Schutzgebietsbetreuung Stubaier Alpen-Wipptal informiert
Seltener Bewohner: Das Braunkehlchen

Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) | Foto: Franz Wierer
  • Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
  • Foto: Franz Wierer
  • hochgeladen von Tamara Kainz

Manche Wiesen werden sehr früh gemäht, manche auffallend spät. Die späte Mahd kann den Grund haben, dass hier Rücksicht auf einen bei uns schon sehr seltenen Vogel genommen wird.

STUBAI/WIPPTAL. Das Braunkehlchen kommt erst Anfang bis Mitte Mai aus seinem Winterlebensraum in Afrika zurück. Sein Bodennest legt das Weibchen dann in vielfältigen, kräuterreichen, mit Büschen und Sträuchern bewachsenen und vor allem spät gemähten Wiesen an. Diese Wiesentypen werden nicht nur in Tirol leider immer seltener. So findet sich eine der letzten – wenn auch sehr kleine – Braunkehlchenpopulationen in den Feuchtwiesen in Neustift im Stubaital. Dort achten die Landwirte zum Teil auf den Mähzeitpunkt, lassen Altgrasstreifen stehen und stellen in den Braunkehlchenrevieren sogar Holzpfosten auf, die die kleinen Vögel immer wieder zum Singen aufsuchen und als Jagdwarten nutzen.

Gesang in Neustifter Feuchtwiesen

Der Gesang des Braunkehlchens ist nicht besonders markant, dafür aber umso beharrlicher. Das Männchen vollführt während der Balzzeit auch so genannte Singflüge. Es ist mit seiner dunklen Kopfmaske und dem hellen Überaugenstreif wesentlich auffälliger gefärbt als das Weibchen. Beide besitzen aber die namensgebende rostrote Kehle. Braunkehlchen sind vor allem Insektenfresser, die Jagd auf Käfer, Fliegen, aber auch Heuschrecken machen. Ohne Schutz und Wissen um die seltenen Bewohner fallen die Bodennester in bewirtschafteten Wiesen, samt brütenden Weibchen, oft der Mahd zum Opfer. Die Maßnahmen zum Schutz der seltenen Vögel werden durch ÖPUL- Förderungen unterstützt.
Weitere Informationen: Kathrin Herzer; kalkkoegel@tiroler-schutzgebiete.at
www.meinbezirk.at

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