Status quo alte Schule Neustift

Polizei kommt, für Verein wird's eng

Der für das Projekt "alte Schule" zuständige Vizebgm. Franz Gleirscher und der Verein "Eigentlich Kultur" haben unterschiedliche Sichtweisen.

NEUSTIFT. "Die Polizeischule wird fix einen Teil des Gebäudes anmieten", informiert der Projektzuständige Vizebgm. Franz Gleirscher. Wie bereits berichtet, braucht die Polizei ein Ausweichquartier für die Zeit, in der das Bildungszentrum in Absam umgebaut wird. Die idealen Räumlichkeiten wurden in Neustift gefunden. Derzeit wird das vertraglich fixiert. Die Eckpunkte dazu lesen Sie weiter unten unter "Zur Sache".

Der Wermutstropfen

... ist, dass damit wohl nur mehr ca. ein Viertel des Gebäudes für die bisherige Nachnutzung zur Verfügung bleibt. Ursprünglich war von 50:50 die Rede. "Das Projekt 'Alte Schule – neues Leben' wird damit sicher eingeschränkt, aber nicht abgewürgt", räumt Gleirscher ein. "Das Projekt könnte damit sterben", kontern die Vertreter des Vereins "Eigentlich Kultur". Einige der Mitglieder sind bereits aus der alten Schule ausgezogen. Ohne Groll, aber auch nicht ohne sowohl dem gesamten Neustifter Gemeinderat, als auch LH Anton Mattle mittels Briefen ihre Enttäuschung über die jüngsten Vorgänge auszudrücken bzw. nochmal um Unterstützung zu bitten.

Die Fragezeichen

Tatsächlich hat sich der Gemeinderat im Herbst für die Weiterentwicklung des niederschwelligen Konzepts nach einer Füllung des Leerstandes mit Kunst, Kultur, Sozialem und Wirtschaft ausgesprochen (wir berichteten). Diese Chance wird in den Augen von Künstler Claudio Canazei und Co. jetzt vertan: "Das Projekt wird nach und nach reduziert. Leider scheint es nur um's Geld zu gehen, anstatt zu erkennen, dass die Gesellschaft an solch zukunftweisenden Ansätzen wachsen könnte." Nichts ist unterbunden, meint hingegen Gleirscher: "Wir wollen das auf keinen Fall sterben lassen. Einige Vereine, darunter 'Eigentlich Kultur' selbst, und Kulturschaffende sind auch noch vor Ort. Sie haben nun Zeit und können sich ohne Kostendruck entwickeln." Vielleicht ist ja das letzte Wort noch nicht gesprochen?

Zur Sache

Die Eckpunkte zur vorübergehenden Einrichtung der Polizeischule sehen so aus, dass die rund 200 Polizeischüler das Haus im zweiten Quartal 2024 beziehen und längstens bis 2027 bleiben werden. Über die ARE Bundesimmobiliengesellschaft werden im Vorfeld Sanierungen und Adaptierungen am Gebäude vorgenommen. Wo die vielen Polizeischüler schlafen und essen werden, ist ebenso noch offen, wie die Höhe der Mieteinnahmen, die Neustift dadurch lukrieren kann. "Wir wissen es ganz ehrlich noch nicht", so Gleirscher. "Es kommt auch darauf an, wie viel investiert werden muss. Aber natürlich tun die Gelder dem Gemeindesäckl gut." Positiv sei auch, dass die alte Schule somit in Schuss gehalten wird: "Wir übernehmen sie ja danach wieder."

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