Zivilschutz, Feuerwehr und Abfallverband warnen
Akkubrände nicht unterschätzen

Bezirkshauptfrau Barbara Spöck und Steyr-Lands  Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Mayr wollen zum Thema Akku aufklären. | Foto:  BH Steyr-Land
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  • Bezirkshauptfrau Barbara Spöck und Steyr-Lands Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Mayr wollen zum Thema Akku aufklären.
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Zivilschutz, Feuerwehr und Bezirksabfallverband geben Tipps, was man im Umgang mit Akkus beachten soll.

STEYR, STEYR-LAND. Vom Handy über E-Bikes bis hin zu Spielsachen und Werkzeug – sie alle werden mittlerweile mit Lithium-Ionen-Akkus versorgt. Dass sich diese entzünden und verheerende Brände auslösen können, ist vielen nicht bewusst. „Solche Akkubrände entstehen meist völlig unvermutet. Es reicht eine kleine, nicht sichtbare Beschädigung des Akkus im Inneren durch Wärme, Überladung oder mechanische Einwirkungen. Dadurch kann eine Stichflamme und in weiterer Folge ein Brand entstehen", weiß die Zivilschutz-Bezirksleiterin für Steyr-Land, Bezirkshauptfrau Barbara Spöck. Für den oberösterreichischen Zivilschutz ein Grund mehr, noch intensiver mit der Feuerwehr zusammenzuarbeiten und auf die Bedrohung aufmerksam zu machen. Damit will man aber keine übertriebene Angst vor Akkus schüren, sondern bewusst auf eine sorgfältige Handhabung hinweisen.

„Eine sehr wichtige Prävention sind Brandmelder in jedem Raum.“
Gerhard Praxmarer, Bezirksfeuerwehrkommandant Steyr

Vor allem durch Verschmutzung, fehlende Wartung, technische Fehler oder Anwendungsfehler kann es zum Brand kommen. „Ein erster Hinweis ist neben einer äußerlichen Beschädigung etwa eine schlechtere Leistungsfähigkeit“, so Spöck. Generell gilt: Je älter der Akku, desto störungsanfälliger ist er.

Nie unbeaufsichtigt laden

Beschädigungen können aber nicht nur durch Runterfallen des Gerätes entstehen, das richtige Laden spielt ebenfalls eine Rolle. „Akkus sollten nie unbeaufsichtigt und nie über einen längeren Zeitraum geladen werden. Wenn das Gerät nämlich länger angesteckt ist, kann es zu einer Überhitzung kommen. Dadurch entsteht dann ein Kurzschluss und der Funken kann sehr schnell auf Möbel und Vorhänge übergehen“, sagt Steyr-Lands Bezirksfeuerwehrkommandant, Wolfgang Mayr. Als typisches Beispiel nennt er einen verheerenden Brand Anfang April in Pregarten im Bezirk Freistadt. „Dort setzte ein überhitzter Akku das gesamte Haus in Brand und beschädigte es so stark, dass es nicht mehr bewohnbar ist.“

„Keinesfalls dürfen die Akkus in den Restabfall, es besteht Explosionsgefahr.“
Tobias Nagler, Abfallberater vom Bezirksabfallverband Steyr-Land

Der Steyrer Bezirksfeuerwehrkommandant Gerhard Praxmarer rät ebenfalls: „Beim Aufladen immer dabei sein, und wenn man bemerkt, dass das Handy oder Sonstiges sehr heiß wird, sofort abstecken. Eine sehr wichtige Prävention sind auch Brandmelder. In jedem Raum sollte einer vorhanden sein.“ Empfehlenswert sind auch „Akku-Sicherheitstaschen“. „Die Taschen bestehen aus einem spritzwasserdichten PVC-Stoff und innen aus einem feuerfesten Material wie Glasfaser. Damit wird die Brandgefahr und das Verletzungsrisiko stark vermindert“, so Zivilschutz-Bezirksleiterin Barbara Spöck. Erhältlich sind die Taschen online unter zivilschutz-shop.at.
Ist der Akku eines Gerätes einmal hinüber, kann er kostenlos in einem Altstoffsammelzentrum entsorgt oder bei einer Verkaufsstelle des Handels zurückgegeben werden. „Keinesfalls dürfen die Akkus in den Restabfall, es besteht Explosions- und Brandgefahr. Beim Lagern oder Entsorgen sollten die Pole mit einem Klebeband abgedeckt werden, um einen Kurzschluss zu vermeiden“, weiß Abfallberater Tobias Nagler vom Bezirksabfallverband Steyr-Land.

E-Bikes mindestens einmal pro Jahr zum Service

E-Bikes boomen, aber gerade bei den Trend-Fahrrädern ist besondere Vorsicht geboten. Auch hier kann der Akku schnell überhitzen und zur Gefahr werden. Deshalb ist es besonders wichtig, das Fahrrad regelmäßig – mindestens einmal im Jahr – zum Service zu bringen.
„Der Akku gehört auf jeden Fall vor der ersten Ausfahrt im Frühjahr an die Ladestation. Das gilt auch bei allen anderen akkubetriebenen Geräten, die eine Winterpause hatten“, so Bezirkshauptfrau Barbara Spöck. Hilfreich sei es auch, die Steckerpole am Akkuhalter zu reinigen und mit Polfett oder technischer Vaseline leicht zu fetten – vor dem Einsetzen aber die Kontaktstellen gründlich reinigen. „Außerdem lohnt sich zum Frühlingsbeginn eine Kontrolle der Akku-Kapazität. Fachhändler haben hierfür ein besonderes Testgerät, mit dem die Leistungsfähigkeit des Akkus überprüft werden kann.“ E-Bike-Akkus sollten nie in den Wohnräumen gelagert und geladen werden, sondern an einem eigenen Ort.

Richtiger Umgang

•Verwenden Sie ausschließlich das zugehörige originale Ladekabel des Gerätes.

•Laden Sie Akkus immer auf einer nicht brennbaren Unterlage und entfernen Sie alle brennbaren Materialien in unmittelbarer Nähe.

Akkus schonen: Laden Sie diese möglichst nicht über 90 Prozent. Das Entladen der Akkus unter 10 Prozent ist ebenfalls schädlich.

•Lassen Sie beim erstmaligen Laden eines Akkus besondere Vorsicht walten – vor allem wenn der Akku vorher lange nicht genutzt wurde, zum Beispiel bei E-Bikes.

•Lassen Sie die Akkukontakte außerhalb der Geräte nicht in Berührung mit metallischen Gegenständen kommen (Münzen, Schlüssel) und vermeiden Sie so einen Kurzschluss.
Mehr Tipps: zivilschutz-ooe.at

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