Mieders
Rehkitze vor Mähtod bewahrt – Retter hoffen auf viele Nachahmer

- Kaum zu erkennen: Hier versteckt sich ein Rehkitz - es wurde gerettet.
- Foto: privat
- hochgeladen von Tamara Kainz
"Wir haben eine mords Gaudi, dass wir die zwei Rehkitze retten konnten", berichten Jagdpächter Walter Jenewein und Bauer Johann Pittl vom ersten Erfolg der neuen Gruppe zur Kitzrettungskoordination in Mieders.
MIEDERS. Jetzt ist die optimale Zeit für Rehgeißen, um ihre Kitze aufzuziehen. In ihren ersten Lebenswochen verlassen sich Rehkitze völlig auf ihre Tarnung. Ihr gepunktetes Fell, kombiniert mit ihrem natürlichen Verhalten, sich regungslos im hohen Gras zu verstecken, macht die Kitze nahezu unsichtbar für Fressfeinde. Diese Taktik ist aber nicht hilfreich, sobald sich ein Mähwerk dem Versteck nähert. Für Landwirte ist es leider so gut wie unmöglich, Rehkitze während dem Mähen frühzeitig zu sehen, um die meist tödlichen Folgen zu verhindern. Das damit verbundene Tierleid ist für die Bauern eine emotionale Belastung – und auch das Futter für die Kühe kann schlimmstenfalls gefährlich verunreinigt werden. Bauer Johann Pittl kennt die Problematik: "Wir haben alles probiert. Wir sind vor dem Mähen das Feld abgegangen, teilweise auch mit Hund, aber man hat wirklich kaum eine Chance, die Kitze zu entdecken."
Kitzrettungskoordination
Gründe genug also zu handeln und das wird in Mieders jetzt getan. Jagdpächter Walter Jenewein und Ortsbauernobmann Simon Nagiller haben heuer eine WhatsApp-Gruppe zur Kitzrettungskoordination eingerichtet. Über diese nahm der Bauer vom Holzerhof Kontakt mit der örtlichen Jägerschaft auf, bevor er sein Feld nahe am Waldrand mähte. Jenewein organisierte Drohnenpilot Matthias Dworschak zur Befliegung. Tatsächlich konnten dann mit der Wärmebildkamera zwei im hohen Gras versteckte Rehkitze ausfindig gemacht werden.
Nur Gewinner
Jenewein stand mit einer Kiste bereit, holte sie fachmännisch – sprich so, dass die Kitze nicht mit keinen fremden Geruch in Berührung kamen – aus dem Feld und setzte sie nach den Mäharbeiten sozusagen „in Sicherheit“ wieder aus. Pittl war froh, beruhigt mähen zu können und die beiden Rehkitze wurden vor dem fast sicheren Tod gerettet. Die Vorgangsweise nützt somit allen Beteiligten und kostet die Bauern nichts. Jenewein: "Der Tiroler Jägerverband unterstützt die Sache finanziell. "Die Befliegung wird in den frühen Morgenstunden durchgeführt, bevor der Boden durch die Sonneneinstrahlung erwärmt wird. Je wärmer, desto schwieriger wird es, die Tiere zu erkennen", erklärt der Jagdpächter. Er und die Miederer Jägerschaft hoffen nun auf viele Nachahmer. "Am besten wäre es, wenn sich die Bauern bei uns ein oder zwei Tage vor dem Mähtermin melden. Ich stehe unter 0676/6666101 auch gerne für Fragen zur Verfügung", bietet Jenewein an.
www.meinbezirk.at






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