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Online-Lexikon
Bedeutung des Namens "Steyr" und der Gemeindenamen in Steyr-Land

10. Oktober 2023, 14:00 Uhr

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Welche Bedeutung hat der Name Deiner Heimatgemeinde – finde es heraus!
Foto: BezirksRundSchau
hochgeladen von Ramona Gintner

Woher kommen der Name Steyr und die Gemeindenamen im Bezirk Steyr-Land und welche Bedeutung haben sie? Die BezirksRundSchau hat in Zusammenarbeit mit den Forschern Karl Hohensinner und Bertold Wöss ein österreichweit einzigartiges Online-Lexikon für die Gemeindenamen in ganz Oberösterreich erstellt.

STEYR & STEYR-LAND. Die Stadt Steyr ist nach dem gleichnamigen Fluss benannt, der 1220 urkundlich in der Bezeichnung Styra erstmals auftaucht. Im Bezirk Steyr-Land taucht schon vor 1164 urkundlich erstmals die Bezeichnung Adlwanch auf, von der sich der heute gültige Name Adlwang ableitet. Die Herkunft der Namen geben interessante Informationen über Ursprung, Geschichte und Entwicklung der Kommunen. Du willst wissen, was es mit dem Namen "Laussa" auf sich hat und was hinter "Wolfern" steckt. Oder wie die Namen Ternberg, Weyer oder Reichraming entstanden sind? Dann klick Dich durch die Bildergalerie mit den Gemeindewappen – im Bildtext findest Du jeweils die Informationen zu Herkunft und Bedeutung der Gemeindenamen.

Mehr zur Entstehung von Ortsnamen

Wer die Entstehung von Orts- und Gemeindenamen genauer verstehen und ergründen will, findet auf MeinBezirk.at/Gemeindenamen-OÖ im Artikel "Online-Lexikon: Bedeutung der Gemeindenamen in Oberösterreich" genauere Infos der beiden Heimatforscher Karl Hohensinner und Bertold Wöss. Sie sind begeisterte Ortsnamenforscher. „Das ist eine absolute Nische in der Sprachwissenschaft“, sagt Hohensinner. „Und das Erfreuliche: Es ist relativ leicht, Entdeckungen zu machen.“ Natürlich nur, wenn man mit dem richtigen Rüstzeug ausgestattet ist – wie mit dem „Altdeutschen Namenbuch“, das alle Ortsnamen in Österreich und Südtirol von den Anfängen beinhaltet.

Welche Bedeutung hat der Name Deiner Heimatgemeinde – finde es heraus! | Foto: BezirksRundSchau

ADLWANG: Schon vor 1164 scheint urkundlich erstmals die Bezeichnung Adlwanch auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte findet man abgewandelte Formen wie Adelnwanch, Adelbanch oder Adelwanngk. 1599 liest man zum ersten Mal Adlwang. Der ursprüngliche Begriff setzt sich zusammen aus dem althochdeutschen Personennamen Adalo und der Endung -wang (mit „Wange“ wurde im Mittelalter ein landwirtschaftlich genutzter Abhang bezeichnet).

ASCHACH: Schon Ende des 12. Jahrhunderts scheint urkundlich erstmals in einem Text die Bezeichnung Ascaha auf, aus der sich der heute gültige Name entwickelt hat. Im Laufe der Jahrhunderte findet man abgewandelte Formen wie Ascha, Aschaa oder Asschach. Aber sehr früh, nämlich bereits im Jahr 1269, liest man zum ersten Mal die heute gültige Bezeichnung Aschach. Der Begriff ist eine Wortbildung aus dem mittelhochdeutschen asch, das Esche bedeutet.

BAD HALL: Schon im Jahr 777 wird das Salzvorkommen in der Gegend erstmals erwähnt. In den Jahren 1139-41 scheint erstmals die Bezeichnung Halle auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. In den folgenden Jahrhunderten findet man neben dieser Form auch die abgewandelte Halla. 1247 kann man zum ersten Mal die Bezeichnung Hall lesen. Der Name leitet sich ab vom mittelhochdeutschen hal, das Salzquelle oder Salzwerk bedeutet. Die Beifügung Bad gibt es offiziell seit 1887.

BEHAMBERG: Ungefähr im Jahr 1110 scheint urkundlich erstmals die Bezeichnung Beheimberc auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Eine weitere schriftlich überlieferte Form ist Beheimperch. Der ursprüngliche Name setzt sich zusammen aus dem angehängten -berg und dem bairisch-mittelhochdeutschen Wort pêheim, das „Böhme“ bedeutet, im Sinne von „Berg, der nach Leuten aus Böhmen benannt wurde“.

DIETACH: Die Herkunft des Ortsnamens ist umstritten und bis heute nicht endgültig geklärt. Schon 791 findet man die Bezeichnung Thodicha, die erstmals auf den Ort hinweist. Über verschiedene Abwandlungen scheint 1608 zum ersten Mal der Name Dietach auf. Der ursprüngliche Name deutet entweder auf einen Fluss hin (wird heute eher nicht mehr angenommen) oder auf einen althochdeutschen (Tuodihho) oder slawischen (Todiki) Personennamen.

GAFLENZ: Gegen Ende des 12. Jahrhunderts scheint urkundlich erstmals die Bezeichnung Abelenzi auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte findet man abgewandelte Formen wie Auelenze, Gauelenz oder Gavelentz. Der Name ist slawisch und bezieht sich auf den gleichnamigen Fluss. Der Begriff wurde in zwei Formen eingedeutscht, zuerst als Abelentze oder Avelentze, dann als das mittelhochdeutsche Gavelentz, das sich letztendlich durchsetzt.

GARSTEN: Bereits sehr früh, nämlich 983-91 wird urkundlich die Bezeichnung Garstina, von der der heutige Name abgeleitet ist, erstmals erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte kommt der Name in abgewandelten Formen wie Gärsten, Gersten, Garstein oder Gerstn vor. Der aktuelle Name Garsten findet sich urkundlich erstmals im Jahr 1857. Garsten ist ein Wort slawischer Herkunft und bedeutet in der Urform (Gorscina) Wald oder Berg beziehungsweise Bergwald.

GROßRAMING: Aus den Jahren 1240-43 stammt die bezeichnung Rvbnich, aus der sich über viele Abwandlungen der Namensteil -raming ergibt. Andere Formen im Laufe der Jahrhunderte sind etwa Rumnich oder Raumnich. Ab dem 16. Jahrhundert findet man dann die Bezeichnung Räming, 1814 zum ersten Mal Ramming. Das Wort kommt ursprünglich vom slawischen ryba, das Fischbach bedeutet. Der Zusatz Groß- dient nur der Unterscheidung von Reichraming und Kleinraming.

HAIDERSHOFEN: Aus dem Jahr 1151 stammt mit der Bezeichnung Hædershoven der erste urkundliche Beleg einer Besiedlung an diesem Ort. Im Jahr 1591 findet man zum ersten Mal den aktuellen Begriff Haidershofen. Weitere überlieferte Formen sind etwa Hedirhshouin oder Hadericheshouen. Der Name setzt sich zusammen aus dem angehängten -hofen und dem althochdeutschen Personennamen Häderîch. Es geht also um „Höfe, die nach einem Man mit dem Namen Hæder benannt sind“.

LAUSSA: Im Jahr 1300 scheint erstmals die Bezeichnung Lauzza auf, von der sich der heute gültige Name ableitet und die auf den dortigen Bach (heute Laussabach) Bezug nimmt. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte findet man abgewandelte Formen wie Lauzze, Lawssa, Lawssaw oder Laussach. 1530 liest man zum ersten Mal die aktuelle Bezeichnung Laussa. Der ursprüngliche Begriff kommt vom slawischen Gewässernamen Luza, das slawische Wort luza bedeutet Sumpf, Pfütze.

LOSENSTEIN: Bereits Ende des 12. Jahrhunderts scheint zum ersten Mal die Bezeichnung Losinstaine auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. 1857 liest man erstmals den aktuellen Begriff Losenstein. Der Name setzt sich zusammen aus den mittelhochdeutschen Worten lôs = lose, frei und stein = Stein, Fels im Sinne von „sich lösender, bröckelnder Stein“. Das bezieht sich auf das lockere Gestein des Burgberges.

MARIA NEUSTIFT: Im Jahr 1200 scheint zum ersten Mal die Bezeichnung nevstifte bzw. Nivnstifte auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. 1313 kommt es zur ersten Erwähnung des aktuellen Namens Neustift. Der ursprüngliche Name besteht aus den mittelhochdeutschen Worten Stift (geistliche Stiftung) und niuwe (neu) im Sinne von „neue Gründung“, des Stiftes Garsten nämlich, dem Neustift bis 1787 angegliedert war. „Maria“ bezeichnet die Gemeinde seit 1898 als Wallfahrtsort.

PFARRKIRCHEN: Der Ort hieß ursprünglich Sulzbach und wird mit der Bezeichnung Sulzibach bereits 777 erstmals erwähnt. Das althochdeutsche sulza bedeutet Salzwasser oder Sumpf – Sulzbach also sumpfiger Bach. Erst Anfang des 12. Jahrhunderts wurde hier eine Kirche gebaut, die bis Mitte des 14. Jahrhunderts mit dem Namen des nahen (Bad) Hall verbunden war. Erst im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts bürgerte sich die eigenständige Bezeichnung Pfarrkirchen ein.

REICHRAMING: Im Jahr 1270 scheint erstmals die Bezeichnung Ruennich auf, aus der sich über viele Abwandlungen der Namensteil -raming ergibt. Andere Formen im Laufe der Jahrhunderte sind etwa Roubnik oder Rawmikch. Im 16. Jahrhundert findet man dann die Bezeichnungen Räming und Raming. Das Wort kommt vom slawischen ryba, das Fischbach bedeutet. Der Zusatz Reich- leitet (vom mittelhochdeutschen Wort riche = reich, gewaltig) dient der Unterscheidung von Großraming.

ROHR: Im Jahr 1138 wird erstmals ein Fridrich ... de Rore erwähnt, 1150 die Bezeichnung Roor. 1538 findet man zum ersten Mal den heute gültigen Namen Rohr. Der ursprüngliche Begriff leitet sich vom vom mittelhochdeutschen Wort ror ab, das Rohr, Röhricht, Schilf bedeutet. Es wird angenommen, dass die ursprünglich in Niederbayern beheimateten Herren von Rohr hier gegen Ende des 11. Jahrhundert eine Burg bauten und der Name so nach Oberösterreich gelangte.

SCHIEDLBERG: Im Jahr 1491 findet man urkundlich zum ersten Mal die Bezeichnung Schierelperg, von der sich der heute gültige Name ableitet. 1783 scheint erstmals der heute gültige Name Schiedlberg auf. Die Herkunft des Namens ist unklar. Neben dem eindeutigen -berg ist der erste Namensteil vielleicht abgeleitet vom mittelhochdeutschen schi(e)t (Scheidung, richterliche Entscheidung), von dem wiederum der Name Schieder im Sinne von „Schlichter von Streitigkeiten“ stammt.

SIERNING: Schon im Jahr 777 findet man erstmals urkundlich die Bezeichnung Sirnicha, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte scheint der Name in abgewandelten Formen wie Sirnich, Sysrnik, Syernikch oder Syernich auf. Schon 1379 heißt es in einem Schriftstück „in Sierninger pfarr“, 1815 zum ersten Mal Sierning. Der ursprüngliche Begriff stammt ab von einem Gewässernamen (Crnika), der vom slawischen Wort für „schwarz“ abgeleitet ist.

ST. ULRICH: Im Jahr 1411 scheint urkundlich erstmals die Bezeichnung sand Vlreich auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Über die Jahrhunderte wird der Name in abgewandelten Formen wiedergegeben, wie zum Beispiel sand Ulreich oder Sanndt Vlrich. Den heute aktuellen Namen St. Ulrich findet man zum ersten Mal im Jahr 1746. Der Ortsname entstand nach dem Patron der 1411 errichteten Kapelle, dem Heiligen Ulrich von Augsburg (890-973).

STEYR: Die Stadt Steyr ist nach dem gleichnamigen Fluss benannt, der 1220 urkundlich in der Bezeichnung Styra erstmals auftaucht. Die Siedlung hieß ursprünglich Stirapurch – eine Ergänzung des Flussnamens mit dem althochdeutschen purch für „befestigter Ort, Burg“. Die „purch“ wird schon ab dem 12. Jahrhundert weggelassen. Die Steyr hieß wohl antik Stiria, was vom Wortstamm her „verdichtetes Wasser“ im Sinn von „die Aufstauende“ bedeutet – was ja heute noch logisch scheint.

TERNBERG: Ende des 12. Jahrhunderts scheint urkundlich erstmals die Bezeichnung Dernberc auf, von der sich der heutige Name ableitet. Abgewandelte Formen sind Derinberch oder Terenperch. Die aktuelle Form Ternberg findet man zum ers-
ten Mal 1857. Die Herkunft des ersten Namensteils, an den das Beiwort -berg angehängt wurde, ist unklar: Entweder er stammt vom slawischen Wort für Dorn (z.B. tschechisch trn) oder vom althochdeutschen Personennamen Taro bzw. Tero.

WALDNEUKIRCHEN: Im Jahr 1270 scheint zum ersten Mal die Bezeichnung Niunkirchen auf, von der sich der heute gültige Name ableitet. Im Laufe der Jahrhunderte findet man den Namen in abgewandelten Formen wie Neunchirchen oder Newnkirchen. Der Begriff Waldneukirchen wird zum ersten Mal 1745 erwähnt. Die Bezeichnung ist zusammengesetzt aus dem Wort niuwe (neu), an das -kirchen (also neue Kirche) angehängt wurde. Das vorangestellte Wald- dient der Unterscheidung von Niederneukirchen.

WEYER: Das Wort Weyer stammt vom mittelhochdeutschen wiwaere, wiwer bzw. wier. Alle diese Begriffe bedeuten Weiher, Fischteich. Im Lateinischen lautet die Übersetzung piscina, dementsprechend findet man die erste erste urkundliche Erwähnung des Ortes bereits 1259 im Ausdruck „ad piscinam“, also „beim Weiher“. Der aktuell gültige Name Weyer scheint bereits im Jahr 1371 zum ersten Mal auf. Im 14. und 15. Jahrhundert war Weyer Mittelpunkt der Eisenverarbeitung.

WOLFERN: Bereits im Jahr 1111 scheint zum ersten Mal der Begriff Woluarin erstmals urkundlich auf, von dem sich der heute gültige Name ableitet. Im Oaufe der Jahrhunderte findet sich der Name in abgewandelten Formen wie Wolfarn, Wolffarn, Wolfarnn oder Wolfing. Schon 1379 liest man auch Ober Wolfern. Die Bezeichnung leitet sich ab vom althochdeutschen Personennamen Wolf, an das -ern angehängt wurde – im Sinne von „bei den dem Wolf unterstehenden Leuten“.

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