Vier Raubüberfälle auf Taxilenker und Passanten in Münichholz – drei Täter in Haft

STEYR. Exakte Fahndungshinweise des Opfers ermöglichten in der Nacht zum 10. Dezember nach einem Raubüberfall auf einen Taxilenker die rasche Festnahme der beiden Täter. Steyrer hatten am Abend des 9. Dezember bei einem Lokalbesuch vereinbart, einen Taxilenker auszurauben, um an Bargeld zu kommen. Die beiden ließen sich in der Folge von einem Taxilenker in den Stadtteil Münichholz bringen, beim Aussteigen hielt einer der beiden den Taxilenker von hinten im Würgegriff fest, während der zweite Täter zur Fahrertür ging und die Taxi-Geldtasche aus der Ablage in der Tür raubte. Bei dem Überfall wurde der Taxilenker leicht verletzt. Die Raubbeute war ein geringer Bargeldbetrag.

Nach präzisen Fahndungshinweisen konnten die beiden Täter bereits kurz nach der Tat festgenommen werden, beide legten bereits bei ihrer ersten Vernehmung ein Geständnis zu dem soeben erfolgten Raubüberfall ab.
Folgeermittlungen brachten noch weitere schwere Straftaten der beiden bisher unbescholtenen Täter zutage, ein weiterer Mittäter wurde ausgeforscht und ebenfalls festgenommen. Die einzelnen Fakten in Chronologie:

6. Oktober 2015, 00.15 Uhr: Ein Taxilenker wird telefonisch nach Münichholz bestellt. Als er dort einen Fahrgast aufnehmen will, bedroht ihn dieser mit einem Messer und raubt die Taxi-Geldtasche mit einem geringen Bargeldbetrag. Der Taxilenker, 66, bewahrt die Ruhe und wird bei dem Überfall nicht verletzt. Der Raub wird von einem der beiden 18-jährigen Festgenommenen ausgeführt, der zweite Täter hatte das Taxi bestellt, er greift in die Handlung selbst nicht ein. Die Beute teilen die beiden unter sich auf.

23. Oktober 2015, 23.45 Uhr: Eine Pensionistin, 77, begegnet auf dem Nachhauseweg drei jungen Männern. Einer der drei entschließt sich spontan und versucht der Frau die Handtasche zu entreißen. Das Opfer wehrt sich und hält seine Tasche mit aller Kraft fest. Selbst als die Frau vom Täter mehrere Meter mitgeschleift wird, lässt sie ihre Tasche nicht los. Es bleibt beim Versuch, die drei Täter flüchten ohne Beute. Durch die Gewaltanwendung wird die Frau an Hüfte, Knie und Schulter verletzt, sie leidet heute noch an den Verletzungsfolgen. Ärztliche Behandlungen sind noch nicht abgeschlossen, unter Umständen steht ein operativer Eingriff noch bevor.

24. Oktober 2015, 00.10 Uhr: Ein 55-jähriger Münichholzer begegnet auf dem Heimweg von einem Lokalbesuch drei jungen Männern. Von einem dieser drei wird er bei der Begegnung umgestoßen, der Täter zieht dem überraschten Opfer in der Folge die Geldbörse mit einem geringen Bargeldbetrag und Dokumenten aus der Gesäßtasche. Ein Mittäter hält während der Tatausführung drohend ein Messer in der Hand. Der dritte Täter greift aktiv nicht in das Geschehen ein. Nach der Tat flüchten die Täter, die Beute , € 5,--, ist zu gering um sie aufzuteilen.

Neben den geschilderten Raubüberfällen haben die Festgenommenen in den Monaten September und Oktober 2015 mindestens fünf Einbruchsdiebstähle vorwiegend in Gastlokale in Steyr und Umgebung begangen. Dabei haben sie Fenster und Türen aufgezwängt oder eingeschlagen, aus den Lokalitäten Zigaretten, Getränke und Bargeld gestohlen. In einem Fall haben sie aus einem Lokal in Münichholz einen Tresor gestohlen und mit dem PKW eines Freundes abtransportiert. In St. Ulrich haben sie diesen schließlich aufgeflext und sind so an einen größeren Bargeldbetrag gelangt. Das Geld haben die Täter unter sich aufgeteilt.

Die festgenommenen jungen Erwachsenen wohnten bisher noch bei ihren Eltern, zwei der drei waren zuletzt ohne Beschäftigung, sie verfügen kaum über Einkommen. Das Motiv für ihre Straftaten war ausschließlich im Geldbedarf, unter anderem für Lokalbesuche, gelegen. Einer der Täter war bei seiner Festnahme merklich alkoholisiert, bei keinem der Festgenommenen ergab sich ein Hinweis auf den Missbrauch von illegalen Suchtmitteln.
Die Festgenommenen wurden in die Justizanstalt Garsten eingeliefert.

Eine Serie von schweren Straftaten, die vorwiegend den Stadtteil Münichholz betroffen und Bewohner beunruhigt hat, konnte dank der gut verwertbaren Zeugenaussagen eines Opfers beendet werden.