REICHRAMING. Die 1000-jährige Eiche - ein Stück Geschichte im Garten der Familie Hanslik

- Die alte Eiche dient schon seit Generationen als spannender Naturspielplatz für die Arzberger Kinder.
- hochgeladen von Anita Buchriegler
1000 Jahre als Baum gewachsen – 140 Jahre als gemütliches Gartenhaus für gesellige Stunden gesorgt: in diesem Fall kann fast nur von einer Eiche die Rede sein, und zwar von der 1000-jährigen Eiche die vorm Gut Arzberg der Familie Hanslik in Reichraming steht.
„Angefangen hat alles mit dem Feuer in Reichraming“, weiß Sepp Hanslik zu berichten. „Am Fronleichnamstag 1846 ist ganz Reichraming, von der Schallau bis zum Arzberg, abgebrannt. Die Eiche, die auf dem Grund der Oberen Forsthub stand, hatte es auch erwischt, aber zum Glück nur leicht.“
Gefällt wurde sie erst um 1873, kurz vor der Weltausstellung in Wien, wo das 1. Bloch ausgestellt wurde.
Wie das 2. – also das obere – Bloch in Nachbars Garten kam, ist eine spannende Geschichte. Gut Arzberg, das laut Grundbuch „Untere Forsthub“ heißt, war damals ein Gasthaus. Mit der Eiche soll der Nachbar seine Zechschulden bei Wirt Alois Kuffath bezahlt haben. Ein ausgezeichneter Handel, wie sich herausstellte, denn der findige Wirt fertigte daraus ein außergewöhnliches Gartenhaus, dass sich als launiges Plätzchen für manch gesellige Runde erwies. Im Inneren haben rund um den massiven Tisch 13 Erwachsene Platz. Tochter Karin und Schwiegersohn Franz fanden unter den uralten Bäumen vor der Eiche das perfekte Setting für ihre standesamtliche Trauung.
Genagelter Schriftzug über dem Eingang
Über dem Eingang befindet sich der Schriftzug: Zur Erinnerung an die Kriegsjahre 1914/15. „Diese Inschrift besteht aus lauter Schuhnägeln“, erzählt Besitzer Josef Hanslik. Die Heimkehrer aus Reichraming haben sie zum Dank dafür, dass sie mit dem Leben davon gekommen sind, dort eingeschlagen“.
5 Erwachsene braucht man, um die Eiche zu umfassen.
Mit einem Durchmesser von 2,20m und einem Umfang von 7m ist das 2. Bloch der Eiche noch immer monströs. Welchen Durchmesser das untere Stück hatte, ist leider nicht überliefert. Dass die Eiche für die Änderung des Hausnamens verantwortlich war, hingegen schon. Eine alte Tafel, die vor der Renovierung des Hofes noch die Hausmauer zierte, trägt die Aufschrift „Gutshof zur 1000-jährigen Eiche“.






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