Steyrer auf Trinkwasser-Einsatz in Haiti
Steyrer Rot-Kreuz Mitarbeiter Gerhard Aglas leitet ein internationales Spezialisten-Team in Haiti.
STEYR (ag). Das Rote Kreuz Steyr ist stolz auf seine Spezialisten, darunter Trinkwasserexperte Gerhard Aglas (43). Der Steyrer war von 4. Jänner bis 15. Februar in Haiti im Einsatz. Er leitete ein sechsköpfiges internationales Team, das sich um die Verbesserung der hygienischen Bedingungen im krisengebeutelten Land bemühte.
Der Inselstaat in der Karibik leidet noch immer an den Folgen des schweren Erdbebens im Jänner 2010. 250.000 Menschen starben unmittelbar nach der Katastrophe, mehr als eine Million Menschen wurden obdachlos. Anfang November 2012 wurde das Land von Hurrikan Sandy schwer getroffen.
Kampf gegen die Cholera
Eine Aufgabe des Steyrer Rot-Kreuz-Mitarbeiters und seines Spezialisten-Teams war es, die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern. „Neben dem Aufbau von Latrinen und Waschgelegenheiten lag unser Hauptaugenmerk darauf, die Bevölkerung die einfachsten Hygienegrundlagen zu lehren. Das beginnt beim einfachen Händewaschen und geht bis zur sachgerechten Müllentsorgung“, erklärt der zweifache Familienvater. Auch ein Cholera-Behandlungszentrum wurde aufgebaut. „Hauptaufgabe ist es, den Menschen ein Werkzeug bzw. Know-how zu geben, um sich in Zukunft selbst helfen zu können“, erklärt Aglas.
Aglas besitzt langjährige Erfahrung bei Auslandseinsätzen und war als oö. Landesleiter der Trinkwasseraufbereitung bestens für einen Einsatz dieser Größenordnung geeignet. Der Steyrer leitete bereits zahlreiche internationale Einsätze im Bereich der Trinkwasseraufbereitung, Abwasserentsorgung und Hygiene. Er war unter anderem nach der Tsunami-Katastrophe in Indonesien sowie bei Einsätzen in Südost-Europa und Äthopien dabei.
„Es ist faszinierend, wenn man als Teamleiter immer wieder auf Menschen aus den verschiedensten Nation trifft, die gemeinsam den Rot-Kreuz-Gedanken leben“, beschreibt Aglas die Faszination von Auslandseinsätzen.
Binnen 48 Stunden weltweit einsatzbereit
Sowohl national als auch international sind die Rotkreuz-Trinkwasserexperten aus Oberösterreich gefragte Spezialisten. Innerhalb von nur 48 Stunden nach einer Alarmierung sind sie samt ihrer Ausrüstung einsatzbereit.
Weltweit leben immer noch 800 Millionen Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung ist auf der ganzen Welt präsent, um die Menschen bei der Verbesserung der Trinkwasserversorgung zu unterstützen.
Achtzig Prozent aller Krankheiten in Entwicklungsländern sind auf verschmutztes Trinkwasser und fehlende Abwassersysteme zurückzuführen. Gar neunzig Prozent aller Todesfälle durch Durchfallerkrankungen werden von verschmutztem Trinkwasser verursacht.
Das Österreichische Rote Kreuz hilft aber nicht nur in Katastrophengebieten, sondern auch in Ländern, in denen chronische Wasserknappheit herrscht. Der Schwerpunkt liegt im Bau von Brunnen, von Quell- und Regenwasserfassungen sowie von Bewässerungssystemen. Derartige Projekte werden in Äthiopien, Haiti, Kenia, Ost-Timor und im Südsudan umgesetzt.
http://www.roteskreuz.at/ooe
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