Gries
Sondergemeinderat zur Causa Vennhäusl brachte erwartetes Ergebnis

Im Interview: Vennhäusl-Bewohner Lukas Steiner | Foto: Kainz
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Mit 7:6 Stimmen sprach sich der Grieser Gemeinderat gegen den Antrag der Opposition auf Vorbereitung einer Sonderflächenwidmung für das Vennhäusl aus.

GRIES. Mittwoch kurz vor 8 Uhr morgens: Medienvertreter und Zuhörer fanden sich beim Grieser Gemeindeamt ein. Das oppositionelle "Team Kugler" rund um Listenführerin Andrea Leiter hatte die Sondergemeinderatssitzung beantragt (wir berichteten). Vor dem Sitzungssaal stand der Innsbrucker GR Gerald Depaoli mit Tafeln. Wie er waren viele Anwesende der Meinung, der Gemeinderat solle in der Sache Vennhäusl "Menschlichkeit" walten lassen.

Der letzte Strohhalm

Dass dem Antrag auf "Vorbereitung einer Sonderflächenwidmung gem. § 43 Abs. 1 lit. a TROG 2022 Forst- und Fischereibetrieb mit Betriebsinhaberwohnung mit max. 150 m2 Wohnnutzfläche" mehrheitlich stattgegeben werden sollte, war wohl eine der letzten Chancen für die Bewohnerfamilie. Wobei der jahrelange Streit um den drohenden Abriss des vermeintlichen Schwarzbaus ja auch noch beim Verwaltungsgericht anhängig ist. Die Erfolgsaussichten scheinen dort allerdings gering. Hätte der Grieser Gemeinderat die Weichen nun in Richtung Sanierung gestellt, hätte Familie Steiner ihr Haus vielleicht nur rückbauen anstatt ganz schleifen lassen müssen.

Mühlsteiger: "Hausaufgaben erfüllt!"

"Tonband läuft", so Mühlsteiger um Punkt 8 Uhr. Beide Seiten waren gut auf die Sitzung vorbereitet. Eine Stunde lang wurden Argumente und Gegenargumente vorgetragen, Gutachten und Fachexpertisen zitiert. Kurz gefasst gibt es rechtlich total konträre Auffassungen. Während das Team Kugler hervorstrich, dass eine Rettung machbar sei und sich niemand einer Amtshaftung schuldig mache, berief sich der Ortschef auf mehrfache Prüfungen des Falls; darauf, dass der Gang vor Gericht von Familie Steiner und nicht von der Gemeinde angezettelt wurde und man die bereits vorliegenden Urteile nicht einfach aushebeln könne. Es wurde lauter im Saal. Rechtsanwaltsanwärterin Lisa-Maria Hochschwarzer, die Tochter von Hubert Steiner, durfte eine Wortmeldung abgeben.

Keine Willensbekundung

Es folgte eine rund halbstündige Pause, in der weiter emotional diskutiert wurde. Dabei mischten sich die "Lager" auch durch. Nach Wiederbeginn der Sitzung gab es eindringliche Schlussappelle der Mandatare. Das Team Kugler verwies noch einmal darauf, dass "einer Familie die Lebensgrundlage genommen wird und man mit einer 'Willensbekundung' vielleicht doch noch eine Lösung herbeiführen könne". Dafür gab es Applaus aus dem Publikum. Die Bürgermeisterfraktion zeigte teilweise Verständnis für das Dilemma, andererseits war auch von einer "Hetzkampagne gegen die Gemeindeführung" die Rede. Letztendlich blieben beide Fraktion geschlossen auf Kurs: Die Abstimmung endete mit 6:7.
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