Leserbrief
„Work-Life-Balance"
Leserbrief von Dieter Grillmayer.
Unter diesem Titel sind wir mit einer neuen Modetorheit „beglückt“ worden, die uns weismachen will, dass sich ein sinnerfülltes Leben zeitlich in zwei voneinander unabhängige Teile zerlegen lässt. Von Albert Schweitzer ist der Satz überliefert: „Die einzig wirklich glücklichen Menschen, die ich jemals getroffen habe, sind jene gewesen, die im Dienst an einer Sache aufgingen.“ Mit einer Zweiteilung des täglichen Lebens wird das „im Dienst an einer Sache aufgehen“ aber gewiss nicht zu schaffen sein. Außerdem: (Nicht nur) Landwirte, die wetterabhängig und oft auch mühsam ihr Land zu bewirtschaften haben und die für uns Nahrungsmittel bereitstellen, und Mütter, die tagtäglich einen Haushalt zu bewältigen haben und ein paar Kinder großziehen, können von einer „Work-Life-Balance“ höchstens träumen. Aber ihr Leben ist erfüllt von dem Bewusstsein, etwas Nützliches zu tun und dafür zu sorgen, dass es für unsere Gesellschaft auch noch ein Morgen gibt. Und das ist ein Gebot, dem wir uns alle verpflichtet fühlen sollten.
Mag. Dieter Grillmayer, Garsten
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