Reaktionen auf ASFINAG-Postwurf
"Grieser Bürgermeister diffamiert!"

Der Postwurf der ASFINAG wird heftig kritisiert. | Foto: NEOS
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"Der Bürgermeister von Gries wird mit Steuergeld öffentlich diffamiert. Hier wurde eine rote Linie überschritten", sagen die NEOS zum Postwurf, den die ASFINAG kürzlich an die Anrainer der Brenner- und Inntalautobahn verschickte. Der Verkehrssprecher der VP Tirol und Wipptaler Planungsverbandschef Bgm. Florian Riedl schlägt in die selbe Kerbe.

GRIES. „Der Bürgermeister der Gemeinde Gries nutzte Rechtsinstrumente, um anstelle der Sanierung der Luegbrücke einen Tunnelbau zu erreichen. Er setzte sich lediglich für die transitgeplagte Bevölkerung ein. Im Rahmen einer Postwurfsendung mit Absender ASFINAG wird er nun für die Verzögerungen verantwortlich gemacht, die sich aufgrund seiner Einsprüche ergaben“, zeigt sich LA Birgit Obermüller empört über die Postwurfsendung, die an alle Anrainer der Inntal- und Brennerautobahn gerichtet war und bezeichnet dieses Vorgehen als öffentliche Diffamierung eines parteiunabhängigen Bürgermeisters mit Steuergeld.

NEOS solidarisch mit Gemeinde

„Wir NEOS zeigten uns stets solidarisch mit der Gemeinde Gries. Auch wir machten uns von Anfang an für einen Tunnel stark. Jetzt wäre die Chance, das obere Wipptal zu renaturieren und den Verkehr durch den Berg zu führen. Viele Fachleute sind der Meinung, dass eine Trassierung wesentlich unproblematischer sei als die Neuerrichtung der beiden geplanten Brücken. Tatsache ist, dass die ASFiNAG eine Tunnel-Variante nie ins Auge fasste, wie mir GF Stefan Siegele bei einem kürzlich stattgefundenen Austausch der Verkehrssprecher im Parlament bestätigte. Jetzt argumentiert die ASFiNAG, dass keine Zeit mehr bliebe, um eine Tunnellösung zu realisieren. Auch dafür gibt es Gutachten, die bestätigen, dass die Luegbrücke die Dauer der Errichtung einer Tunnellösung standhalten würde. Erst kürzlich wurde in zweistelliger Millionenhöhe in die Instandhaltung investiert“, ergänzt Obermüller und will auch noch die Ergebnisse der technischen Überprüfungen, die kommende Woche anlaufen, abwarten.

"Ortschef als Schuldigen hinzustellen, ist letztklassig"

„Ich fordere LH Mattle auf, den beiden Verfassern dieser Postwurfsendung nahezulegen, dass sie eine rote Linie überschritten haben! Für Kommunikationsdefizite sind sie selbst verantwortlich und auch dafür, dass nie eine Planung für eine Tunnel-Variante in Auftrag gegeben wurde. Wären Pläne für beide Möglichkeiten vorgelegen, hätte eine seriöse Diskussion stattfinden können. Der Grieser Bürgermeister hat seinen Job gemacht, indem er die Interessen der Bevölkerung mitgetragen und mögliche Rechtswege beschritten hat“, so Obermüller. Sie fasst zusammen: „Zwei neue Brücken kosten nicht wesentlich weniger als ein Tunnel. Auch das wurde von Experten bereits berechnet. Für die Wipptaler Bevölkerung ist es nicht hinnehmbar, dass der ASFiNAG die Gesundheit der Menschen nicht alles wert ist. Immerhin ist die Brennerroute das Nadelöhr Europas! Der Bevölkerung, die entlang dieser Route lebt, ist diese Belastung schlichtweg nicht mehr zumutbar und dafür gibt es nur eine Lösung: einen Tunnel!“

Riedl: "Auch ASFINAG muss sich an Rechtsstaat halten"

Auch der VP-Verkehrssprecher und Wipptaler Planungsverbandschef Bgm. Florian Riedl verurteilt den Diffamierungsbrief gegen den Grieser Bürgermeister: "Mit einem Schreiben wirbt die ASFINAG bei den betroffenen Anrainern im Wipptal derzeit um Verständnis für die geplanten Baumaßnahmen an der Luegbrücke und die damit verbundenen Beeinträchtigungen. Doch dieser Schuss ist kräftig nach hinten losgegangen", sagt Riedl. Er verurteilt das Schreiben, in dem die Schuld für die drohende Einspurigkeit auf der Brennerautobahn dem Bürgermeister von Gries zugeschoben wird, ebenfalls scharf.

"Erwarte Entschuldigung"

„Es kann nicht sein, dass die ASFINAG-Verantwortlichen offenbar glauben, über dem Rechtsstaat zu stehen. Wir alle müssen uns an die geltenden Gesetze und Vorschriften halten, und so hat auch Bürgermeisterkollege Karl Mühlsteiger lediglich die verfügbaren Rechtsmittel ausgeschöpft, um für seine Gemeindebürger die bestmögliche Lösung auszuhandeln“, so Riedl. Er erwartet sich nun eine öffentliche Entschuldigung seitens der beiden Unterzeichner des Briefs, denn: „Eine solche öffentliche Diffamierung ist der demokratischen Kultur nicht zuträglich.“ Riedl betont außerdem, dass es durchaus unterschiedliche Meinungen und Herangehensweisen zur Sanierung der Luegbrücke gebe, hier nun eine Einzelperson öffentlich als Verhinderer darzustellen, sei der Sache aber definitiv nicht zuträglich, so der VP Verkehrssprecher abschließend.

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