Skibus Fulpmes
200 Unterschriften aber kein Extra-Stopp

Skibusbenützer aus der Medrazer Stille müssen einen längeren Fußweg in Kauf nehmen. | Foto: Kainz
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FULPMES.Mit einer Unterschriftenaktion plädieren Bewohner des Ortsteils "Medrazer Stille" für zusätzliche Haltestellen des Skibusses in die Schlick 2000. Für sie gibt es leider (vorerst) keine guten Nachrichten.

Zur Ausgangslage: Der Skibus verkehrt jetzt in der Wintersaison wieder im Halbstundentakt zwischen der Talstation der Schlick und der Medrazer Stille. Die einzige Haltestelle für den Ortsteil, in dem einige hundert Fulpmer leben, befindet sich direkt an der Stubaitalbundesstraße. Das heißt, wenn die Bewohner der Siedlung den Skibus benützen wollen, müssen sie von und zur Haltestelle teils doch einige hundert Meter Fußmarsch bewältigen. Und das mit Skiausrüstung und am Rückweg bergauf.

Runde durch die Siedlung gefordert

Ein Umstand, der vielen "Stillelern" nicht passt. Daher wurden nun gut 200 Unterschriften gesammelt. Die Unterzeichner der Petition wünschen sich, dass der Skibus eine Schleife durch die Wohngegend zieht, wodurch sie besser angebunden wären. "Da auch große Lkw durch die Straßen kommen, wird auch der Skibus kein Problem haben", meinen sie in einer kurzen Erklärung, in der auch schon eine mögliche Routenführung sowie zwei Adressen für die gewünschten Extra-Stopps angeführt sind. Das Schreiben samt den Unterschriften übermittelten sie Ende letzten Jahres dem TVB Stubai und dem BEZIRKSBLATT.

Es ist sehr kompliziert!

Obmann Sepp Rettenbacher verwies die Initiatoren daraufhin schriftlich an Schlick-GF Martin Pittl. Dieser wusste auf unsere Anfrage hin nichts von dem Anliegen der Medrazer, meinte aber: "Wenn es sich machen lässt, bin ich sicher der Letzte, der das ablehnen würde." Genau an der Machbarkeit scheitert es nun aber. Denn die Sache gestaltet sich wesentlich komplizierter, als man auf den ersten Blick vermuten mag! Auch die damit verbundenen BEZIRKSBLATT-Recherchen führten von den "Beauftragern" im Stubai über den Verkehrsverbund Tirol und das ausführende Subunternehmen Deutschmann Reisen in Fulpmes bis in die Verkehrsabteilung des Landes Tirol.

Wirtschaftlichkeit ist nur das eine

Alle oben genannten Stellen sind auf die ein oder andere Art in die Erstellung bzw. Durchführung des Skibus-Konzeptes involviert. Und abgesehen vom Finanziellen – salopp ausgedrückt kostet natürlich jeder zusätzliche Meter bares Geld – geht es auch um zig andere Fragen, die geklärt werden müssen, ehe man dem Wunsch der Sportler gerecht werden könnte. Nur wenn wirklich jedes Detail passt, wäre nämlich eine "Kraftfahrlinienkommission" für die geforderte Streckenführung denkbar. Zusammengefasst fehlt es dafür in der Medrazer Stille derzeit aber an zu vielem. Das fängt bei zu spitzen Winkeln an, zieht sich über nicht vorhandene Wendemöglichkeiten und zu knappe Umlaufzeiten bis hin zu fehlenden "Aufstandsflächen", die nun mal gesetzlich vorgeschrieben sind.

Der Wille war wirklich da

Das ist das Ergebnis mehrerer Termine, die vor dem Hintergrund der Unterschriftensammelaktion anberaumt wurden. Zuletzt gab es dazu vergangene Woche noch einen Lokalaugenschein durch die Verantwortlichen. Das Bemühen war also wirklich da, das Fazit fällt leider trotzdem nicht positiv aus: "Um eine behördliche Genehmigung für eventuelle Haltestellen und die Streckenänderung zu bekommen, bräuchte es umfangreiche bauliche Maßnahmen. Diese müssten von der Gemeinde umgesetzt werden", bringt der VVT die gewonnenen Erkenntnisse abschließend auf den Punkt.
Sollten diese vielleicht noch erwirkt werden können, wären aber noch weitere Punkte ungeklärt. Denn wer weiß zum Beispiel, ob tatsächlich alle Bewohner erfreut darüber wären, wenn der Skibus im Winter gut ein dutzend Mal täglich durch das Wohngebiet kurven würde?
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Skibusbenützer aus der Medrazer Stille müssen einen längeren Fußweg in Kauf nehmen. | Foto: Kainz
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