherganges am Abend des 5. Jänner mit Räucherpfanne und Hut in der Hand im Kreis aufstellt, sodass jeder einen Hut voll Rauch aufsetzten konnte. Dieser Hut voll Weihrauch sollte ebenfalls Glück, Gesundheit und Segen bringen. 

Beruhigung des Systems durch Räuchern

"Gerade im Dezember, in der von der Natur vorgesehen Ruhezeit für Körper Geist und Seele, wäre das Räuchern von großer Bedeutung", betont die  Kräuterexpertin. "Räuchern fördert das zur Ruhe kommen. Es würde schon genügen sich manchmal mit einem Stövchen mit Sieb hinzusetzten, Lavendel oder Weihrauch aufzulegen und dabei ruhig zu werden - zu beobachten wie der Atem langsam aus und ein fließt.  Gerade in dieser unruhigen Zeit, kann  so eine sehr einfach zu handhabende Beruhigung des ganzes System, unglaublich wohltuend sein!" Und wer weiß, welche neuen Ideen in so einer "Generalpause für Körper Geist und Seele" plötzlich zu sprießen beginnen...

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