Adventzeit - Kekserlzeit
Butter oder Margarine zum Backen - gesund soll's sein und trotzdem schmecken...
Adventzeit ist Kekserlzeit. Auch auf der Landwirtschaftskammer gibt es einen neuen Kekserlkurs, der ab sofort buchbar ist.
Ob in Mürbteig und Co nun aber Butter oder Margarine die gescheitere Zutat ist, das wird alle Jahre wieder um die Weihnachtszeit diskutiert. Ernährungswissenschaftlerin Katrin Fischer vom Referat Ernährung und Direktvermarktung liefert das nötige Hintergrundwissen. Sie ist der festen Überzeugung: "Butter kann durch nichts ersetzt werden!"
"Butter ist ein Naturprodukt, das ausschließlich aus Milchfett (Rahm) hergestellt wird und somit einen hohen Anteil an den fettlöslichen Vitaminen A und D aufweist. Der Weg von unseren Wiesen auf den Tisch ist kurz. Dank ihres österreichischen Rohstoffs ist Butter auch sinnvoller als pflanzliche Fette wie Margarine, die mit Rohstoffen aus aller Welt in Energie aufwändigen Prozessen hergestellt werden" betont die Ernährungsexpertin.
Anders als Margarine enthält Butter keine Zusatzstoffe und keinerlei Milch-fremde Zusätze wie Emulgatoren, Stabilisatoren, Farbstoffe und Aromen.
Bei der Raffination der Margarine entstehen Glycidyl-Fettsäureester, das sind Stoffe die der Gesundheit nicht dienlich sind. Sie kommen in Margarinen in unterschiedlichen Mengen vor. Da Butter nicht raffiniert wird, ist sie in diesem Punkt klar im Vorteil.
Als tierisches Fett galt Butter vor allem in Bezug auf Cholesterin lange als ungesund. Cholesterin ist ein lebensnotwendiger Stoff der vom Körper selbst hergestellt wird, um Gallensäure, Vitamin D sowie Hormone zu produzieren. Fischers Empfehlung lautet daher auf die Menge an Fett zu achten - vor allem auf versteckte Fette in Fertigprodukten. Die tägliche Energiezufuhr sollte idealerweise zu rund 30 % aus Fetten stammen. Je natürlicher diese Fette sind, umso wertvoller.
Margarine "History" - Napoleons billige "Ersatzbutter"
1869 entwickelte der Chemiker Hippolyte Mège-Mouriés im Auftrag des französischen Kaisers Napoleon III. den ersten Butterersatz auf Basis von Milch, Wasser und Nierenfett, da zur Verpflegung des Militärs ein billiges Streichfett benötigt wurde. Bis zur Jahrhundertwende entstand eine bedeutende Margarine-Industrie.
Den Namen "Margarine", der sich vom griechischen Wort "Margaron" ableitet, was soviel heißt wie "Perle", soll sie - laut Yvonne Unger vom SWR Kindernetz - aufgrund ihrer glänzenden Oberfläche erhalten haben. Da Margarine wie Butter aussieht, damals aber nur halb soviel gekostet haben soll, sollen manche Händler zu beginn Margarine als Butter verkauft haben, ohne dass es die Kunden merkten. Als die Mogelei aufflog, sollen Butter-Hersteller gefordert haben, Margarine müsse eingefärbt werden. Damit sollen sie zwar der Legende nach nicht durchgekommen sein, aber immerhin musste danach angeblich auf jeder Verpackung die Bezeichnung "Margarine" zu lesen sein.
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