Region
Rotmilan zieht Blicke auf sich
REGION. Derzeit sind fast keine Flugzeuge zu sehen – dafür aber bisher eher unbekannte, begnadete gefiederte Flieger, die über den Feldern ihre Kreise ziehen und auch mal in den Sturzflug übergehen.
Er ist ein Greifvogel, der auffällt, der Rotmilan oder Rote Milan. Bestechend elegant segelt er neuerdings vermehrt über das Stubaital und das Westliche Mittelgebirge hinweg. Und er hat auch schon die Blicke vieler unserer Leser auf sich gezogen. Deshalb haben wir bei Mathias Premm, dem Inhaber des Greifvogelparks in Telfes nachgefragt, was es mit der durchaus imposanten Erscheinung auf sich hat. "Der Rotmilan ist eigentlich ein Zugvogel. In den letzten Jahren passiert es aber immer öfter, dass er sein Verhalten ablegt und sich in unseren Breitengraden niederlässt. Im Wipptal zum Beispiel wissen wir schon länger von einem Pärchen, das dort nistet."
Wunderschöner Beutegreifer
Im Gegensatz zum nur unwesentlich kleineren Schwarzmilan ist die Verbreitung des Rotmilans auf Europa beschränkt. "Die wunderschönen Tiere überwintern ansonsten massenweise in der Schweiz", informiert Premm und ergänzt: "Wie in der Vogelwelt üblich, sind auch bei dieser Art die Weibchen größer als die Männchen und erreichen Spannweiten von bis zu 1,70 Meter." Der Experte aus Telfes muss es wissen, nimmt er doch seit 30 Jahren immer wieder selbst Rote Milane bei sich zur Pflege auf. Auch aktuell betreut er einige "Patienten" dieser Gattung.
Leuchtendes Federkleid
Erkennbar ist der damit etwa mäusebussardgroße Vogel aus der Familie der Habichtartigen neben seinem weiß-rötlich-braun schattierten Federkleid vor allem an seiner Gabelung im Stoß – die Schwanzfedern sind eingekerbt. Deshalb ist er auch unter den Namen Gabelweihe oder Königsweihe bekannt. Was seine bevorzugte Beute angeht, so bezeichnet Premm den Rotmilan als "kleinen Schmarotzer": "Er frisst gerne tote Fische, Eidechsen, Frösche und anderes Kleingetier. Normalerweise hält er sich bevorzugt am Wasser auf. Wie man sieht, muss das aber nicht unbedingt sein."
Perfekter Segler ist Augenweide
Wie viele der Greifvögel derzeit rund um Innsbruck durch die Lüfte gleiten, kann auch Premm nicht sagen: "Fakt ist aber, dass bei uns immer öfter Rotmilane beobachtet werden. Und momentan schaut es danach aus, als hätten sich weitere Pärchen bei uns zur Brut niedergelassen." Wer einmal verschiedene Greifvögel aus nächster Nähe sehen möchte, dem sei ein Besuch im Greifvogelpark in Telfes ans Herz gelegt. Wann dieser wieder öffnen wird, ist derzeit aber noch unklar.
www.meinbezirk.at
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