Interview: 20 Jahre Tuifl in Matrei am Brenner

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MATREI. Vor 20 Jahren wurde in Matrei der fast in Vergessenheit geratene Krampusbrauch wiederbelebt. Heute hat der Krampusverein etwa 85 Mitglieder. Seit acht Jahren ist Christoph Pernlocher ihr Obmann. Die BEZIRKSBLÄTTER unterhielten sich mit ihm und dem Gründungsmitglied Gerhard Isser.

20 Jahre sind eine lange Zeit. Hat sich da viel geändert?
Isser: "Wir sind immer besser geworden – durch den Christoph (Pernlocher, Anm.)! Der ist der beste überhaupt. Wir hätten uns nie getraut, ein zweitägiges Zeltfest zu machen."
Pernlocher: "Ohne die Unterstützung der Gründer und die Mannschaft wäre das Ganze nicht möglich!"
Isser: "Wir waren die Gründungsmitglieder, aber das was die Jungen um den Christoph machen, ist fantastisch. Im Laufe der Zeit hat jeder Obmann neue Aspekte reingebracht – und und es immer noch besser gewrden."
Pernlocher: "Es ist schön, dass der Markus Gschließer (Obmann in den ersten zwölf Jahren, Anm.) das Vertrauen hatte, beizeiten die Jüngeren ans Ruder zu lassen und so die Entwicklung bis heute in Gang zu setzen. Er hat damals als treibende Kraft über die Feuerwehrjugend das alles in Gang gesetzt."

Was für Schwerpunkte gibt es heuer?
Pernlocher: "Wir machen, wie gesagt ein zweitägiges Zeltfest mit einem DJ, dazu kommen drei Tuiflauftritte am Freitag und am Samstag gibt es einen Nikolaus-und Krampusumzug mit sechs Gastgruppen und vielen neuen Attraktionen."

Die da wären?
Pernlocher: "Zuviel wollen wir da nicht verraten. Aber wir wollen den Wandel unseres Brauchtums zeigen."
Isser: "Die Gründungsteufel - alle zw. 40 und 60 - mit unseren originalen Erstausstattungen laufen zuerst, dann kommen später die modernen."

Ist im Verein eine Spannung zwischen Tradition und Moderne zu bemerken?
Isser: "Nein, mittlerweile sind die Modernen sogar eher wieder auf die Tradition zurückgegangen. Sie tragen jetzt auch wieder eher urige Masken."
Pernlocher: "Eigentlich hat es nie eine Spannung gegeben."

Die Matreier Krampusse sind bekannt für ihren Wagen. Gibt es den auch heuer?
Pernlocher: "Ja, aber mittlerweile kopieren den viele Gruppen."
Isser: "Die Matreier waren in den 20 Jahren schon öfters Vorreiter bei neuen Ideen."
Pernlocher: "Schön ist, dass wir dabei aber immer eine gewisse Linie behalten haben. Beispielsweise, dass wir es immer am 5. Dezember gemacht haben, unabhängig davon, wann Wochenende war."
Isser: "Schön ist auch, dass wir nie Vorfälle hatten, und 20 Jahre unfallfrei bleiben, Auch bei den Bällen hat es nie Probleme gegeben – und mittlerweile ist es eine der größten Veranstaltungen im Wipptal."

Seit wann laufen die Vorbereitungen?
Isser: "Seit 5 Monaten."
Pernlocher: "Die ersten Vorbesprechungen hatten wir im April, seit ungefähr drei Monaten arbeiten wir richtig dran. Freizeit haben wir da momentan nicht viel!"
Isser: "Wichtig ist uns, dass der Markus Gschließer mitbeteiligt ist und dass das Team um den Christoph sich so super reinhängt."

Von Arno Cincelli

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