Eine Million Euro Schaden auf Güterwegen

Der Güterweg Hintsteingraben in Losenstein war nach Unwettern sanierungsbedürftig. | Foto: Land OÖ
  • Der Güterweg Hintsteingraben in Losenstein war nach Unwettern sanierungsbedürftig.
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STEYR-LAND. Unwetter verursachten in den Sommermonaten teils schwere Schäden auf den Güterwegen. Oberösterreichweit beläuft sich die Gesamtschadenssumme auf rund drei Millionen Euro. Spitzenreiter vor dem Innviertel ist die Region Eisenwurzen mit einer Schadenssumme von einer Million Euro. Davon entfallen 800.000 Euro auf Steyr-Land, 170.000 Euro auf den Bezirk Kirchdorf und 30.000 Euro auf Linz-Land.

War es vor zehn Jahren das „Jahrhundert-Hochwasser“, das Schäden am Güterwegenetz von knapp 19 Millionen Euro verursachte, machen seither vor allem regional auftretende Starkregen Probleme.

In den letzten zehn Jahren wurden rund 37 Millionen Euro Landesmittel für die Sanierung von Katastrophenschäden auf Güterwegen in Oberösterreich zur Verfügung gestellt. Schäden mit einer Gesamthöhe von mehr als 50 Millionen Euro konnten so saniert und die Gemeinden finanziell unterstützt werden.

Besonders starke lokale Unwetter gab es in den Monaten Juni und Juli des heurigen Jahres. Rund 140 Güterwege in 80 Gemeinden waren betroffen. „Die für die Erhaltung der Güterwege zuständigen Wegeerhaltungsverbände haben unmittelbar mit den Sanierungsarbeiten begonnen, um die Verkehrssicherheit und Befahrbarkeit der Güterwege zu gewährleisten“, betont Straßenbaureferent LH-Stv. Franz Hiesl.
Am stärksten betroffen war der Wegeerhaltungsverband Eisenwurzen

„Aus den Mitteln des Bundes-Katastrophenfonds können die betroffenen Gemeinden mit einer Entschädigung von fünfzig Prozent des Sanierungsaufwands rechnen. Sämtliche nicht durch Mittel des Katastrophenfonds des Bunds abgedeckte Sanierungskosten wird das Land Oberösterreich übernehmen, da vielen Gemeinden die notwendige Finanzkraft fehlt. Die Gemeindebudgets werden daher um rund 1,5 Millionen Euro entlastet“, erklären LH- Stv. Hiesl und Landesrat Max Hiegelsberger. Zufrieden darüber zeigt sich auch der oö. Gemeindebund-Präsident LAbg. Johann Hingsamer.

Für Hiegelsberger, der als Landesrat auch für den Katastrophenschutz zuständig ist, eine wichtige Maßnahme: „Auch wenn man sich noch so sehr schützt, Katastrophen sind nicht vorhersehbar. Die Betroffenen werden mit den Kosten nicht alleine gelassen.“ Alleine im Jahr 2011 waren 164 Gemeinden mit einer Gesamtschadenssumme von rund 5,4 Millionen Euro betroffen.

Für heuer sind Baumaßnahmen mit Kosten von rund 24 Millionen Euro vorgesehen. Dieses Investitionsvolumen trägt auch wesentlich zur Sicherung von Arbeitsplätzen, vor allem für Klein- und Mittelbetriebe des Bau- und Baunebengewerbes, in Oberösterreich bei.

Die Finanzierung dieses Bauvolumens erfolgt mit rund 13 Millionen Euro aus Landesmitteln des Bauressorts. Insgesamt rund 11 Millionen Euro werden durch die verbandsangehörigen Gemeinden aufgebracht, wobei diese im Bereich der Instandsetzung (Generalsanierung) mit rund 3,50 Millionen Euro aus Bedarfszuweisungsmitteln unterstützt werden. Da die laufenden Beiträge der Gemeinden (581 Euro pro Jahr und Kilometer) aus dem ordentlichen Haushalt zu finanzieren sind, erfahren insbesonders finanzschwache Gemeinden zusätzliche Unterstützung im Rahmen der jährlichen Abgangsdeckungen durch das Gemeinderessort.

Die Güterwege sind die Lebensadern des ländlichen Raumes und sowohl für das Land, die Gemeinden als auch für die Wirtschaft von großer Bedeutung. „Regionalpolitik bedeutet, Lebensqualität im ländlichen Raum zu erhalten und zu schaffen. Ein attraktives Kleinststraßennetz ist daher in unser aller Interesse“, betont Straßenbaureferent Franz Hiesl.

Das oö. Güterwegenetz hat eine Länge von rund 10.100 Kilometer, wobei die Verwaltung und Erhaltung der Güterwege den Gemeinden obliegt. Dieses umfangreiche Güterwegenetz wurde seit dem Jahr 1927 mit einem Kostenaufwand von rund 630 Millionen Euro errichtet. Die Baukosten wurden von fünf Finanzierungsträgern aufgebracht: Den Weginteressenten, den Gemeinden, dem Land Oberösterreich, dem Bund und seit 1995 auch von der Europäischen Union.

Um die Erhaltung der Güterwege auch in Zukunft gewährleisten zu können, wurde vom Land Oberösterreich seit den 1990er-Jahren die Gründung von Wegeerhaltungsverbänden (WEV) unterstützt und forciert. Mit der Gründung des letzten Verbandes am 1. Jänner 2009 wurde diese Initiative abgeschlossen, womit landesweit flächendeckend eine Güterwegeerhaltung gegeben ist. Mittlerweile gehören 413 von 444 oö. Gemeinden diesen Verbänden an.

Die sechs WEV in OÖ:

Alpenvorland (Bezirke Braunau, Gmunden und Vöcklabruck)
Eisenwurzen (Bezirke Kirchdorf, Linz-Land und Steyr)
Hausruckviertel (Bezirke Eferding, Grieskirchen und Wels-Land)
Innviertel (Bezirke Ried und Schärding)
Oberes Mühlviertel (Bezirke Rohrbach und Urfahr-Umgebung)
Unteres Mühlviertel (Bezirke Freistadt und Perg)

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