„Will wieder ein normales Leben führen“

Herbert Maurer aus Steyr mit einem Beweis-Foto: eine offene Ferse, die er sich im Spital einhandelte. | Foto: BezirksRundschau
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STEYR. Alles, was Herbert Maurer will, ist wieder ein normales Leben führen – so wie vor seiner schweren Erkrankung. Anfang August 2011 brach der damals 36-Jährige zu Hause zusammen. Er wurde mit Verdacht auf Gehirnhautentzündung nach einem Zeckenbiss ins LKH Steyr gebracht. Bis Ende Oktober verblieb er im Spital.

Kritik an Dauer-Katheter
Auf der Intensivstation seien Behandlungsfehler passiert, an deren Folgen er heute noch zu leiden habe, erklärt der Steyrer, der sechs Wochen im Koma lag, ein halbes Jahr an den Rollstuhl gefesselt und mehrmals auf Reha war. „Die Querschnittslähmung habe ich allein besiegt!“ Viereinhalb Monate konnte er sich nur mittels Rollator fortbewegen, eine Mitarbeiterin der Volkshilfe stand ihm hilfreich zur Seite. „Ich lernte mühsam wieder gehen“, erzählt er.
Sein größter Kritikpunkt: Im LKH wurde ein Blasenkatheter gesetzt, den er insgesamt 7,5 Monate verwenden musste. „Viel zu lang“, sagt Maurer. „Es ist nie probiert worden, etwas daran zu ändern“. Er litt in der Folge zweimal an schweren Blasenentzündungen und kann nach wie vor den Harndrang nicht kontrollieren.

Mit Anzeige abgeblitzt
Bei der Staatsanwaltschaft Steyr erstattete Maurer Anzeige gegen das LKH wegen Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung, wurde aber abgewiesen. Auch ein Gutachten des Steyrer Neurologen Hans-Peter Haring fiel im November 2013 zu seinen Ungunsten aus. Das Spital selbst erklärt in einer Stellungnahme: „Herr Maurer war von 4. 8. 2011 bis 26. 10. 2011 im Landes-Krankenhaus Steyr mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung an der Intensivstation und Neurologie zur stationären Behandlung. Wir bedauern das persönliche Schicksal von Herrn Maurer sehr, möchten aber darauf hinweisen, dass er nur durch die fürsorgliche und richtige Behandlung unserer Ärzte und Pflegekräfte diese schwere Erkrankung überlebt hat. Er wurde medizinisch und pflegerisch richtig behandelt, das bestätigen nach sorgsamer Prüfung sowohl die unabhängige OÖ Patientenanwaltschaft als auch ein unabhängiger Gutachter.“

Kampf um Schadenersatz
Herbert Maurer wollte sich 2011 selbstständig machen. Stattdessen wurde er zum Sozialhilfeempfänger. „Das Leben läuft an mir vorbei“, sagt er. Seine Ersparnisse von 22.000 Euro flossen in Versicherungen (er war selbstversichert) und in Therapien. „Der finanzielle Schaden inklusive Schemrzensgeld, der mir bis heute entstanden ist, beläuft sich nach meinen Berechnungen auf ca. 1,116.000 Millionen Euro.“ Nun kämpft er um Schadenersatz und will einen Zivilprozess anstrengen. „Ich gebe nicht auf, ich kämpfe um mein Recht“, sagt der 39-Jährige. Er ist auf der Suche nach einer Spezialklinik, in der sein Gesundheitszustand wieder vollständig hergestellt werden kann.

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