Ein Paradies direkt vor der Haustüre
Badefreuden bei der Steyrer Kruglwehr. Für FKK-Freunde ist der Schotterstrand ein Highlight.
STEYR (kai). "Seitdem ich 16 Jahre alt bin komme ich im Sommer her", erzählt der 61-jährige Horst. Hans ist an der Steyr aufgewachsen, wohnt in der Nähe und ist auch immer dort anzutreffen. Siegrid ist seit 30 Jahren Stammgast. Die drei sind ein Teil einer Gruppe von zehn bis 20 Leuten, die jeden Sommer am Steyr-Strand bei der Kruglwehr nacktbaden. Sobald im Frühling die Sonne rauskommt, heißt es ab an die Steyr. "Heuer war ich bereits im März da. Das härtet auch ab", sagt Horst. Geschätzt werden vor allem die Ruhe und die Freiheit. "Man kann Tiere mitnehmen oder einfach eine Grillerei starten", so Horst. "Das Wasser der Steyr ist wunderbar. Eine richtige Abkühlung im Vergleich zu den Bädern", ergänzt Hans. Chillen, lesen, abkühlen in der Steyr oder ins Büffet auf kühle Getränke oder Jause gehen stehen am Tagesprogramm.
Gegenseitige Toleranz
Neben den FKK-Freunden kommen auch Leute in Bikini und Badehose zum Schotterstrand. Eine gegenseitige Toleranz ist gegeben. Ein "Anstarren" gibt es nicht. "Es wird mal kurz geschaut und dann läuft alles normal weiter. In einem Bad wird eine Frau, die einen knappen Bikini anhat sicher mehr angestarrt als hier", so Hans. "Es ist egal wie man ausschaut, es werden alle toleriert", erklärt Horst.
In Sachen Müll schaut die Gruppe, dass ihr Platz sauber bleibt. Die Entsorgung und die Bereitstellung von Toiletten von der Stadt funktioniert. Ein Müllproblem stellen die Schülerpartys dar. "Da sollte die Polizei bei den Feiern direkt mehr kontrollieren", sind sich die drei einig.
Dir Gruppe trifft sich nur im Sommer. "Es ist einfach ein Lebensgefühl. Wir haben hier das Paradies direkt vor der Haustür". Und wenn der "große Griller", wie die Steyrtalbahn liebevoll genannt wird, vorbeidampft, ist die Welt in Ordnung.
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