Giftköder
Giftköder enden meistens tödlich

Damit beim ausgelassenen Toben und dem Spaziergang nichts passiert, sollte man seine Lieblinge immer im Auge behalten. | Foto: Privat
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  • Damit beim ausgelassenen Toben und dem Spaziergang nichts passiert, sollte man seine Lieblinge immer im Auge behalten.
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Experten aus der Region geben Infos rund um das traurige Thema Giftköder, Symptome und Prävention.

STEYR, STEYR-LAND. Immer wieder wird Haustieren durch Giftköder Schaden zugefügt – im schlimmsten Fall führen diese sogar zum Tod. Wie Haustierhalter eine Vergiftung ihres geliebten Vierbeiners erkennen und was im Ernstfall zu tun ist, erklären Experten aus der Region.

„Es stimmt mich persönlich sehr traurig, dass es immer wieder Fälle gibt, wo jemand absichtlich Tierleid herbeiführt und einem unschuldigen Wesen so etwas Grausames antut“, sagt Valentin Pfeil, Leiter der Tierklinik Steyr.

„Mich macht es sehr traurig, wenn Tieren solches Leid zugefügt wird“, Klinikleiter Valentin Pfeil.

Häufig werden die Giftköder mit Rattengift oder Schneckenkorn versehen – Substanzen, die für viele Tiere bereits in geringen Mengen tödlich sein können. „Bei Rattengift kommt es erst nach Stunden oder gar Tagen zu inneren Blutungen. Weitere Symptome sind: Erbrechen, Durchfall, Zittern und Blut im Urin oder Kot. Bei einer Vergiftung durch Schneckenkorn kann es bereits 30 Minuten nach der Giftaufnahme zu ersten Symptomen mit schwerwiegendem Verlauf kommen“, erklärt der Klinikleiter. Im Zunehmen sei auch das neuere Mäusegift „Alpha-Chlorase“ – hier fehle die Aufklärung, denn oft stehe auf den Verpackungen, dass es für Haustiere ungefährlich sei, weil es ihnen angeblich nicht schmecke. Hat das Tier einen vermeintlichen Köder gefressen oder zeigt erste Symptome, ist es ratsam, schnellstmöglich einen Tierarzt aufzusuchen.

„Mit dem Giftködertraining beginnt man idealerweise schon im Welpen- beziehungsweise Junghundealter“, erklärt Hundetrainerin Susanne Sommer.

Bei vorsätzlich ausgelegten Ködern wird es schwierig eine Vorbeuge zu treffen, da diese bewusst schmackhaft präpariert werden und dadurch für Hunde „verführerisch“ sind. Susanne Sommer, Hunde-Trainerin beim SVÖ Steyr-Unterhimmel, erklärt: „Giftködertraining kann man sehr gut trainieren. Ich baue von Anfang an bei meinem Hund ein ‚das gehört dir nicht Training‘ auf.“ Das bedeutet: „Ich lege ganz besondere Leckerli wie Käse oder Wurst, bevor wir losstiefeln, aus, ‚bewaffne‘ mich selber mit genau diesen Leckerlistückchen und marschiere dann mit meinem Hund los. Zuvor sollte mein Hund natürlich schon ein ‚Aus oder Tabu‘ kennen. Wenn der Hund bereits in die Richtung schnüffelt und die bewusst gelegte Verführung wahrnimmt, fällt das Abbruchkommando – und wenn sich der Hund vom Verführungsobjekt ab-, und dann an mich wendet, wird er sofort belohnt. Falls jedoch eine Fellnase sehr stark ausgeprägte ‚Staubsaugerqualitäten‘ hat, würde ich als erstes Notfallprogramm den Maulkorb verwenden, damit beim Spaziergang nichts passiert.“

„Eine vorbildliche Tierhaltung kann zum Wohle unserer Tiere beitragen“, so Bezirksinspektor Manfred Garstenauer.

Bezirksinspektor Manfred Garstenauer dazu: „Wenn es sich um einen Giftköder handelt, bei dem der Verdacht besteht, dass er absichtlich ausgelegt wurde, um einem Tier zu schaden, ist auf jeden Fall die Polizei zu informieren. Grundsätzlich soll der Giftköder vorsichtig, aber dennoch rückstandsfrei entfernt werden, damit keine Tiere oder auch Kinder zu Schaden kommen. Da bei einem gezielten Vorgehen oft mehrere Köder ausgelegt werden, ist es sinnvoll, den Bereich abzusuchen und andere Tierbesitzer über den Fund zu informieren."

Hilfe im Ernstfall:
Bei einem Verdacht oder bei ersten Anzeichen einer Vergiftung muss das Haustier so schnell wie möglich zu einem Tierarzt oder in eine Tierklinik. Auf keinen Fall sollte man irgendwelche Hausmittel ausprobieren oder wertvolle Zeit damit vergeuden, sich in Internetforen zu erkundigen.

Tierärzte in den Bezirken:

•Tierklinik Steyr – Familie Pfeil, Leopold-Wendl-Straße 28, 4400 Steyr, 07252/45456

•Kleintierpraxis Staffelmayr – Eva Lughammer, Kegelprielstraße 17, 4400 Steyr, 07252/90981

•Tierärztliche Praxis – Josef Scharrer, Windnerstraße 4, 4451 Garsten, 07252/52325

•Kleintierpraxis Steinbach– Bernhard Unterkofler, Ternberger Straße 17, 4596 Steinbach a.d. Steyr, 07257/7324

•Kleintierpraxis Münichholz – Claudia Braun, Hans-Wagner Straße 8/1, 4400 Steyr, 0 7252/81736

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