Kreatives Projekt
Reichraminger Schüler verschönerten Bahnhofunterführung mit Graffitis
Die Mittelschule Reichraming verwirklichte nun ein wochenlang vorbereitetes Kreativprojekt: Die Schüler sprühten ihre Ideen in Form von Graffitis auf die Betonwände der Bahnhofunterführung Reichraming.
RECIHRAMING. Nachdem Bürgermeister Michael Schwarzlmüller zuvor an die Schule mit dem Wunsch herangetreten war, die Bahnhofunterführung in Reichraming zu gestalten, starteten Lehrer und Schüler eifrig mit der Planung. Das Graffitiprojekt ist für die Schule ein doppelter Glücksfall, denn einerseits stellte hier die Gemeinde Reichraming Wandfläche und Farben zur Verfügung und andererseits ist der Platz besonders gut geeignet. Die moderne Graffitikunst entstand nämlich als Subkultur in den Stationen und Schächten der New Yorker Untergrundbahn, daher ist eine Bahnhofsunterführung hier besonders authentisch. Seit ihren Anfängen hat sich die Graffitikunst aus der Grauzone zwischen Vandalismus und Protestkunst emanzipiert und jetzt auch in Museen Eingang gefunden, wie die Ausstellung im Linzer Nordico im letzten Jahr gezeigt hat.
Kunstrichtung der Jugendbewegung
Graffiti hat sich in den letzten 30 Jahren zur einflussreichsten Kunstrichtung der Jugendbewegung entwickelt. Keine andere Kunstbewegung hat das Erscheinungsbild europäischer Städte mehr geprägt als die Graffitikunst. Auch das ist ein Grund, sich diesem Themenbereich im Kunstunterricht besonders zu widmen, speziell im ländlichen Raum, der von diesen Strömungen noch weitgehend unberührt geblieben ist. Gemeinsam mit der Wiener Künstlerin Lena Scharnreitner wurde ein Konzept erarbeitet, sodass sich alle Schüler der Mittelschule an diesem Projekt beteiligen konnten. Zuerst wurde die Unterführung weiß gestrichen und dabei so manches politisch unkorrekte Statement übermalt. Dann fertigten die einzelnen Klassen im Unterricht Bildnerische Erziehung Entwürfe an.
Gemeinsames Projekt bringt Freude
Als Projektthema wurde „Jahreszeiten“ gewählt, da sich hier jede der vier Klassen eigenständig in ihre Vorbereitungsarbeit zu ihrer Jahreszeit vertiefen konnte. Die Künstlerin vermittelte mit viel pädagogischem Geschick, Charisma und der stark ausgeprägten Fähigkeit, Kinder zu motivieren, die Grundtechniken von Street-Art. Mit großem Eifer und wenig Berührungsängsten der neuen Maltechnik gegenüber sprühten die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen auf die Betonwände. Nach zwei turbulenten und fordernden Arbeitstagen können nun alle Beteiligten zufrieden und stolz auf ein gelungenes gemeinsames Werk blicken. Besonders im heurigen Schuljahr, wo pandemiebedingt viele Schulveranstaltungen gestrichen wurden, hat ein gemeinsames Projekt der ganzen Schule einen besonderen Stellenwert.
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