Berufsschule Steyr versorgt Gäste mit Bio-Fleisch

STEYR. Den Leuten schmeckt’s und es ist leistbar: Innerhalb von fünf Jahren hat Verwalter Robert Kamptner den Bio-Anteil im Speisenangebot der Berufsschule 1 von zehn auf siebzig Prozent erhöht.

1900 Schüler werden pro Jahr in der Berufsschule Steyr 1 in neun Lehrberufen ausgebildet. Damit ist Steyr unter den 26 Berufsschulen im Land eine der größten. 400 Personen – Schüler und Lehrer – essen täglich im Schulrestaurant zu Mittag.

Gemüse, Fleisch, Brot – alles kommt möglichst aus regionaler Erzeugung direkt in die Küche der Schule. „Da schau’ ich sehr darauf“, erklärt Robert Kamptner. Für ihn sei Bio nur sinnvoll, wenn gleichzeitig auf regionale Ware geachtet werde. Er meint damit einen Umkreis von 50 bis 70 Kilometern. Für Bio-Fleisch hat er seit Jahren einen verlässlichen Lieferanten: Sonnberg Biofleisch aus Unterweißenbach im Mühlviertel. Die Firma beliefert auch BMW und MAN.

Vier bis fünf Mal pro Woche Fleisch oder Wurst am Teller ist für Kamptner selbstverständlich – vom Zwiebelrostbraten über Bratwurst bis zum gekochten Rindfleisch. „Unsere jungen Leute sollen das bekommen, was ihnen schmeckt und gleichzeitig lernen, wie man sich gesund ernährt“, betont Kamptner.

Gute Qualität zählt

Auch Küchenchef Christian Ofner orientiert sich an seinen Gästen: „Ein Schnitzel oder eine Bratwurst essen die Jungen gern. Wir achten darauf, dass sie ordentliche Qualität am Teller haben.“ Am liebsten sei den Schülern alles, was sie in die Hand nehmen können – gefüllte Weckerl und Schnitzelsemmerl sind der Renner am Buffet.

Er möchte nicht mehr anders kochen, lobt Ofner seine regional und bio ausgesuchten Zutaten. Seit der damalige Landwirtschafts-Landesrat Josef Stockinger 2008 die Devise „Mehr Bio in öffentliche Küchen“ ausgegeben habe, sei ein Umdenken erfolgt.

Sonnberg Biofleisch produziert manche Wurstsorten für die Berufsschule Steyr 1 in Sondergrößen. „Wir sind so flexibel, dass wir uns bei Großküchen auf gewünschte Portionsgrößen einstellen können und auch den großen Mengenbedarf verlässlich abdecken,“ sagt Geschäftsführer Manfred Huber von Sonnberg Biofleisch, größter 100-Prozent-Biofleischer in Österreich.

„Bio in Großküchen ist möglich, ohne die Kalkulation über den Haufen zu werfen“, versichert Berufsschuldirektor Franz Kronsteiner. Ihm sei es wichtig, dass die Jugendlichen mit guter Qualität versorgt werden.
Der Verpflegungs-Tagsatz könne auch bei diesem hohen Bioanteil von 70 Prozent eingehalten werden, bestätigt Verwalter Kamptner. Ein bisserl leichter habe er es allerdings, als Schulen in abgelegeneren Regionen. Weil der Raum Steyr für Bio-Lebensmittelerzeuger ein attraktiver Einzugsbereich sei, könne auch die eine oder andere Aktion genutzt werden.

ZUR SACHE:
Die Sonnberg Biofleisch GmbH wurde 2004 von den Gesellschaftern Manfred Huber und Wolfgang Fürst gegründet. Geschäftsführer Manfred Huber gilt in der Branche als Biofleisch-Pionier. Sonnberg Biofleisch bietet Einkaufsmöglichkeiten in Bio-Supermärkten (Shop-in-Shop) und eigenen Filialen. Wichtige Kunden sind biobewusste Großküchen. Der Einzugsbereich des Unternehmens erstreckt sich auf Österreich und angrenzende Nachbarländer.
Neben dem eigenen Schlachtbetrieb betreibt Sonnberg Biofleisch in Unterweißenbach eine Schaufleischerei, die sich unter dem Namen „Sonnberg BIO Wurst Erlebnis“ zum beliebten Ausflugs- und Genussziel entwickelt hat.