Erich Hackl setzt seiner Mutter ein Denkmal

Foto: Pedro Timon Solinis / Diogenes Verlag
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STEYR. Ein Höhepunkt des heurigen Kulturherbstes rückt immer näher. Pünktlich zum Erscheinen von „Dieses Buch gehört meiner Mutter“ gastiert der Ausnahmeliterat Erich Hackl im Rahmen der DEMOS-Abendvorlesungen im Museum Arbeitswelt Steyr, um – erstmals in Oberösterreich – aus seinem neuen Werk zu lesen. Die thematische Einführung erfolgt durch den Steyrer Schriftsteller, Verleger und Literaturpädagogen Till Mairhofer.

Hackl gibt in seinem neuen Buch einer Frau, die als Bauerntochter im Mühlviertel aufgewachsen ist, eine Stimme: seiner Mutter.

 In einer kunstvoll einfachen Sprache erfährt man von einer vergangenen Welt mit ihren farbigen Bildern und Geschichten − vom Glück einer halben Semmel und von Sünden, die angehäuft und getilgt werden. Oder von Denkfehlern vor, in, nach dem Krieg. In Hackls Vergegenwärtigung ist die Vergangenheit alles andere als idyllisch, immer aber wird die Würde und Besonderheit eines Menschenlebens bewahrt.

Erich Hackl spricht in seinem neuen Buch dezidiert nicht über seine Mutter, sondern in ihrer Sprache, ihrem Bewusstsein, in der Ich-Form. Er schildert das Leben der kleinen Leute, spricht politische Fragen aus der Vergangenheit an. Und dies in einer sehr durchdachten Sprache, optisch in Strophenform gegliedert, in freien Versen, ein zugleich erzählerischer und poetischer Text. „So weit ich zurückdenken kann, hat meine Mutter von der Welt ihrer Kindheit und Jugend erzählt. Ich bin nun, nach ihrem Tod, darangegangen, mich dieser Welt zu versichern, sie mit ihrem Blick und in ihren Worten wahrzunehmen, und deshalb gehört dieses Buch meiner Mutter“, so der Schriftsteller im Nachwort.

Erich Hackl, geboren am 26. Mai 1954 in Steyr, Oberösterreich, hat Germanistik und Hispanistik studiert und ein paar Jahre als Lehrer und Lektor gearbeitet. Seit langem lebt er als freier Schriftsteller, Publizist und Übersetzer in Madrid und Wien. In seinem literarischen wie publizistischen Schaffen geht es ihm darum, Fäden zu knüpfen zwischen denen, die sich mit heutigem Unrecht nicht abfinden, und jenen, die sich schon früher empört haben und damit nicht allein bleiben wollten.
Seinen Erzählungen, die in 25 Sprachen übersetzt wurden, liegen authentische Fälle zu Grunde. „Auroras Anlass“ und „Abschied von Sidonie“ sind Schullektüre. Erich Hackl wurde für sein literarisches Schaffen mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Am 15. November 2013 erhält er den Adalbert-Stifter-Preis.
http://museum-steyr.at

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