ALS: Wenn der Körper zum Gefängnis wird

STEYR. "Bei ALS kommt es zu einer fortschreitenden und irreversiblen Schädigung oder Degeneration der Nervenzellen, die für die Muskelbewegungen verantwortlich sind. Die Krankheit führt dazu, dass nach und nach die Verbindung zwischen Gehirn und den Muskeln des menschlichen Körpers abhanden kommt", erklärt Oberarzt Robert Timischl von der Neurologischen Abteilung am LKH Steyr. Fällt die Zahl der Zellen unter ein kritisches Niveau entwickelt der Patient Krankheitssymptome in Form einer Lähmung. Hände, Arme und Beine sind häufig zuerst betroffen, dann kommt die Stimme, später die Atemmuskulatur und der Schluckreflex. "Es kann jede Muskelgruppe betroffen sein", so Timischl. Am Ende steht der Autonomieverlust, bei vollem Bewusstsein des Patienten. Der Körper wird zum Gefängnis.
Die Ursache für die Erkrankung ist noch nicht geklärt. "Man geht davon aus, dass eine Stoffwechselstörung für das Absterben der Nervenzellen verantwortlich ist." Die Lebenserwartung der Patienten beträgt nur wenige Jahre. "Es hängt davon ab, wie weit die Kranheit bei der Diagnose bereits fortgeschritten ist." Die Medizin kennt noch kein Mittel, das die Krankheit stoppen kann. "Es gibt zwar eine Arznei, Riluzol, die das Fortschreiten der Erkrankung hinauszögern kann. Im fortgeschrittenen Stadium sind das nur wenige Monate", so der Neurologe.
ALS ist eine weltweit auftretende und insgesamt seltene Erkrankung. Von 100.000 Menschen erkranken pro Jahr etwa einer bis drei neu. "In Steyr gibt es im Vergleich jedoch relativ viele ALS-Patienten", weiß Timischl.

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