Nachhaltigkeitsüberprüfung
Nur 49 Prozent der Schulanfänger tragen Warnweste

- Bezirkshauptfrau Barbara Spöck mit Schülern der VS Maria Neustift.
- Foto: Zivilschutzverband OÖ
- hochgeladen von Sandra Kaiser
OÖ Zivilschutz appelliert an Eltern und Schulen. Ergebnisse in Steyr-Stadt und Steyr-Land zwischen 17,1 Prozenz und 55 Prozent.
STEYR, STEYR-LAND. Das Tragen der Warnwesten ist ein wichtiger Beitrag für die Sicherheit der Schulanfänger. Im Sinne der Nachhaltigkeit führt der Zivilschutz jährlich in den Wintermonaten eine Überprüfung der Warnwesten-Tragehäufigkeit durch. Dabei besuchen die ehrenamtlichen Zivilschutzbeauftragten stichprobenartig die ersten Klassen Volksschule und belohnen diejenigen Kinder, die eine Warnweste anhaben.
Die diesjährige Nachhaltigkeitsüberprüfung ergab eine Tragehäufigkeit von 48,9 Prozent in ganz Oberösterreich. 203 Klassen in Oberösterreich wurden besucht, von 3778 Schülern hatten nur 1846 eine Warnweste an: „Nicht einmal die Hälfte der Oberösterreichischen Schulanfänger trug bei der Überprüfung eine Warnweste, diese niedrige Zahl und die zahlreichen Verkehrsunfälle mit Fußgängern zeigen, wie wichtig es ist, weiterhin einen Schwerpunkt beim Thema Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu setzen“, sagt OÖ Zivilschutz-Präsident Michael Hammer.
Unterschiedliche Ergebnisse
Auch in Steyr-Stadt und Steyr-Land besuchten ehrenamtliche Zivilschutzbeauftragte die ersten Klassen, die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich (zwischen 17,1 Prozent und 55 Prozent). „Viele Schüler und Lehrer erklären bei der Nachhaltigkeitsüberprüfung, dass die Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden und deswegen die Warnweste nicht anhaben. Wir appellieren an die Erziehungsberechtigten, den Schülern dennoch die Weste anzuziehen, um sie für das Thema zu sensibilisieren. Außerdem ist es unser Ziel, dass die Warnwesten nicht nur am Schulweg, sondern auch in der Freizeit getragen wird – schließlich geht es um die Sicherheit des eigenen Kindes“, erklären die Zivilschutzbeauftragten von Steyr-Stadt und Steyr-Land Karin Nosko und Barbara Spöck.
Die Nachhaltigkeitsüberprüfung wird jährlich stichprobenartig vom OÖ Zivilschutz in den Wintermonaten von Anfang November bis zu Semesterschluss durchgeführt. Um den Kindern die Wichtigkeit der Warnweste nahezubringen, wird ein Foto von den Schülern im abgedunkelten Raum ohne Blitz gemacht. Danach ein Foto mit Blitz, denn darauf sind die reflektierenden Streifen der Westen sehr gut zu erkennen. Dies veranschaulicht, wie gut ein Autofahrer die Kinder mit der Warnweste im Dunkeln sieht.
Motiviert mit Geschenk
Jene Schüler, welche die Warnwesten an diesem Tag anhatten, wurden mit einem kleinen Geschenk belohnt und dadurch zum Tragen der Warnweste motiviert. Schüler, die die Weste an dem Tag nicht dabeihatten, erhielten die Belohnung, wenn sie die Schutzweste am Folgetag ebenfalls verwendeten. In den nebeligen und dämmrigen Herbst- und Wintermonaten ist die Warnweste besonders wichtig. Viele Unfälle könnten vermieden werden, wenn die Kinder für die Autofahrer besser sichtbar wären. „Mit der Warnweste erhöht sich die Sichtbarkeit von 30 auf 150 Meter“, so Spöck. „Dementsprechend wichtig ist die Vorbildwirkung bei Eltern und Lehrer. Auch diese sollten eine Warnweste oder reflektierende Armbänder nutzen, wenn sie zu Fuß unterwegs sind.“, sagt Nosko.
Neben dem Tragen der Warnweste oder rückstrahlender Kleidung ist es außerdem wichtig, dass Eltern den Schulweg mit ihrem Kind üben und sie über mögliche Risiken im Straßenverkehr umfassend informieren.
Die aktuelle Personen-Unfallstatistik des Landes OÖ (2021) verzeichnet 68 Schulwegunfälle mit 75 Verletzten und einem toten Kind. Straßenverkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung gab es 393, verletzt wurden dabei 443, zwei Kinder starben. Infos: zivilschutz-ooe.at
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