"Legale Möglichkeit in EU zu kommen"

Foto: panthermedia_net - Grafikeray

STEYR. "Das Resettlement-Programm ist die einzig legale Möglichkeit als Flüchtling in die EU zu kommen", erklärt Christian Hrubes, Leiter des Bereichs Migration beim Roten Kreuz Steyr-Stadt. Hrubes war bereits in den Arbeitsgruppen die gemeinsam mit Caritas Österreich, Diakonie, Internationaler Organisation für Migration (IOM), dem Österreichischen Roten Kreuz und dem UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR vertreten.
"Dieses humanitäre Aufnahmeprogramm funktioniert so, dass die Personen die daran teilnehmen können, von der UNO im Erstzufluchtsstaat ausgewählt werden. Gewisse Umstände sind dafür entscheidend", so Hrubes. Die UNHCR orientiert sich neben der Feststellung der Flüchtlingseigenschaft vor allem an besonderen Schutzbedürfnissen der Betroffenen. "Dazu zählen Folteropfer, Personen mit besonderen Schutzbedürfnissen, Minderjährige oder Personen, die bereits Familienangehörige in den Resettlement-Staaten haben", so Hrubes.

Schwerer Anfang
Für 2015 sind in Österreich 1000 Personen – 400 davon als Familienzusammenführung – vorgesehen. Die Zahl der Flüchtlinge und auch das Land aus dem Menschen aufgenommen werden, wird jedes Jahr neu bestimmt. Werden die Voraussetzungen erfüllt, kommen die Menschen nach Österreich. Nach einem Zwischenstopp in Traiskirchen, wo rechtliche und medizinische Dinge abgeklärt werden, geht es für die Flüchtlinge nach maximal sieben Tagen in ihre Startwohnung, die vom Roten Kreuz angemietet wird. Die erste Zeit in der neuen Heimat ist nicht leicht. "Der Betreuungsbedarf ist am Anfang recht hoch. Wir zeigen ihnen die Umgebung, helfen bei Behördengängen und begleiten die Leute bei der Arbeitssuche oder beim Erlernen der Sprache", so Hrubes. Ein erster Teil des humanitären Aufnahmeprogramms ist bereits abgeschlossen. Dabei haben zwei Familien in Steyr und in Maria Neustift eine neue Heimat gefunden.

Kompetenzzentrum Steyr
Im Mai ist der zweite Teil angelaufen. Im Herbst sollen wieder Menschen in Steyr und Umgebung untergebracht werden. RK-Steyr-Stadt Bezirksgeschäftsleiter Markus Brunner und Bezirksstellenleiter Urban Schneeweiß stehen voll hinter dem Projekt. "Im Sinne der Menschlichkeit ist die Flüchtlingsbetreuung ein wesentlicher Bestandteil für das Rote Kreuz", so Brunner. Das Rote Kreuz Steyr-Stadt hat sich in Sachen Asyl zu einem Kompetenzzentrum in Oberösterreich entwickelt. Hrubes ist seit elf Jahren beim Flüchtlingsheim in Dornach involviert. "Das hat nichts mit Resettlement zu tun. Das sind zwei Paar Schuhe", so Hrubes.

Infos
Weltweit sind im Resettlement-Progamm rund 80.000 Personen untergebracht. 90 Prozent davon in Amerika, Australien und Neuseeland. Ziel der EU ist es, bis 2020 20.000 Plätze in Europa anbieten zu können.
Vorteil: Es muss kein Asylverfahren durchgeführt werden. Die Menschen sind anerkannte Flüchtlinge mit allen Rechten und Pflichten. Es gibt keine Warteschleife. Die Flüchtlinge können in Österreich bleiben ohne eine Abschiebung befürchten zu müssen.
Für die Finanzierung des Pro-
gramms werden von der EU Resettlement-Födermittel zur
Verfügung gestellt, die ausschließlich für dieses Programm verwendet werden dür-
fen. Cofinanziert wird von Eu-ropäischer Komission und Bundesministerium für Inneres.
Für den zweiten Teil des Programms im Bezirk werden noch Wohnungen gesucht. Infos:Rotes Kreuz Steyr-Stadt, Tel. 07252/53991-200.

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