Instrumente statt Waffen – Musik statt Krieg

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NEUSTIFT (cia). Statt das Militär mit weiteren Waffen auszustatten, haben sich der Präsident von Angola und hohe Offiziere zu etwas völlig anderem entschieden. Kultur und Musik sollen helfen, das vom Bürgerkrieg traumatisierte Land in Afrika wieder aufzubauen. "Von nirgendwo könne man Musik und auch die Instrumente besser ,importieren' als aus Österreich, meinte Präsident José Eduardo dos Santos und hat mich spontan beauftragt, sein Land zum ,Spielen und Singen' zu bringen", erklärt Engelbert Canazei. Der Neustifter hatte in seinem Beruf viel in Afrika zu tun, dabei lernte er auch den Angolanischen Präsidenten kennen. Das Verteidigungsministerium sei gerne bereit gewesen, das Militärbudget für dieses Kulturprojekt zu belasten.
Abseits der grossen Schlagzeilen und weit entfernt von Europa tobte in Angola 27 Jahre lang ein erbarmungsloser Bürgerkrieg. Nun aber ist Frieden eingekehrt und man wünscht sich nichts sehnlicher, als dass dieser Friede dauerhaft bleibt und die noch vorhandenen Spannungen enden. Der Präsident und hohe Offiziere setzen deshalb alles daran, diesen Frieden mit allen möglichen Mitteln zu sichern. Sie wollen Kultur und Musik ins Land bringen, damit sich die Menschen auch damit beschäftigen können.
Nun sind Anfänger und leicht Fortgeschrittene der Militärmusik Angola für ein Jahr in Neustift. In der Musikschule in Innsbruck lernen sie in diesem Schuljahr eine neue Kultur kennen und vor allem lernen sie das Musizieren von Grund auf. Sie sollen später in ihrer Heimat selbständig unterrichten und musikalische Vorbilder sein.
Das Österreichische Verteitigungsministerium und die Tiroler Militärmusikkapelle unterstützen dieses Projekt. Auch die Gemeinde Neustift hat die Afrikaner sehr herzlich aufgenommen. Das Probelokal der Musikkapelle wurde zu Übungszwecken zur Verfügung gestellt und im Turnsaal in der Hauptschule dürfen die Musikanten einmal in der Woche Dampf ablassen.
Bürgermeister Peter Schönherr, TVB und auch das Freizeitzentrum mit seinem Schwimmbad zeigen laut Canazei eine wohlwollende Einstellung zu dieser musikalischen Art der Friedensförderung. Die Neustifter Gastronomie verwöhne die exotischen Gäste so gut sie kann, Einheimische wie auch Urlauber begegnen ihnen freundlich. Damit bilden sie ein Vertrauen das die Angolaner seit ihrer Kindheit nicht mehr kannten.

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