Alfred Scharnreitner feiert 70-er
„Meine Glückszahl ist 27, und die wird's am Wochenende richten“
1. Judo-Bundesliga: UJZ Mühlviertel am Samstag, 27. April, ab 19 Uhr in der Volksschule Ternberg.
REICHRAMING. Judo-Urgestein Alfred Scharnreitner wird 70. Vor 50 Jahren wurde der Judoverein ASKÖ Reichraming gegründet. Scharnreitner war von der ersten Stunde an mit dabei – erst als Kämpfer und ab 1979 durchgehend bis heute als Trainer. Der Reichraminger über Judovideos, Sponsorensuche & Glückszahlen.
Zu deinem 70-er am 27. April kommt UJZ Mühlviertel zum Derby. Wünschst du dir was?
Scharnreitner: Von denen rechne ich mit keinem Geschenk. Schön wäre aber, wenn wir zumindest einen Punkt holen könnten. Meine Glückszahl ist 27, die wird's schon richten.
Wie schätzt du eure Chancen in der Bundesliga?
Eigentlich ist das eine Nummer zu hoch für uns. Es gibt uns als ländlichem und vergleichsweise recht kleinem Verein die Chance, uns mit den Judo-Hochburgen messen zu können. Wir sehen, wo die Reise hingehen könnte. Was uns ausmacht, ist ein immenser Zusammenhalt.
Der größte Erfolg für dich persönlich?
Daniel Leutgebs Teilnahme an der Jugendolympiade 2018 in Buenos Aires und dort Medaillen zu holen. Das geht in die Geschichte unseres Vereins ein. Außerdem zig Staatsmeisterschafts-Medaillen, aber da verliert man den Überblick.
Und dein eigener Erfolg?
Kein Staatsmeistertitel, nicht einmal im Würfeln. Trainer aus Leidenschaft, würde ich sagen.
Deine schönste Erinnerung?
Meine Enkelkinder – allesamt sieben schönste Momente. Bin ein paar Jahre lang vor lauter Kindswagen kaufen gar nicht zusammengekommen.
Was hat sich in 50 Jahren Judosport verändert?
Kraft braucht man auch heute noch. Aber die Techniken sind vielseitiger. Früher gab es drei Griffe, heute sind es 15 in einem Bereich. Kennst du sie nicht, bist du zweiter. Da muss man halt am Laufenden bleiben.
Und das machst du wie?
Ich schau mir viele Judovideos auf Youtube an.
Ist für Trainer Scharnreitner schon ein Ende in Sicht?
Nein. Ich fühle mich körperlich fit, und die Leute tun derzeit noch, was ich sage.
Was wünschst du dir für deinen Verein?
In erster Linie endlich Sponsoren. Im Jahr 2018 haben wir allein in der Bundesliga 3000 Euro minus gemacht. 64.000 gefahrene Kilometer waren es voriges Jahr. Da hat aber noch niemand übernachtet.
Was möchtest du deinen Schützlingen mitgeben?
Ich habe so vieles durch diesen Sport gewonnen, bin da so hineingewachsen. Klar gibt es auch Niederlagen. Aber wenn man liegt, muss man wieder aufstehen.
Was hat dich in den 50 Jahren zum Lachen gebracht?
Als ich Hermann Leutgeb den falschen Fuß getaped habe.
Oder wie wir zu einer Staatsmeisterschaft gefahren sind und ich die Ausschreibung nicht ordentlich gelesen habe. Alle haben fleißig Gewicht gemacht. Und dann konnte niemand kämpfen, weil wir am falschen Tag gefahren sind.
Wer hat deinen Respekt?
Alle. Vor allem unsere Jugend. Aber auch Johann Reisinger. Unvorstellbar, der Mann. Er ist mit seinen 54 Jahren in jedem Training und haut in der Landesliga auch heute noch die Burschen auf die Matte, wenn alles passt.
OÖ-Derby in Ternberg
In der 1. Judo-Bundesliga (Runde 3) trifft der Askö Reichraming am Samstag, 27. April, um 19 Uhr in der VS Ternberg auf UJZ Mühlviertel. Bereits um 16 Uhr steigt die 2. Runde in der OÖMM Damenliga gegen SV Gallneukirchen. Alle weiteren Infos dazu auf www.judo-reichraming.at
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