Rasern in Eigenregie das Handwerk legen

Foto: ÖAMTC
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STUBAI/WIPPTAL. Gemeinden soll es künftig möglich sein, automatische Geschwindigkeitsmessungen vorzunehmen. Diese Novelle zur Straßenverkehrsordnung, die erst kürzlich vorgelegt wurde, trifft auf Begeisterung und Unmut.

Temposünder stehen im Stubai- und Wipptal nach wie vor an der Tagesordnung. Doch der Kampf gegen die Raser gestaltet sich schwierig. Seit kurzem scheinen sich die Voraussetzungen grundlegend zu ändern. Ein Entwurf zur Novellierung der Straßenverkehrsordnung (StVO), welcher am 9. August dem Verkehrsministerium vorgelegt wurde, sieht vor, dass Gemeinden künftig automatische Radaranlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung aufstellen dürfen. Diese rechtliche Neuregelung wurde vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) und vom Gemeindeverbund seit Jahren gefordert und dürfte nun aller Wahrscheinlichkeit nach umgesetzt werden.

Neue Waffe für Gemeinden
„Es ist immer gut, wenn man als Gemeinde etwas in der Hand hat und vorgehen kann – in diesem Fall gegen Raser“, so Matreis Bürgermeister Paul Hauser. Das Problem im verkehrsgeplagten Matrei läge allerdings weniger im Bereich der Gemeindestraßen.

Ebenfalls positiv sieht Manfred Leitgeb die mögliche Neuerung. Als Bürgermeister von Mieders kann er ein Lied von Rasern im Ortsgebiet singen. Besonders im Bereich der Schule wird gerne aufs Gas gedrückt – doppelte Geschwindigkeit sei keine Seltenheit. „Ich habe schon oft an die Polizei appelliert, aber für dauernde Kontrolle fehlt halt verständlicherweise auch dort das Personal.“ In Fulpmes zeichnet sich dasselbe Bild ab. Die Lebensqualität im Ortsgebiet ist durch Raser gestört“, so Bürgermeister Robert Denifl. Vor allem junge Mopedfahrer sind ihm ein Dorn im Auge. In anderen Gemeinden geht es hier entspannter zu. Das Naviser Dorfoberhaupt Hubert Pixner etwa setzt lieber auf die erfahrene Exekutive, als Rasern selbst das Handwerk zu legen: „An kritischen Stellen wie etwa beim Kindergarten wird gemeinsam mit der Polizei gemessen und überlegt, ob Handlungsbedarf besteht.“ Und damit ist Pixner nicht alleine – auch für Neustifts Bürgermeister Peter Schönherr sind gemeindeeigene Radarkästen bislang kein Thema. Schmirns Bürgermeister setzt auf mobile Tempoüberwachung in Zusammenarbeit mit der Exektutive, sieht aber keine Notwendigkeit: „Bei uns sind es einzelne Raser, der Großteil ist brav unterwegs.“

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