BB vor Ort Gries
Bgm. Mühlsteiger zu Aktuellem und den Dauerbrennern

Der Grieser Ortschef weicht in der Causa Lueg nicht vom Kurs ab – er sieht sich von vielen Seiten bestätigt.  | Foto: Kainz
5Bilder
  • Der Grieser Ortschef weicht in der Causa Lueg nicht vom Kurs ab – er sieht sich von vielen Seiten bestätigt.
  • Foto: Kainz
  • hochgeladen von Tamara Kainz

Interview mit dem Grieser Bgm. Karl Mühlsteiger.

BEZIRKSBLATT: Herr Mühlsteiger, was gibt es Neues?
Mühlsteiger:
Wir sind gerade dabei, die Kinderkrippe neu zu etablieren. Dafür bauen wir die an den Bildungscampus angrenzenden, ehemaligen Lehrerwohnungen für zwei Gruppen aus. Die Kosten für die Sanierung liegen bei knapp unter einer Million Euro.

In Gries gibt es also viele Kinder und viel Geld?
Zum großen Glück passt der Nachwuchs – die Gemeinde wächst nicht stark, aber stetig. Und es stimmt, finanziell geht es uns vergleichsweise gut. Das zum Beispiel durch die gemeindeeigenen Wasserkraftwerke. Der Ausbau der Kinderkrippe ist aber zudem sehr gut gefördert.

Der Blick aus dem Fenster zeigt die neue Straße in die Siedlung Waldeben.
Ja, endlich – es war ein langes Würgen. Nun aber ist die Erschließung der Häuser mit einer ordnungsgemäßen Zufahrt gelungen. Ein paar Restarbeiten stehen noch aus, im Sommer wollen wir die neue Straße segnen. Das im oberen Bereich geplante Wohnbauprojekt haben wir wieder ad acta gelegt. Es war riesig und fand bei den Leuten keinen Zuspruch. Wir überlegen jetzt, um die 20 Einzelbauparzellen auszuweisen.

Was steht noch an?
Großprojekte wie die Generalsanierung des Gemeindeamts, der komplette Neubau eines Feuerwehrhauses bzw. Blaulichtzentrums und was wohl noch früher notwendig sein wird, ist die Erweiterung des Ortsfriedhofs in Vinaders.

Wie geht's Gries als eine der waldreichsten Gemeinden Tirols mit dem Borkenkäfer?
Wir sind voll beim Aufräumen. Die 2.500 Festmeter Schadholz im Bereich Lueg können aber nur mit Helikoptern transportiert werden. Ich hoffe hier auf weitere finanzielle Unterstützung des Landes. Jeder Tag zählt.

Größer angelegte Arbeiten gibt es auch auf der Bundesstraße. Was läuft da?
Die B182 ist im Gemeindegebiet von Gries in einem schlechtem Zustand vom Unterbau der Straße. Momentan werden die Stafflacher Sillbrücke und die Hallensteinerbrücke unterstellt. Ich bin skeptisch, ob das nicht schon vorbereitend für den Ausweichverkehr der A13 ist. Wir beobachten das weiterhin sehr genau und kritisch.

Womit wir bei den Dauerbrennern wären. Bitte um ein Statement zur Problematik Luegbrücke.
Ich bin in laufendem Austausch mit renommierten Professoren und Experten. Die Einspurigkeit macht uns sicher nicht nervös. Für uns käme das einer natürlichen Verkehrsreduktion gleich. Dann steht der Schwerverkehr halt einmal ein paar Tage still, aber irgendwann muss der Frächter wieder fahren. Sie werden sich also andere Routen suchen. Ich verlasse mich zudem auf die Zusage der Landesregierung, dernach an starken Reisetagen weiterhin Abfahrverbote verhängt werden.

Sie werden also nicht locker lassen, bis die Gemeinde enteignet werden muss? Glauben Sie, dass der Tunnel noch eine Chance hat?
Ich werde sicher nicht locker lassen. Auf jeden Fall, hat der Tunnel noch eine realistische Chance, wenn der politische Wille vorhanden ist. Zudem benötigen wir dringend Einhausungen entlang der A13 im Bereich der bestehenden Siedlungsgebiete. Erstens werde ich sicher nicht mittendrin aufhören zu kämpfen und zweitens ist es eine Jahrhundertchance für die gesamte Region. Auch denke ich, dass ein Wechsel in der Bundesregierung stattfinden wird – vielleicht sind dann kompromissbereitere Leute in den Ämtern. Ich gebe jedenfalls nicht auf, das bin ich der Bevölkerung einfach schuldig.

Wie geht's beim Vennhäusl weiter?
Dazu liegen uns derzeit keine neuen Informationen vor, es liegt alles bei der zuständigen Behörde und damit außerhalb unseres Zuständigkeitsbereichs.

Tut sich beim Weißen Rössl etwas?
Auch das ist nicht in erster Linie Sache der Gemeinde. Es gab aber kürzlich ein Treffen, um die Causa gemeinsam mit Experten zu diskutieren. Kurz zusammengefasst ist alles schwierig. Es sieht jetzt danach aus, als würde das Denkmalamt die Noteindeckung bezahlen. Für das Gebäude ist es nämlich noch nicht zu spät. Die Zeit kann dann zeigen, wie man weitermacht. An einer Vereinsstruktur wie beim Schloss Trautson etwa, kann ich mir gut vorstellen, dass sich die Gemeinde beteiligen würde.

Das könnte Sie auch interessieren: Luegbrücke im April 2024 wieder teilweise und abwechselnd einspurig

www.meinbezirk.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.