„Großraminger Turbine ursprünglich für Uruguay gedacht“

Foto: Auer

GROSSRAMING. Den Bau der Ennskraftwerke und im Zuge dessen die KZ-Lager in Ternberg, Dipoldsau und Großraming behandelt Alois Brunnthaler in seinem Buch „Strom für den Führer“. Der 1958 in Losenstein geborene Lehrer lebt und arbeitet heute in Weyer.

1939 hätte eine große Turbine nach Uruguay verschifft werden sollen. Durch den Ausbruch des Krieges war es nicht mehr möglich, die Turbine über den Atlantik zu transportieren. „Somit wurden aus den ursprünglich zwei geplanten Kraftwerken in Großraming einfach ein großes. Man baute quasi ein Kraftwerk rund um die Turbine. Daher ist es auch so leistungsstark“, so Brunnthaler.

Symbol für Wiederaufbau
Auf dem Brettspiel „DKT – das Kaufmännische Talent“ aus den fünziger Jahren ist auf Feld 4 unter dem Titel „Elektrische Kraftzentrale“ das Ennskraftwerk Großraming abgebildet. „Gerade das Großraminger Kraftwerk war ein Symbol für den Wiederaufbau der österreichischen Wirtschaft. Immerhin war es 1949 die zweitgrößte Energiebaustelle Österreichs und 1951 Europas größtes und leistungsfähigstes Niederdruckkraftwerk“, sagt Brunnthaler.

„Wie ist es möglich, dass nur fünf Jahre nach Kriegsende ein Kraftwerk in Betrieb geht?“, fragte sich der Weyrer. Richtig auseinandergesetzt habe man sich mit dieser Frage in Österreich erst 50 Jahre nach dem Kriegsende: „Bis dato wurde nie darüber gesprochen, wer eigentlich aller beim Bau des Kraftwerks sein Leben lassen musste, bzw. dass unsere Wirtschaft zu einem Großteil von Kriegshäftlingen aufgebaut wurde“, sagt Brunnthaler. Das Konzentrationslager Mauthausen mit seinen 49 Nebenlangern bedeutete für zahllose Häftlinge „Tod durch Arbeit!“. In den Nebenlagern Ternberg, Großraming und Dipoldsau wurden die Häftlinge zum Kraftwerksbau herangezogen. „Der massive Anteil von Zwangsarbeit an den in den Kriegsjahren durchgeführten Bauarbeiten wurde aber lange Zeit nicht offengelegt“, so Brunnthaler.
Durch den Kraftwerksbau in Großraming entstand das „Lager“, ein heute noch bestehender, auch im Bewusstsein der Bevölkerung eigenständiger Ortsteil. Die KZ-Häftlinge wurden auf den Kraftwerksbaustellen streng abgeschirmt und bewacht. In den Jahren 1942 bis 1944 sind 227 Menschen im Lager und beim Bau des Kraftwerks Großraming umgekommen. Das Denkmal im Großraminger Kreisverkehr – ein Granitstein des ehemaligen KZ-Lagers in Mauthausen – erinnert bei einer Fahrt durch das Ennstal an diese Zahl.

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