24 Stunden Burgenland Extrem Tour 2015

vl.nr. Andreas Gindlhumer (OÖ Botschafter), Alexander Radin (Sportler des Jahres 2014),  Michael Oberhauser (Organisator)   Dominik Pacher (Kärnten Botschafter)
28Bilder
  • vl.nr. Andreas Gindlhumer (OÖ Botschafter), Alexander Radin (Sportler des Jahres 2014), Michael Oberhauser (Organisator) Dominik Pacher (Kärnten Botschafter)
  • hochgeladen von Andreas Gindlhumer

24 Stunden Burgenland Extrem Tour 2015

LIVE – LOVE – MOVE

War das diesjährige Motto der Extrem Tour rund um den Neusiedlersee.
Extreme Worte die zu 100% den Spirit wiederspiegeln, den ich bei der Tour 2015 erleben durfte.

LIVE - In Extremsituationen den Körper spüren und sich lebendig fühlen

LOVE - In Extremsituationen finden Menschen zueinander,
helfen sich und lassen das Herz sprechen.

MOVE - In Extremsituationen sich bewegen und erfahren was
Körper und Geist zu leisten vermag.

Im vergangenen Jahr bin ich mit Dominik Pacher rund um den Neusiedlersee „Den Weg meines Lebens“ gegangen. Auf den 120 km habe ich nicht nur zu mir selbst gefunden sondern auch einen Freund fürs Leben gewonnen. Normalerweise bin ich jemand der sich immer wieder neue Herausforderungen sucht, doch die 24 Stunden Burgenland sind etwas ganz besonderes das eine magische Anziehungskraft auf einen ausübt. So war ich bereit ein neues Level zu betreten das in jeder Hinsicht das Prädikat „Extrem“ verdient.
Aber alles der Reihe nach.

Bei der Fahrt nach Oggau in einem Auto das mir die Firma Kühberger & Haas zur Verfügung gestellt hat, gingen mir schon tausend Gedanken durch den Kopf. Nicht das ich angespannt oder nervös gewesen wäre. Nein eher aufgeregt und voller Vorfreude endlich wieder Freunde zu treffen die ich seid einem Jahr nicht mehr gesehen habe. Wie die Organisatoren Michael Oberhauser, Tobias Neugebauer – Monte und Josef Burkhardt. Ohne diese 3 Extrem Freunde würden sich an diesem Tag nicht 1200 Menschen aus allen Himmelsrichtung auf den Weg machen in das Zentrum von Oggau der LIVE – LOVE – MOVE Bewegung.
Das 24 Stunden Burgenland Team überrascht uns heuer auch noch mit einigen Neuerungen. Im Gemeindeamt von Oggau gibt es neben der Startnummernausgabe mit dem Reich gefülltem Starterpaket, das mit Hausverstand gefüllt wurde, eine Kaiserschmarren Party. Eine perfekte Ausgangslage um am frühen Morgen an den Start zu gehen. Bei dieser Party trafen sich Altbekannte, doch auch neue Freundschaften wurden bereits geknüpft. Aber nicht nur für den Körper wurde an diesem Tag gesorgt auch der Geist kam nicht zu kurz. Denn ein weiteres neues Highlight stand am Programm. Bewegung´s & Erlebnis Extrem Symposium 2015.
24 Vorträge, Gespräche, Geschichten und Gschichtln zu je 5 Minuten. Jeder der 24 verschieden Beiträge erzählte eine andere Geschichte im Zusammenhang der 24 Stunden Tour. Wie Dir. Mario Baier Burgenland Tourismus welchen Stellenwert diese Veranstaltung für das Burgenland bedeutet, Alexander Rüdiger Extremläufer und Pilger bekannt auch als "ORF Moneymaker" lies uns tief in sein privates blicken warum er auch bei dieser Tour die Herausforderung sucht. Petra Oberhauser Lehrerin aus Leidenschaft die Kindern mit Hilfe von Bewegung ein anderes Lernen vermittelt und aus den Erfahrungen der 24 Stunden Extrem Tour schöpft. So gibt es viele Zugänge zur Tour. Eine besondere Freude war es uns das wir die 24 Stunden Burgenland Botschafter Dominik Pacher, Alexander Radin und Ich (Andreas Gindlhumer) einen der 24 Beiträge zu dem Symposium leisten durften. In unserem Beitrag ging es um das diesjährige Symbol dieser Tour. Das große Herz mit den gehenden Füßen. Denn in diesem Jahr haben wir einen ganz besonderen Freund an unserer Seite Alexander Radin Sportler des Jahres 2014 und zukünftiger Teilnehmer an den Special Olympics 2015 in Los Angeles. Michael Oberhauser hat es in der Vorankündigung perfekt formuliert. Wir laufen und gehen nicht für unseren Freund sondern mit ihm. Michael Oberhauser hat es auch noch einmal deutlich gesagt. Die 24 Stunden Burgenland soll eine Tour bleiben wo Menschen sich Zeit für sich selbst nehmen. Nicht wie im Alltag seinem Umfeld zu helfen ob in der Familie, Arbeit oder Freizeit. Ganz bewusst einmal sein eigenes Ich erforschen. Hinter diesem Motto stehen wir zu hundert Prozent. Genau das haben wir letztes Jahr erfahren dürfen und freuen uns dieses einmalige Erlebnis mit Alexander gemeinsam zu erleben. Danke Michael und dem ganzen 24 Stunden Team für das Event. Es ist einfach unglaublich schön das leuchten der Augen, die Freude in seinem Herzen zu sehen an diesen Abenteuer Teil zu haben. Er selbst, er ganz alleine erlebt seine eigene Tour. Dominik hat mir erzählt wie aufgeregt er schon Wochen vorher war an dieser Tour teilzunehmen. Er zeigt uns seine innerste Freude und Herzlichkeit an der Bewegung. LIVE – LOVE – MOVE
https://www.youtube.com/watch?v=nYjoKoL9I4c

Mit diesen positiven Eindrücken begeben wir uns früh zur Ruhe um Top ausgeruht um 03:00 den lang erwartet Tag zu beginnen. Ich sage bewusst ruhen den an schlafen ist kaum zu denken die Vorfreude das Adrenalin die Euphorie halten den Körper und Geist wach. Man blickt alle 2 Stunden auf die Uhr wann ist es endlich so weit. Beep, Beep ,Beep endlich ist es soweit rein in die Dusche , Zähneputzen und Los geht das Ritual. Einschmieren mit Hirschtalg um die Reibung an den empfindlichen stellen zu minimieren und Nässe und Kälte so lange als möglich abzuwehren. Weiter geht es mit Kompressionsstrümpfe und Tubes von Omotion, 3 Hosen Kurz, dünn und Lange Hose und eine Windstopper zum Abschluss. Oben geht es weiter im Zwiebelsystem 3 Leibchen, kurz, lang und eine Jacke von Salomon die wir Stolz als Zeichen der Botschafter tragen. Zum Schluss die Schuhe die ein Kompromiss aus Leicht, fast Wasserdicht und Stabilität sind. Jetzt noch einmal ein kurzer Check im Rucksack, Ersatzleiberl, Erste Hilfe Paket, 3 Liter Vemma Thirst, Warnweste, Pass, usw. Check alles Ok ich bin bereit. So wie Alexander Radin und Dominik Pacher.
Jetzt stoßen wir noch einmal mit einem Vemma V2 an um unser Immunsystem zu stärken das wir heute mit Sicherheit gebrauchen können. Noch eine feste Umarmung und wünsche das wir gemeinsam, gesund und mit viel Spaß diese Tour bewältigen werden.

Im Gemeindeamt beim gemeinsamen Frühstück herrscht bereits eine ausgelassene Stimmung. Kein Wunder wenn sich 1200 Menschen treffen um ihrer ganz persönlichen Leidenschaft nachzukommen.
LOVE ist wieder einmal die beste Bezeichnung, denn innerhalb weniger Minuten treffen sich unheimlich viele Freunde das natürlich mit Fotos festgehalten wird. Einer der größten und lustigsten Truppen ist sicher die Omotion Family, sein Gründer Michi Lagler hat keine Mühen gescheut und ist in den Morgenstunden aus Gumpoldskirchen angereist um für ein paar Minuten seine Family zu treffen und den Start mit zu erleben.
Schön langsam bewegen sich die Teilnehmer auf die abgesperrte Straße von Oggau. Ein gewaltiges Bild wenn sich Menschen zusammen finden und gemeinsam eine Reise beginnen und doch wiederum jeder für sich ganz alleine. Egal welcher Nationalität, Hobbysportler, Extremsportler, Bewegungs Beginner, Körperlich oder geistig eingeschränkt, Arbeiter oder Akademiker, Reich oder Arm.
Ich frage Alexander Radin ob alles OK ist und er sich auf den Start freut. Er lacht nur und drückt mich und Dominik ganz fest. Ohne Worte
Pünktlich um 04:30 gibt der Bürgermeister von Oggau den Startschuss zu der 24 Stunden Burgenland Extrem Tour 2015
Dominik Pacher, Alexander Radin und Ich marschieren am Anfang des Feldes gemeinsam Weg.
Die Läufer und die schnellen Geher ziehen an uns vorbei und es nimmt kein Ende. Jetzt bekommen wir erst richtig ein Gefühl was es bedeutet wenn sich 1200 Menschen in Bewegung setzen. Nach Verlassen der Ortschaft biegen wir das erste Mal etwas ins Gelände ab und uns eröffnet sich ein Schauspiel das ich noch immer vor meinem geistigen Auge habe. Vor uns und hinter uns eine Schlange aus hunderten Stirnlampen die sich ihren Weg durch die Landschaft bannt. Durch das perfekte Wetter am Start trocken Temperaturen um den Gefrierpunkt. Kann man dieses Schauspiel in der absoluten Finsternis genießen. Ein Zeichen des miteinander, es ist jeder einzelne als Punkt zu erkennen aber gemeinsam ist es ein Lichtstrom der sich vorwärts bewegt.
Ich persönlich beobachte sehr gerne und verfolge die einzelnen Teilnehmer. Manche sind ruhig in sich gekehrt, andere wiederum lachen und haben Spaß in der Gemeinschaft. Es ist toll zu sehen wie unterschiedlich wir sind und doch dieselben Bedürfnisse haben. Einmal etwas zu probieren ,etwas außergewöhnliches, dem Alltag entfliehen und wie schon erwähnt sich einmal Zeit für sich selbst zu nehmen. Auch wenn ich mit meinen Freunden unterwegs bin genieße ich es auch Zeit mit mir zu verbringen. Schön ist es wenn diese Bedürfnisse deine Freunde auch verfolgen. Alexander geht wie ein Uhrwerk wir sind richtig stolz auf ihn, das wir ihm natürlich auch sagen. Er blüht so richtig auf denn auch andere Teilnehmer motivieren ihn. Ich sage ihm aber auch dass er ein Vorbild für viele andere ist mit seiner Teilnahme an den 24 Stunden Burgenland extrem Tour. Schön langsam fängt es an zu dämmern und die Burgenländische Landschaft erwacht. Unendliche Weiten erwachen aus dem Schlaf. Es ist eine ganz eigene Atmosphäre. Man nimmt als Geher die Umwelt noch einmal ganz anders war. Es bleibt einfach mehr Zeit um Details zu erkennen wie das Schilf entlang des Neusiedlersees das ich im Wind wiegt. Die typischen Wasserbrunnen die sich mitten in der Landschaft wiederfinden oder die verschiedenen Vögel die sich am Himmel über dem Naturschutzgebiet formieren um ihre Morgendliche Runde zu drehen. Alexander hat soviel Freude mit uns unterwegs zu sein und hat nach zweieinhalb Stunden bereits eine unglaubliche Strecke zurück gelegt. Um Alexander soviele Eindrücke wie möglich zu erfüllen haben wir mit dem Veranstalter vereinbart das er von Zeit zu Zeit mit einem Betreuer Fahrzeug ein Stück zurücklegen kann, und er uns wieder an der nächsten Labestation in Empfang nimmt.
So machen sich Dominik und ich laufend auf den Weg zu der nächsten Station. Wir plaudern dabei über das erlebte mit Alexander was für ein herzlicher Mensch er ist. Wir philosophieren über das Leben und freuen uns jeden den wir begegnen (geschätzte 300). Dabei haben wir für jeden ein paar Worte übrig. Super, Bravo , Ihr seid der Hammer, macht weiter so ihr seid Spitze usw.
Und jeder Antwortet uns mit ein Lachen, Worte oder eine Handbewegung , trotz der bereits vielen zurück gelegten Kilometer.
LOVE - Diese Herzlichkeit war 24 Stunden lang zu spüren.

Wir nehmen uns auch Zeit längere Gespräche zu führen wie mit Andreas Rosenbichler Obmann des Vereins ALOU - bedeutet „anders laufen ohne Unterschied“ Der Verein will Menschen mit sowohl körperlicher als auch psychischer Behinderung und Menschen ohne Einschränkungen gemeinsam im Zuge von Laufveranstaltungen zusammen bringen und zusammen einen Lauf bewältigen lassen.
Dominik Pacher ist auch sportlicher Pate dieses Vereins der dieselben Ziele verfolgt wie auch wir.

An der nächsten Labestation vor dem Naturschutzgebiet gab es wieder eine zusammen Führung der 3 Botschafter Dominik, Alexander und ich. Als wir ankamen haben wir von weiten gesehen wie Alexander die Menschen an der Labestation begeistert durch seine Freude die aus dem Herzen kommt.
An dieser Stelle muss ich auch einmal einen Extremen Dank aussprechen an die Labestationen die keine Wünsche offen lassen. Ob Getränke kalt warm, Snacks, Bananen wurden immer freundlich gereicht. Auch haben sie immer ein Ohr für die kleinen und großen Probleme die auf so einer Tour auftreten können. Und wenn einer nicht mehr weiter kann wird ihm mit Hilfe eines Shuttle Dienstes geholfen. Perfekt organisiert garniert mit viel privatem Engagement.

Leider hat sich mittlerweile das Wetter geändert. Nach dem wir trocken bei Temperaturen knapp über den Gefrierpunkt gestartet sind hat sich einsetzender Nieselregen in Regen bzw. Wolkenbruch verändert der nicht aufzuhören scheint.
So verwandelte sich die sonst malerische Landschaft durch das Ungarische Naturschutzgebiet in eine Schlammspur wo kein Schuh mehr trocken blieb. Man musste sogar fürchten dass bei jedem Schritt der Schuh im Schlamm verloren ging. Der aufkommende Wind trug nicht unbedingt zur Verbesserung der Lage bei. Denn dadurch wurde die bereits durchnässte Kleidung und Schuhe zur Kältekammer. Mir wurde von Minute zu Minute kälter trotz perfekter Ausrüstung doch die äußeren Einflüsse waren einfach Extrem. Dies blieb meinem Freund natürlich nicht verborgen. Wir brauchen keine Worte mehr um zu sehen wenn es dem anderen nicht gut geht. So machte er mir den Vorschlag ich sollte Vorlaufen um mich durch die schnellere Bewegung wieder zu erwärmen. Ich habe aber ein schlechtes Gewissen die beiden im Naturschutzgebiet zurück zu lassen. Doch wenn ich Alexander sehe wie er sich durch den Schlamm kämpft von oben bis unten durchnässt , dabei kein böses Wort über die Situation verliert sondern im Gegenteil noch immer sein Lachen im Gesicht hat. So bin ich beruhigt und weiß die zwei Burschen brauchen mich nicht, im Gegenteil sie machen sich eher Sorgen um mich. So verabschieden wir uns zwar, wissen aber dass wir immer verbunden sind. Als ich mich laufend in Bewegung setze habe ich nur eines im Kopf hoffentlich geht es den beiden Gut, den das Wetter wurde immer Extremer. Der Wind blies die Tropfen die sich zu Wassersäulen zusammenfanden waagrecht entgegen. Man konnte auch am Boden den Pfützen nicht mehr ausweichen egal ob im Schlamm oder auf der Straße. Denn auch dort bildeten sich Bäche die sich zu großen Wasserflächen verbanden. Ich habe schon viel erlebt wie bei meinen letzten 100km Lauf in Steyr wo es 10 Stunden durchgeregnet hat. Doch das heute war nicht zu vergleichen da ja noch die niedrigen Temperaturen dazukamen. Man merkte auch gleich das es rutschig wurde das sich an den exponierten Stellen Eis bildete. Trotzdem war es schon eine Wohltat nach dem Schlamm wieder auf festen Boden unterwegs zu sein. 4 km vor der Österreichischen Grenze ergibt es ich das man sehr weit sehen kann wo sich die nächsten Teilnehmer befinden. Und in weiter Ferne erkenne ich eine Gestalt die sich etwas unrhythmisch bewegt. Sofort erhöhe ich mein Tempo um zu ihm aufzuschließen. Und mein Instinkt hat mich nicht getäuscht. Der Herr hatte gerade ein Tief und kämpfte ordentlich mit sich selbst. Aber nach ein paar netten aufmunterten Worte von mir erholte er sich wieder und wir liefen einige Zeit gemeinsam und plauderten dabei ein wenig. Er bedankte sich bei mir das ich ihm über sein Tief geholfen habe. Doch ich bedankte mich bei ihm das ich ihm helfen durfte und er mich abgelenkt hat über die Kälte und Sorgen meiner Freunde nachzudenken. So mache ich mich weiter auf den Weg zur nächsten Labestation
Nachdem ich de Grenze passiert hatte wechselt das Wetter schlagartig in eine andere Richtung. Ich meine aber nicht dass es wegzog sondern sich der Sinnflutartige Regen plötzlich in einen Blizzard verwandelte. Von einer Sekunde auf die andere fielen Schneeflocken von Himmel die ich in meinen ganzen Leben noch nie gesehen habe. Das waren keine Flocken mehr das waren Schneebälle die einem entgegen flogen. Mit fünf flocken nebeneinander war man schneebedeckt. Und wieder muss ich das Wort Extrem in den Mund nehmen. Ich weiß nicht wie das die Veranstalter anstellen aber was ich an diesem Tag erleben darf ist unfassbar und die 24 Stunden Burgenland Extrem Tour macht seinen Namen alle Ehre.
In diesem Moment wusste ich das meine Freunde noch viel vor sich haben. Ich bin seit unserer Trennung schon fast eine Stunde laufend unterwegs und habe die nächste Labe noch nicht erreicht. So wird es ein harter und langer Weg für die beiden. Aber ich weiß auch das Sie gut trainiert und ausgerüstet sind. Doch um mich etwas zu beruhigen halte ich ein Servicefahrzeug der 24 Stunden Tour auf und bitte sie wenn sie die Straße Richtung Naturschutzgebiet unterwegs sind Ausschau nach zwei roten Jacken zu halten um ihnen im Notfall zu helfen. Denn mittlerweile müssten sie auch die Straße erreicht haben. Kurz vor der Labestation treffe ich noch einen der sich leider den Fuß überknöchert hat. Ich begleitet ihn die letzten 500 Meter sodass er sicher in einem Service Auto unterkommt. Wie ich später erfahren haben dürfte das zum Glück die einzige Verletzung an diesem Tag gewesen sein. Die aber an jedem Ort und zu jeder Zeit passieren hätte können. Er selbst war auch ganz ruhig und gelassen und meinte nur Pech gehabt. So kam ich freudestrahlend an der Labestation an. Aber leider war dies nicht ein Ort um sich lange aufzuhalten den es gab weder eine Unterstell Möglichkeit noch eine wärmende oder Windstille Ecke. So entschloss ich mich nach einem wärmenden Tee mich wieder sofort auf den Weg zu machen.

Mein nächstes Ziel war klar definiert Apetlon. Dort wusste ich dass ich Zuflucht finden würde im Gasthaus Weinzettl.
Dabei fand ein innerlicher Kampf mit mir selbst statt. Einerseits war ich total begeistert über die Herausforderung und die unheimlich faszinierende Wettersituation. Wann hat man schon einmal die Gelegenheit Schneeflocken zu erleben die wie Taschentücher vom Himmel fallen. Doch anderseits Blicke ich nach unten wo bei jedem Laufschritt das Wasser waagrecht aus den Laufschuhen spritzt. Mein Blick auf die Uhr verrät mir das ich ca. gegen 12:30 in Oggau ankommen werde, somit 8 Stunden unterwegs bin. Wenn es trocken wäre und nur schneien wurde kein Problem weiter geht es für die zweite Hälfte. Aber mit den komplett durchnässten Schuhen und Socken wird es ein Problem. Die Temperaturen werden nach Sonnenuntergang rapide fallen. So wird es schwierig werden den Körper noch zu wärmen. Dazu kommen dann noch die gefrorenen Wege die in der Finsternis zu einem großen Problem werden können. Ich muss mir selbst eingestehen dass ich mich bereits im Grenzbereich bewege. Die Finger habe ich in den komplett durchnässten Handschuhen zu einer Faust geballt um die letzten noch offen Blutgefäße zu wärmen. Die Fingerkuppen wechseln von einem stechenden Schmerz zu einem tauben Gefühl. Meinen Füßen geht es in diesem Moment um keinen Deut besser. Ich kann in meinem Kopf lange Zeit schmerzen ausblenden doch kann ich sehr wohl einschätzen ob und wann es an der Zeit ist eine Entscheidung zu treffen. Ich liebe es mich in solchen Extremsituationen zu bewegen. Den Körper und den Geist an seine Grenzen zu bringen aber man muss auch den Mut haben im richtigen Moment auf die Vernunft und die Gesundheit zu schauen.
Ich muss mich dabei selber an der Nase nehmen und meine eigenen Worte in Erinnerung rufen.
Wir beginnen in Oggau gemeinsam eine Reise um Drei Dinge zu erfahren.

LIVE - In Extremsituationen den Körper spüren und sich lebendig fühlen (erledigt)

LOVE - In Extremsituationen finden Menschen zueinander,
helfen sich und lasen das Herz sprechen. (erledigt)

MOVE - In Extremsituationen sich bewegen und erfahren
was Körper und Geist zu leisten vermag. (erledigt)
ganz egal ob ich mein persönliches Ziel nach 2km, 20km 60km oder 120km erreicht habe.
Außerdem was wäre ich für ein Botschafter wenn ich mir selbst nicht Treu bleibe und vielleicht das Serviceteam rund um Alexander König das eine Extreme Leistung in den 24 Stunden vollbracht hat, unnötig durch meinen Egoismus in Gefahr bringe.

So steht mein Entschluss fest als ich beim Gasthof Weinzettel eintreffe bei der Hälfte meine Reise zu beenden.
Doch ich mache das mit einem Lachen im Gesicht denn ich habe in Apetlon nicht aufgegeben sondern ich bin in Apetlon ins Ziel gekommen.
So schaut´s aus
https://www.youtube.com/watch?v=5lqkZjZvE2I
Doch meine Reise war im Apetlon noch nicht zu Ende, im Gasthaus waren bereits hunderte Menschen die so wie ich hier ihr Ziel erreicht haben und versuchten sich wieder bei warmen Getränken und Gratis Frankfurter zu wärmen. Während sie auf den Gratis Bus zurück nach Oggau warteten. Hier muss ich wieder ein großes Lob aussprechen an die Teilnehmer aber vor allem an das Organisation Team das hier alle Ruhe bewahrt hat. Jeder der hier sein Ziel erreicht hat wurde der Reihe nach mit färbigen Kärtchen versehen um genau zu sehen wann sie an der Riehe waren für den Rücktransport nach Oggau. Rosa und Grün 14:30 Blau 15:30 und so weiter. So konnte ein jeder einstweilen versuchen sich etwas zu trocknen und zu wärmen. Dabei halfen sich alle wieder gegenseitig. Ich zum Beispiel bekam eine Golddecke von Sonja Zwiauer die auch erfolgreich hier ins Ziel gekommen ist.
Meine größte Sorge galt aber meinen Freunden Dominik und Alexander. Mein Handy hatte leider einen Wasserschaden erlitten. Telefonieren konnte man nicht mehr aber SMS waren noch zu empfangen. So war ich mehr als froh als ich endlich eine SMS bekam sie haben Zuflucht gefunden im Verwaltungszentrum des Nationalparks Sarrod . Sie sind auch nicht alleine denn es befinden sich noch weiter geschätzte Personen bei ihnen die auf Hilfe warten da sie dort ihr Ziel erreicht haben.
Mit dieser Information suche ich Josef Burkhardt auf der Froh über diese Information war. Sofort organisiert er dass einer der Busse für Apetlon als erstes die Menschen aus Sarrod holt. Dies bedeutet zwar dass im Gasthaus Weinzettel die Menschen sowie auch ich, für diesen Bus noch etwas länger warten müssen aber zu wissen dass die anderen die Hilfe nötiger haben stimmt uns fröhlich. Wir haben es warm zu essen und zu trinken, dabei lauschen wir den Geschichten die erlebt wurden auf der Reise von Oggau nach Apetlon. Dabei wurde eine Geschichte immer und immer wieder von verschieden erzählt. „Habt ihr bitte diese großen Schneeflocken gesehen“. So kann ich mir sicher sein das ich nicht fantasiert habe und es tatsächlich diese Riesen Schneeflocken gegeben hat. Während wir gemeinsam Warten bekomme ich die freudige Nachricht von Dominik und Alexander das Sie Gesund am Weg Retour nach Oggau und hoffen dass es mir auch gut geht.
In der Zwischenzeit ist auch mein Bus eingetroffen und wie es der Zufall will sitze ich neben einen extremen Bergläufer und wir plaudern während der Fahrt über diverse spektakuläre Bergläufe auf unserem Planeten. Beim Blick aus dem Fenster bestätigt sich meine Entscheidung um so mehr denn was sich auf und neben der Straße abspielte war wiederum Extrem bis zu 20 cm Schnee und Gatsch der schön langsam zu Eis wird, vom Wind ganz zu schweigen. In Oggau angekommen laufe ich das letzte Stück von der Feuerwehr zum Gemeindeamt und werde von Petra Oberhauser mit offenen Armen Empfangen. Sie fragt ob ich den See umrundet habe ,aber sie wundert sich das ich noch so Fit aussehe. Nein den See habe ich nicht umrundet den ich habe mein Ziel schon in Apetlon erreicht. Nun freue ich mich auf ein Wiedersehen mit meinen Freunden und eine heiße Dusche.
Im Zimmer angekommen fallen wir uns 3 in die Arme und sind einfach uns gesund wieder zu sehnen.
Nach der heißen Dusche erfuhr ich erst von dem riesen Erfolg das Alexander mit Dominik seine weitestete Strecke bis jetzt heute bei der24 Stunden Burgenland Extrem Tour 2015 zurück gelegt hat. Das mussten wir natürlich bei einem Abendessen gebührenden feiern.
Ein extrem berührender Moment wurde mir in der Nacht noch zu Teil. Mir ist im Schlaf die Decke verrutscht und ich war abgedeckt. Als ich plötzlich munter wurde merkte ich wie mich Alexander ganz Vorsichtig wieder zudeckte.
Ein extremes Dankeschön von Alexander das mir sagt:“ Ihr seid heute bei der 24 Burgenland Extrem Tour für mich da gewesen und jetzt Sorge ich für euch.“
LIVE – LOVE – MOVE
Euer 24 Stunden Burgenland Oberösterreich Botschafter
Vemma Charityathlet Andreas Gindlhumer

http://www.24stundenburgenland.com/

http://www.kuehberger-haas.at/

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

2 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Steyr & Steyr-Land auf MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land

Neuigkeiten aus Steyr & Steyr-Land als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Steyr & Steyr-Land auf Facebook: MeinBezirk.at/Steyr&Steyr-Land - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Steyr & Steyr-Land und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.