Mit Leib und Seele bei den Kindern
Helga Felberbauer geht nach 42 Jahren im Pfarrcaritas Kindergarten Sierning in den Ruhestand.
SIERNING. "Begonnen habe ich als Kindermädchen im Hause Brandstetter in Sierning", beginnt die gebürtige Aschacherin Helga Felberbauer ihre Erzählungen über ihren beruflichen Werdegang. "Bei einer Zehrung hat mich damals der Pfarrer Fröhlich angesprochen, ob ich nicht im Kindergarten zu arbeiten beginnen möchte. Und so nahm alles seinen Lauf", ergänzt sie. Denn am 1. April 1976 trat Helga Felberbauer ihren Dienst im Pfarrcaritaskindergarten Sierning unter der Leitung von Helene Auer an. "Damals herrschten noch strenge Dienstvorschriften", erzählt Felberbauer. "So mussten wir beispielsweise immer schulterbedeckt gekleidet sein, der Rock musste über die Knie reichen und eine weiße Schürze, die auch wirklich weiß zu bleiben hatte, war Pflicht. Eine Gebetsecke im Kindergarten war noch mit 30 Rosenkränzen bestückt. Verwendet wurden diese beim täglichen Morgen- bzw. Mittagsgebet jedoch nicht mehr. "Solange Schwester Nora im Kindergarten tätig war, waren die Rosenkränze für die Kindern jedoch sehr wohl verpflichtend zu verwenden", erklärt die pensionierte Kindergartenhelferin. Am Beginn ihrer Tätigkeit war der Kindergarten auch noch nicht mit einer Zentralheizung ausgestattet. "Um es warm zu haben, mussten wir morgens zuerst einmal sieben Ölöfen anheizen", so Felberbauer. Der Freude an der Arbeit tat dies jedoch nie Abbruch. Mittlerweile sind im Pfarrcaritaskindergarten fünf Gruppen sowie eine Krabbelgruppe einquartiert und das Team umfasst 16 Mitarbeiter. "Die Arbeit mit den Kindern hat mir immer riesige Freude bereitet" erklärt die nunmehrige Pensionistin. "Ich habe nicht selten auch schon Kinder von meinen ehemaligen Kindergartenkindern betreut", erklärt sie lachend. Am Freitag wird im Kindergarten übrigens immer eine gesunde Jause zubereitet und verzehrt. Besonders beliebt war dabei immer die Erdäpfelsuppe von Helga Felberbauer. "Ein Mädchen hat mich übrigens auch mal darum gebeten, ihr das Rezept für meine Suppe aufzuschreiben. Und das, obwohl sie noch gar nicht lesen konnte", fügt sie schmunzelnd hinzu. "Für mich steht fest, dass ich diesen Beruf sofort wieder wählen würde, wenn ich die Wahl hätte. Kein Tag gleicht dem anderen und man ist immer gefordert, sich auf Veränderungen einzustellen. Das hält einen frisch", so Felberbauer. Im letzten halben Jahr wurde im Kindergarten eine kompletter Umbau vorgenommen. "Jetzt ist der Kindergarten besonders schön geworden. Aber man soll ohnehin aufhören, wenn es am schönsten ist", fügt Helga Felberbauer mit einem kleinen bisschen Wehmut hinzu.
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