Leserbrief
Bedenkliche Örtlichkeiten für Impfmöglichkeiten
Vizebürgermeister Helmut Zöttl (FPÖ) über die angebotenen Impfmöglichkeiten der Stadt Steyr.
Nachdem scheinbar der Kreativität bezüglich Impförtlichkeiten gegen das Coronavirus keine Grenzen mehr gesetzt sind, springt nun auch die Stadt Steyr auf diesen Zug auf und bietet städtische Busse als Impförtlichkeit in verschiedenen Stadtteilen und bei diversen Veranstaltungen an. Aus meiner Sicht war bis jetzt eine Impfung ein medizinischer Akt, der sinnvollerweise vorhandenen medizinischen Einrichtungen wie Hausarztpraxen und Krankenhäuser vorbehalten war. Die Installierung einer öffentlichen „Impfstraße“ habe ich eigentlich schon als grenzwertig und nur der Situation der Pandemie geschuldet gesehen. Ich bin der Meinung, dass eine Impfung weiterhin eine höchstpersönliche und individuelle Entscheidung sein muss. Diesen neuen Schritt, die Impfung den Menschen quasi zur Haustür zu bringen – sei es in Bussen, in Kirchen, auf Friedhöfen oder sogar mit Booten und was sonst noch alles geplant sein mag – empfinde ich jedoch mittlerweile als moralisch und ethisch höchst bedenklich. Es stellt sich für mich die Frage, welche weiteren Maßnahmen hier noch ausgetüftelt werden, um den Druck auf diejenigen zu erhöhen, die sich aus welchen Gründen auch immer bewusst gegen eine Impfung entschieden haben.
Helmut Zöttl, Steyr
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