Parkplatzproblem Hohe Dirn geht in nächste Runde

REICHRAMING. Im vergangenen Winter stellte die Liftgesellschaft Hohe Dirn einen Parkautomaten auf. Zwar steht die Liftanlage bereits seit ein paar Jahren still, die Schilifte Hohe Dirn GmbH müsse aber für die Bewirtschaftung ihres Parkplatzes – mit Grundsteuer, Schneeräumung etc. – nach wie vor aufkommen. „Der Parkplatz liegt in unserem Besitz. Früher konnte man gratis parken, die Abstellplätze finanzierten sich durch die Lifte mit. Jetzt, wo der Schibetrieb eingestellt ist, müssen wir aber trotzdem für die Kosten aufkommen. Der Parkplatz soll ja auch in einem guten Zustand sein und das kostet“, sagt Hermann Schausberger, Geschäftsführer von der Schilifte Hohe Dirn GmbH.

Ab sofort werde die Liftgesellschaft die Einhaltung der Parkgebühren vermehrt kontrollieren. Parksünder, die den Automaten übersehen haben oder ihre Münzen bewusst nicht eingeworfen haben, bekommen eine Mitteilung an die Windschutzscheibe ihres Autos geheftet, werden darauf hingewiesen, dass sie sich auf einen gebührenpflichtigen Parkplatz befänden und einer Bearbeitungsgebühr von 20 Euro nachzukommen hätten. Werden diese 20 Euro nicht entrichtet, käme es laut der Liftgesellschafter zur Besitzstörungsanzeige. „Als wir den Automaten aufgestellt haben, haben viele Wanderer und Tourengeher einen Aufschrei gemacht, dass es zu teuer sei und sie zahlen würden, wenn es günstiger wäre. Dann haben wir die Gebühren enorm verringert. Jetzt zahlt man für vier Stunden parken zwei Euro, die Tageskarte kostet acht Euro. Trotzdem zahlen die Wenigsten. Das ist eine Respektlosigkeit vor dem Besitz eines anderen“, sagt Schausberger.

Vor allem Martin Feiglstorfer, Hüttenwirt auf der Schosser Hütte, ist der Parkautomat ein Dorn im Auge. „Einbußen im Geschäft spüre ich absolut. Es ist auch schon im Gespräch, ob ich nur noch am Wochenende offen habe, weil es sich in Anbetracht der Umstände einfach nicht rentiert. Auch die Übernachtungsgäste bleiben aus. Ist ja auch kein Wunder – für's Parken bezahlen muss man fast rund um die Uhr, nur zwischen 22 Uhr und sechs Uhr Früh ist das Parken gratis. Die zwei Euro für vier Stunden parken sind Ok, da gibt's garnichts. Aber für viele Wanderer ist es schwierig, sich an die vier Stunden zu halten, eine Wanderung kann man nie punktgenau planen – auch wenn man mit Kindern unterwegs ist oder bei uns noch einkehren möchte“, sagt Feiglstorfer.

„Heutzutage muss man praktisch überall zahlen für das Parken“, sagt Hüttenreferent der Naturfreunde Steyr, Rudolf Wally. Er sehe beim Parkautomaten auf der Hohen Dirn kein großes Problem – einzig die Betroffenen sollten auf einen halbwegs grünen Zweig kommen. „Schwierig wird es dann, wenn die Leute willkürlich zu parken beginnen und Hauseinfahrten und fremde Grundstücke blockieren. Die Parksituation auf der Hohen Dirn ist Verhandlungssache; die Parkplatzbesitzer und der Hüttenwirt sollten sich kurzschließen, um eine Einigung erzielen zu können, die für beide Seiten angemessen ist. Ebenso sollte die Gemeinde und der Tourismusverband einschreiten und das Problem aufgreifen. Denen ist es ja ebenso ein Anliegen, dass der Tourismus in der Region nicht einschläft. Wir, die Naturfreunde, können uns nicht wehren, wir können nur an die Gemeinden appellieren, dass sie ebenfalls betroffen sind von diesem Problem“, so Wally.