LESERBRIEF – Ein Pavillon ohne Festln?

Foto: Cincelli

Letztens in Fulpmes: Ich war auf einem Fest eines örtlichen Vereins. Es war gut besucht und meine Freunde und ich waren begeistert, dass in Fulpmes wieder einmal etwas los ist. Doch als die Stimmung am Höhepunkt und die Schnapsbar bestens besucht waren, wurde das Fest abrupt beendet. Warum? Das habe ich mich auch gefragt, denn Festln sind rar geworden. Die Veranstaltungen im Fulpmer Pavillon kann man schon auf einer Hand abzählen und das obwohl Vereinsfeste ein wichtiger Bestandteil des Dorflebens und für die finanzielle Situation unserer Organisationen essentiell sind.

Aber unsere Vereine haben es nicht mehr so leicht. Neben Registrierkassenpflicht, Allergenverordnung und hohen Sicherheitsrichtlinien leiden unsere Vereine vor allem an einem Problem – einzelnen Querulanten in der Nachbarschaft.

Ein Fest ist eine logistische Herausforderung und führt auch zu lauten Nächten. Bei all meinem Verständnis trete ich auch für einen Akkustikschutz im Bereich des Pavillons ein. Aber wenn um 21:30 Uhr schon die ersten Anrufe auf der Polizeiinspektion eingehen und Anrainer wie wild juristische Wege suchen um Feste zu verhindern, dann frage ich mich schon wie das weiter gehen soll. So manch ein Nachbar zeigt – anonym versteht sich – jeden und alles an, um ein Fest frühzeitig zu beenden. Ein Festl ist aber nur der halbe Erfolg, wenn es ab 24:00 Uhr mucksmäuschenstill und um 01:30 Uhr vollkommen geschlossen sein muss. Und das betrifft nicht nur einzelne Feste. Egal ob Zumba, Konzerte oder Traditionsveranstaltungen; jegliches Gemeindeleben will scheinbar verhindert werden.
Fulpmes steht nun vor der Entscheidung ob es sich zu einer Schläfergemeinde entwickelt oder den Glanz der einzigen Tourismushochburg zurückholt und das Dorf nicht sterben lässt.

Also ich bin für ein belebtes und lebenswertes Fulpmes. Mit aktiven Vereinen, einem gut besuchten Dorfkern, vielen Veranstaltungen und eben auch den dazugehörigen Vereinsfesten. Wir dürfen unseren Vereinen nicht ihre Grundlage nehmen und verhindern, dass sie jene finanzielle Mittel erwirtschaften, die für die Vereinsarbeit unterm Jahr gebraucht werden. Deshalb gilt es die Vereine zu unterstützen, den ehrenamtlich tätigen Obleuten den Rücken zu stärken und ihnen nicht noch Steine in den Weg zu legen.
Die Rahmenbedingungen gibt nun mal die Politik vor. Und hier brauchen wir ein Bekenntnis zu einem belebten Fulpmes. Oder was wäre eine Prozession ohne Schützen? Ein Almabtrieb ohne Jungbauern? Ein Pavillon ohne Platzkonzerte?
Ich will es mir nicht vorstellen!

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.