Hoher Blutdruck: Vorsicht mit Bewegung!

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STEYR. „Der Bluthochdruck ist eine Krankheit, die mit zunehmendem Alter immer mehr Menschen betrifft“, weiß Primar Rudolf Vikydal von der Abteilung für Innere Medizin I im LKH Steyr. In den meisten Fällen besteht keine auslösende Grundkrankheit. In seltenen Fällen handelt es sich um Hochdruck infolge einer Nierenkrankheit bzw. weiterer seltener Erkrankungen.

In jedem Fall ist hoher Blutdruck gefährlich, er gehört behandelt. „Hochdruck führt zu Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Schlaganfall und Nierenerkrankungen“, erklärt Vikydal. „Je höher der Blutdruck, desto größer die Gefahr von Folgeschäden.“ Es sei falsch zu glauben, dass es weniger Risiko bedeutet, einen hohen Blutdruck zu haben als Medikamente einzunehmen, sagt der Experte. Man muss allerdings nicht immer Pillen schlucken. Wer seinen Lebensstil ändert, kann allein dadurch bessere Blutdruckwerte erzielen.

Den Lebensstil ändern
Zu den Maßnahmen zählen regelmäßige Bewegung, abnehmen, Stress vermeiden sowie der Verzicht auf Genussmittel wie Nikotin, Koffein und Alkohol. Auch mit Kochsalz sollte man sparsam sein.
„Im Einzelfall ist es günstig, die Maßnahmen vorher mit dem Arzt zu besprechen. Bewegung kann ungünstig sein, wenn ein ohnehin sehr hoher Blutdruck dabei weiter ansteigt“, sagt Primar Vikydal. „Es ist besser, zuerst medikamentös den Blutdruck zu senken, bevor man mit dem Training beginnt.“
Ebenso können radikale Gewichtsreduktionen eher nutzlos bis gefährlich sein (Nulldiät) und führen oft nur zu kurzfristigen Ergebnissen mit „Jo-Jo-Effekt“. Langfristige Lebensstilveränderungen sind immer auch eine Frage der Psyche.

Gibt es das „ideale Blutdruckmedikament“? Nein. Es gilt immer, eventuelle Begleiterkrankungen zu beachten, und Patienten können unterschiedlich auf Medikamente reagieren. Vikydal: „Sie müssen mit Ihrem Arzt besprechen, welches Medikament geeignet erscheint. Es ist oft nötig, Medikamente zu kombinieren. Im Verlauf kann der Medikamentenbedarf durchaus wechselnd sein.“

Selbstkontrolle empfehlenswert
Es ist sinnvoll, den Blutdruck selbst zu kontrollieren und darüber Aufzeichnungen zu führen, welche man dann mit seinem Hausarzt bespricht. Das gibt die Realität viel besser wieder, als ein Einzelblutdruck beim Arzt. „Natürlich ist es dabei nicht nötig, ununterbrochen zu messen. Manche Patienten messen fast stündlich und geraten in Panik, weil der Druck immer noch hoch ist und steigern ihn damit wahrscheinlich noch weiter“, sagt Rudolf Vikydal.

Gibt es neue Entwicklungen? „In einigen Krankenhäusern wird die Ablation des sympathischen Nervengeflechts um die Nierenarterien durch Katheter-Intervention angeboten“, erklärt Vikydal. Das zeige zwar nicht unmittelbar, aber nach einigen Wochen einen guten Effekt. Die Methode wird derzeit nur bei Patienten angewendet, die trotz Einnahme mehrerer Medikamente immer noch einen deutlich erhöhten Blutdruck haben. Der Langzeiteffekt wird noch in Studien geklärt. Die Senkung des Blutdrucks ist nachgewiesen. Die Frage, ob dies auch die Folgeerkrankungen verhindert und die Sterblichkeit reduziert, ist noch offen.

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Primar Rudolf Vikydal, Abteilung für Innere Medizin I am LKH Steyr. | Foto: gespag
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