Kreisverkehr beim Kraftwerk Garsten erwünscht

- Viel befahrene Kreuzung, lange Wartezeiten: B 115 nahe dem Kraftwerk Garsten.
- Foto: Lehner
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Neue BezirksRundschau-Serie: „Es ist uns nicht egal“! – Die Kraftwerkskreuzung in St. Ulrich ist viel befahren. Ein Kreisverkehr würde die Gefahrenstelle entschärfen.
ST. ULRICH, GARSTEN. Viele Lenker stöhnen allein schon, wenn sie sich der so genannten Kraftwerkskreuzung nähern, eine gewisse Unsicherheit macht sich breit. „Ich habe immer ein ungutes Gefühl, wenn ich in diese Kreuzung einfahren muss“, sagt eine Garstnerin, die täglich beruflich nach Steyr pendelt. Trotz des Tempolimits von 70 km/h auf der Bundesstraße ist die Kreuzung – sie liegt auf Gemeindegebiet St. Ulrich – gefährlich und unübersichtlich. Das Verkehrsaufkommen ist vor allem morgens und abends groß.
Fertige Planung
Bereits seit mehreren Jahren gibt es die Überlegung, die Kreuzung in einen vierarmigen Kreisverkehr umzubauen. Die Verkehrslage würde überschaubarer, das Einbiegen sicherer. Das Vorhaben wird immer wieder auf die lange Bank geschoben. „Es gibt bereits eine Machbarkeitsstudie, wie der Kreisverkehr aussehen soll“, sagt Bürgermeisterin Maria Theresia Traunik (VP). Auch der Flächenbedarf für den Umbau sei berücksichtigt worden. Eine der vier Einfahrten führt zum neuen St. Ulricher Gewerbegebiet, das Lkw-Aufkommen steigt.
Bisher scheiterte das Projekt Kreisverkehr an den Kosten. Von den veranschlagten 500.000 Euro müsste die Gemeinde die Hälfte berappen. Andere Großprojekte wie die Sanierung des Feuerwehrhauses und des Gemeindeamts hätten Vorrang, sagt Traunik. „Wenn wir den Kreisverkehr bauen, müssten wir andere Kommunalprojekte streichen oder verschieben.“
„Es geht um die Sicherheit“
Laut Polizei Garsten, die nur einige hundert Meter von der Kreuzung entfernt stationiert ist, handelt es sich um keine Unfallhäufungsstelle. „Es gibt immer wieder Unfälle, aber sie halten sich insgesamt in Grenzen“, erklärt ein Beamter. Er räumt ein, dass es „schwer ist, über die Kreuzung drüberzukommen“. Er spricht sich klar für einen Kreisverkehr aus. „Es geht um die Sicherheit.“ Mit Verweis auf den bei vielen Verkehrsteilnehmern umstrittenen Kreisverkehr auf der B115 in Großraming meint der Exekutivbeamte: „Wenn er dort nötig ist, dann ist er es in St. Ulrich hundert Mal!“
Auch die bei der Kreuzung angesiedelte, expandierende Firma Solarfocus sähe das Projekt lieber heute als morgen umgesetzt. „Wir würden den nötigen Grund dafür abtreten“, sagt Johann Hinterplattner, einer der drei Geschäftsführer.
ZUR SACHE:
Der Kreisverkehr gilt als sicherste Kreuzungsvariante, die Zahl der Kreisverkehre steigt. „Kreisverkehrsplätze als Knotenform haben sich bewährt und erfreuen sich größter Beliebtheit“, heißt es bei der Verkehrsabteilung des Landes Oberösterreich. „Man kann davon ausgehen, dass kreisen sicherer als kreuzen ist“, erklären Experten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. Speziell für Schwerfahrzeuge sind die Ein- und Ausfahrten im Gegensatz zur Kreuzung, wo es zu Behinderungen des Gegenverkehrs kommen kann, wesentlich leichter zu durchfahren. Für Fußgänger und Radfahrer werden in der Regel Zebrastreifen vor den Kreisverkehr-Einfahrten geschaffen. https://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xchg/SID-0C4073B1-1D90AB66/ooe/hs.xsl/22256_DEU_HTML.htm
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