„Arbeitsplätze besser sichtbar machen“

Mitstreiter beim Projekt Kompass Demografie Ennstal: Alois Aigner, Erika Lottmann, Karl Zeilermayr, Peter Guttmann, Elisabeth Czachay (v. li.). | Foto: Thöne
  • Mitstreiter beim Projekt Kompass Demografie Ennstal: Alois Aigner, Erika Lottmann, Karl Zeilermayr, Peter Guttmann, Elisabeth Czachay (v. li.).
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STEYR-LAND. Es ist Gefahr im Verzug: Die Bevölkerungzahl sinkt, rund 1570 Arbeitskräfte werden in zwanzig Jahren im Ennstal fehlen. „Das Finden von geeigneten Fachkräften wird zur zentralen Herausforderung“, sagt Steyr-Lands WKO-Obmann Peter Guttmann.

Kein Wunschkatalog
Anstatt „einen Wunschkatalog an irgend jemanden zu schicken“, so Steyrs WKO-Leiter Mario Pramberger, legen die Betroffenen selbst Hand an. Die WKO hat mit Unternehmern und dem Regionalmanagement OÖ das Projekt „Kompass Demografie“ gestartet – mit dem Ennstal und dem Bezirk Ried als Modellregionen. In drei Arbeitsgruppen werden Strategien und Lösungsansätze zur Abfederung des demografischen Wandels sowie des Lehrlings- und Fachkräftemangels erarbeitet. „Im Mai/Juni 2014 wollen wir erste Maßnahmen präsentieren“, kündigt Mario Pramberger an.

Run auf die Jugendlichen
Namhafte Firmen, darunter Lottmann-Helopal aus Reichraming, sind in der Projektgruppe vertreten. Geschäftsführerin Erika Lottmann kennt die Herausforderungen nur zu gut aus der Praxis: „Der Run auf die Jugendlichen hat schon begonnen“, weiß sie. „Wir schauen, dass wir sie in der Region halten können.“ Wer in Sachen Lehrlinge und Fachkräfte nichts mache, der könnte massiv ins Hintertreffen geraten, erklärt Lottmann. Umgekehrt wissen Jugendliche oft zu wenig Bescheid über die Wirtschaftsstruktur und die Jobmöglichkeiten in der Region, wie die im Rahmen des Projekts durchgeführte Kurzbefragung zu den Themen Arbeiten, Leben und Wohnen im Ennstal gezeigt hat.
Ein persönliches Anliegen ist es ihr, attraktive Frauenarbeitsplätze zu schaffen, etwa für Wiedereinsteigerinnen (nach der Karenz). Auch das Bewusstsein für Arbeitsplätze in der Technik sollte gestärkt werden. Für Familien seien zusätzliche Kinderbetreuungsmöglichkeiten, etwa überbetriebliche Betriebskindergärten, nötig.

Hohe Lebensqualität im Ennstal
„Wir wollen das Ennstal nachhaltig als Wirtschafts- und Arbeitgeber-Region mit einer hohen Lebensqualität positionieren“, betont Alois Aigner vom Regionalmanagement Oberösterreich. Der Bevölkerungsschwund wirke sich auch auf die Gemeinden negativ aus, sagt Karl Zeilermayr, Bürgermeister in Losenstein und selbstständiger Tischlermeister. „Wir möchten die Resource Jugend wieder zurückgewinnen.“ Ein Grund für den Bevölkerungsschwund ist auch die Abwanderung.

Online-Handbuch der Wirtschaft
Wichtig sei, so Zeilermayr, die Arbeits- und Lehrplätze sowie Karrieremöglichkeiten sichtbar zu machen. Dazu soll zu den Ennstaler Gewerbetagen im Frühjahr 2014 in Ternberg ein „Online-Handbuch der Wirtschaft“ vorgestellt werden – ebenso wie eine neu Wort-/Bild-Marke für das Ennstal. Für Zeilermayr stellt sich die Frage: „Was braucht eine Firma, um ihre Mitarbeiter zu halten?“ Auch das Image der Lehre gehörte gestärkt, betonen die Projekt-Akteure unisono.

1000 : 365 : 100
„Unser erster Auftrag wird sein, allen Ennstalern drei Zahlen mit auf den Weg zu geben. Es gibt im Ennstal 1000 Betriebe. Davon beschäftigen 365 Firmen auch Mitarbeiter und 100 bilden Lehrlinge aus. Dies sehe ich als ersten Arbeitsauftrag aus unserem Projekt heraus. Eine Analyse hat ergeben, dass es da bereits großen Handlungsbedarf für die Wirtschaft gibt“, sagt Peter Guttmann.

„Die demografische Veränderung fordert uns alle und bedingt ein Zusammenwirken und Zusammenarbeiten auf allen Ebenen“, betont Karl Zeilermayr. „Denn nur gemeinsam können wir diese wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen bewältigen.“

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