"Fühle mich nicht als Held"
Matthias Baumann denkt nicht lange nach und rettet Mädchen das Leben
STEYR. "Wir waren bereits am Heimgehen von der Schwimmschule, als mich meine Freundin aufmerksam gemacht hat, dass da etwas nicht stimmt", erzählt der Diplomkrankenpfleger am Landeskrankenhaus Steyr. Eine Mutter hatte ihr kleines Mädchen leblos aus dem Babybecken gefischt und hielt es im Arm. "Ich bin sofort hin, habe ihr das Kind abgenommen und einen Notfallcheck durchgeführt. Das kleine Mädchen hatte einen Atem-Kreislaufstillstand und ich habe gleich mit der Beatmung begonnen", schildert Baumann.
Sofort waren auch drei weitere Ärzte des Steyrer Spitals zur Stelle, darunter auch ein Kinderarzt. Gemeinsam holen sie das Mädchen wieder zurück ins Leben. "Es war keine Einzelleistung von mir. Alle, die Ärzte, der Bademeister, die Polizei und das Rettungsteam haben zusammengeholfen", betont der ehemalige Notfallsanitäter.
Was man in einem solchen Moment denkt? "In den Moment schaltet man das Hirn ab. Man denkt nicht nach, man macht einfach. Man arbeitet das ab, was man gelernt hat". Baumann war 20 Jahre im Rettungsdienst tätig. Als Ausbildner bei der Rettung wurden solche Situationen oft geübt und das Wissen weitergegeben. Trainingsroutine ist laut Baumann das um und auf. "Beim Rettungsdienst habe ich schon einiges erlebt. Eine Kinderreanimation ist aber doch anders".
Baumann rät auch zu Erste Hilfe Kursen. "Die ersten Minuten sind entscheidend. Es dauert auch eine Zeit, bis die Rettung kommt. Man kann nichts falsch machen, außer, dass man nichts tut".
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