Tag der Arbeitslosen
Wenn aus der Corona-Krise eine Überlebenskrise wird
Der Tag der Arbeitslosen am 30. April hat im Jahr 2020 wegen COVID-19 eine neue Dimension bekommen. Allein im Bezirk Steyr waren Anfang April knapp 4400 Menschen arbeitssuchend. Die Volkshilfe fordert für sie rasche Hilfe durch höheres Arbeitslosengeld und setzt sich darüber hinaus für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.
STEYR, STEYR-LAND. „Bereits vor COVID-19 waren 14,3 Prozent der österreichischen Bevölkerung armutsgefährdet. Nun haben die Auswirkungen der Corona-Krise den größten Anstieg an Arbeitslosen in der Geschichte der Zweiten Republik gebracht. In solchen außergewöhnlichen Zeiten braucht es außergewöhnliche Maßnahmen“, sagt Gerald Angerbauer anlässlich des „Tages der Arbeitslosen“ am 30. April. Angerbauer ist Vorsitzender der Volkshilfe Steyr und verweist darauf, dass alleine im Bezirk Steyr Anfang April knapp 4400 Männer und Frauen arbeitslos waren. „Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 42,9 Prozent“, so Angerbauer.
Erhöhung des Arbeitslosengeldes
Da für viele dieser Menschen die Gesundheitskrise zu einer Überlebenskrise werden könnte, fordert Angerbauer rasche Hilfe. „Nun arbeitslos gewordene Beschäftige aus dem Niedriglohnsektor können vom Arbeitslosengeld kaum leben. Sie sind schon vorher kaum über die Runden gekommen, für sie ist die Situation eine Katastrophe. Wir brauchen daher für diese Menschen dringend eine Erhöhung der Nettoersatzquote von derzeit 55 auf 80 Prozent“, fordert der Vorsitzende der Volkshilfe Steyr.
Bedingungsloses Grundeinkommen
Helfen würden den Menschen im Land auch soziale Innovationen wie die schnelle und unbürokratische Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle Männer und Frauen mit Hauptwohnsitz in Österreich. „Das ist ein Gebot der Stunde und würde nicht nur den sozialen Absturz Tausender und massive Privatverschuldung verhindern, sondern gleichzeitig die Kaufkraft im Land erhalten“, ist Gerald Angerbauer überzeugt. Er fordert die Bundesregierung daher auf, nicht ein Hilfspaket nach dem anderen zu schnüren, sondern jeder und jedem ein monatliches Fixum zukommen zu lassen. „Das bedingungslose Grundeinkommen würde den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken und alle Menschen würdevoll durch diese extrem schwierige Zeit bringen“, sagt Angerbauer und verweist abschließend auf den“ Verein für ein bedingungsloses Grundeinkommen in Europa“ (UBIE), der aktuell mittels Petition ein europäisches Grundeinkommen einfordert.
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