Der Depression entschlossen entgegentreten
Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und am meisten unterschätzten Krankheiten weltweit.
STEYR. In Österreich sind schätzungsweise 800.000 Menschen von dieser Erkrankung betroffen. Dennoch wird die Krankheit in der Öffentlichkeit wenig wahrgenommen, bleibt unerkannt oder unbehandelt. Weiters gibt es sehr viele verschiedene Formen von Depressionen. Als Beispiele seien hier Depressionen in der Pubertät, die Wochenbettdepression, Anpassungsstörungen als reaktive Depression oder manisch depressive Störungen genannt. Die Ursachen für das Auftreten von Depression können vielfältig sein. „Zum einen kann der schnelllebige, leistungsbetonte und konsumorientierte Lebensstil in den Industriestaaten wesentlich zum Auftreten einer Depression beitragen. Zum anderen sind genetische bzw. biologische Faktoren oder Anlassfälle, wie eine Lebenskrise, eine Scheidung oder Arbeitslosigkeit als Gründe anzuführen“, erklärt Ewald Kreuzer, Gründer und Obmann des Vereins pro homine in Steyr. Kreuzer war als Pastoralassistent am Resthof tätig, als ihn die überdurchschnittlich große Zahl an Suiziden in der Pfarre 1996 zur Gründung der Selbsthilfegruppe „pro homine“, also „für den Menschen“, bewog. „Es war und ist mir ein Herzensanliegen, Menschen im Vorfeld, also bevor sie in einer vermeintlich ausweglosen Situation gefangen zu sein scheinen, zu helfen“, sagt Kreuzer. Seit damals hat sich der Verein stark vergrößert und bietet Treffen in Linz, Wels, Vöcklabruck und natürlich Steyr an. „Unser gemeinnütziger Verein bzw. unsere Arbeit widmet sich in erster Linie den Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung, insbesondere mit Depressionen leben und hat als Aufgabenschwerpunkt, zur Verbesserung der individuellen Lebensqualität von Betroffenen und deren Angehörigen beizutragen.
Selbsthilfegruppe in Steyr
Die Selbsthilfegruppe in Steyr trifft sich jeweils am zweiten Montag im Monat im Dominikanerhaus“, ergänzt der diplomierte Lebensberater Kreuzer. Die Selbsthilfegruppen verstehen sich als Ergänzung zu medizinischen und psychotherapeutischen Maßnahmen und werden von Lebens- und Sozialberatern oder ähnlich qualifiziertem Personal begleitet. Darüber hinaus werden vom Verein unter anderem zahlreiche Freizeitveranstaltungen organisiert, Beratungs- und Begleitangebote offeriert sowie verschiedene Seminare oder Vorträge veranstaltet. Zuletzt fand am 6. Dezember eine Weihnachtsfeier in Steyr statt. "Wir freuen uns über jede finanzielle oder ideelle Unterstützung", sagt Ewald Kreuzer. Am 9. Jänner 2017 findet übrigens das nächste Treffen der Selbsthilfegruppe um 19:30 Uhr im Dominikanerhaus in Steyr statt. Besonders erwähnenswert ist überdies das Vereinstelefon von pro homine. Unter der Nummer 0664/2311570 ist auch am Heiligen Abend jemand erreichbar und hat ein offenes Ohr für Menschen, die großen Kummer haben, den Weihnachtsabend vielleicht alleine verbringen müssen oder einfach mit jemandem reden möchten. Weitere Informationen über den Verein sind unter www.pro-homine.at zu finden.
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