Regionalitätspreis 2022
Hoferwirt in Neustift ist bei den Siegern!

Angelika und Werner Zittera mit ihren Söhnen Peter (r.) und Jakob (l.), die den Traditionsbetrieb in die Zukunft führen. | Foto: Lukas Pfurtscheller
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  • Angelika und Werner Zittera mit ihren Söhnen Peter (r.) und Jakob (l.), die den Traditionsbetrieb in die Zukunft führen.
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Der Regionalitätspreis 2022 in der Kategorie Tourismus/Gastgewerbe geht an den Neustifter Traditionsbetrieb.

NEUSTIFT. Das Hotel Restaurant Hoferwirt feiert heuer 100 Jahre im Familienbesitz. Wobei: Man sieht sich lieber als Tiroler Wirtshaus – oder noch passender als Traditionswirtshaus. Die Auszeichnung mit dem Regionalitätspreis 2022 hat aber freilich andere Gründe, als das Jubiläum. Im Hoferwirt direkt am Neustifter Dorfplatz trifft gediegene Tiroler Gastlichkeit auf jungen Elan und Innovationsgeist: "Die Jungen sollen sich verwirklichen können und tun das auch schon", sagt Seniorchef Werner Zittera beim Plausch in einer der charmanten Stuben. Er selbst ist mittlerweile in Pension und kümmert sich leidenschaftlich um die eigene Landwirtschaft und Fischzucht auf der hauseigenen Tschangelair Alm. Seine Frau Angelika ist noch voll in den Betrieb involviert. Geführt wird dieser inzwischen von Sohn Peter. Ab 2023 wird auch Bruder Jakob, ausgebildeter Tourismusfachmann und Sommelier, ganz in das Unternehmen mit einsteigen.

Hand in Hand mit den Bauern

Der 27-jährige Peter sorgt derweil schon für frischen Wind in den Gemäuern, deren Geschichte bis ins Jahr 1674 zurückreicht. Als Küchenchef liegt es ihm besonders am Herzen, ausschließlich regional und saisonal zu kochen. "Unsere Gäste sollen beste Qualität genießen", stellt er klar. So gehört es zu seiner Philosophie, etwa Kalb- und Rindfleisch, Wildbret, Gemüse etc. aus dem Stubai oder gar nur aus Neustift zu beziehen: "Das stärkt die heimischen Bauern, spart Transportwege und Verpackungsmaterial." Die rund 20 lokalen Produzenten und ihre Höfe sind in der Speisekarte alle namentlich angeführt. Einige der Lieferanten kamen schon zu Peter's Uroma!

Haube für forderndes Konzept

Bekannt ist das Traditionswirtshaus darüber hinaus für Spezialitäten, die man nur mehr selten bekommt. "Wir arbeiten mit Gams, Hirsch und Co. und hier auch mit Fleischteilen, welche ansonsten oft entsorgt würden", erklärt der Küchenchef, der selber im Pinnistal auf die Jagd geht und vor der Ausbildung im Hotel Penzinghof die Landwirtschaftsschule in Imst besucht hat. Zwar ist sein Stil der Lebensmittelverarbeitung aufwändiger, Zeit für kreative Experimente bleibt aber dennoch. Statt vakuumiert wird zum Beispiel eingelegt und Peter hat Spaß dabei. Dass seine neu kreierten Rezeptideen hervorragend schmecken, das unterstreichen die 12,5 Punkte und eine Haube im aktuellen Gault-Millau-Restaurantguide!

"Ich brenne einfach dafür"

"Wir sind einer von nur ganz wenigen Betrieben im Stubai, die auf eine Haube verweisen können", sagt Familie Zittera. Stolz ist man auch darauf, dass der Hoferwirt eines der ganz wenigen noch verbliebenen "echten" Gasthäuser in Neustift ist: "Keine Selbstverständlichkeit, wo das Wirtshaussterben in aller Munde ist." Und nicht zuletzt freut sich die Familie zu Recht, dass Peter und Jakob den Betrieb mit seinen 40 Betten in eine hoffentlich gute Zukunft führen werden. Jedenfalls ist auch das keine Selbstverständlichkeit, bedenkt man die vielen Herausforderungen, mit denen Gastronomen heutzutage konfrontiert sind. Aber die Burschen sind motiviert, ihren Weg zu gehen und den ehrwürdigen Geist des Hauses im besten Fall in die nächste Generation weiterzutragen! "Ich brenne einfach dafür", so Peter Zittera, der sich sodann in seine "Genusswerkstatt" verabschiedet. Auch Geli muss los. Termine rufen, immerhin will ein 100-jähriges Bestehen organisiert werden.
www.hoferwirt.at
www.meinbezirk.at

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