Europäische Verbundenheit
Stromzusammenschluss am Brenner

Der Stromzusammenschluss am Brenner wurde hier symbolisch zelebriert: v.li.: Erich Entstrasser (TIWAG), LH Maurizio Fugatti, LH Günther Platter, LH Arno Kompatscher und Adel Motawi (TERNA). | Foto: zeitungsfoto.at
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  • Der Stromzusammenschluss am Brenner wurde hier symbolisch zelebriert: v.li.: Erich Entstrasser (TIWAG), LH Maurizio Fugatti, LH Günther Platter, LH Arno Kompatscher und Adel Motawi (TERNA).
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BRENNER. Ein neuer Meilenstein in Sachen grenzüberschreitender Zusammenarbeit wurde mit der Wiederherstellung der Leitungsverbindung zwischen den Netzbereichen Nord- und Südtirol im Umspannwerk Edyna am Brenner gelegt.

Seit 60 Jahren sind die Stromnetze zwischen Nord- und Südtirol nun erstmals wieder vereint. Neben diesem historischen Aspekt wird durch den Stromzusammenschluss auch die Versorgungssicherheit für das Wipp- und Stubaital erhöht und zudem ein wichtiger Beitrag für die Energiewende und die Zukunftsstrategie „Tirol 2050 energieautonom“ geleistet. Zudem wird der Stromzusammenschluss als weiteres Ausrufezeichen europäischer Verbundenheit angesehen. Im Rahmen der kleinen Feierlichkeiten konnten die drei Landeshauptleute LH Günther Platter (Tirol), LH Arno Kompatscher (Südtirol) sowie LH Maurizo Fugatti (Trentino) den symbolträchtigen Zusammenschluss begehen.

Sichtlich begeistert zeigt sich LH Günther Platter: "Der Zusammenschluss unserer Stromnetze ist ein markanter Meilenstein in unserer gemeinsamen Geschichte und bringt für die Zukunft einen klaren Mehrfachnutzen mit sich: Einerseits stabilisieren wir damit die Energieversorgung und schützen unsere Bürgerinnen und Bürger noch besser vor großflächigen Stromausfällen. Andererseits gilt es, den Energiebedarf aus ökologisch verträglichen Ressourcen langfristig zu decken – dahingehend spielt der Stromzusammenschluss eine wesentliche Rolle."

Arno Kompatsch, LH von Südtirol, verweist in seine Rede auch auf die Notwendigkeit der Zusammenarbeit. Am Beispiel des Brennerbasistunnels (BBT) werde deutlich, dass man zusammen besser voran kommt, was auch in Zeiten der Pandemie deutlich wurde. "Die Überwindung der Grenzen in Europa findet in vielen Bereichen längst statt, vor allem auch dank der Technologie. Dies wird auch durch den heutigen Stromzusammenschluss deutlich", erklärt Kompatscher. Auch Karl Mühlsteiger, Bgm. der Gemeinde Gries a. Brenner zeigt sich sichtlich begeistert: "Für die Gemeinde Gries am Brenner ist diese Zusammenführung ein weiterer Meilenstein und zeigt einmal mehr die perfekte Zusammenarbeit zwischen Nord- und Südtirol und auch zwischen den Gemeinden Gries a. Brenner und Brenner-Gossensaß."

Energieaustausch ab 2022

Für den Zusammenschluss wurde die Leitungsverbindung zwischen den Netzbereichen Nord- und Südtirol wiederhergestellt. Um dies zu ermöglichen, waren zuvor Umspannwerke und Hochspannungsleitungen im Wipptal in Nord- und Südtirol neu gebaut beziehungsweise erweitert worden. Auch im Umspannwerk "Edyna" erfolgte mit der Installation eines Spezialtransformators eine Erneuerung, der die Vereinbarkeit der unterschiedlichen Betriebsspannungen in Nord- und Südtirol sicherstellen soll. In einem ersten Schritt wird die neue Stromverbindung vorwiegend für gegenseitige Aushilfen genutzt. Bei Störungen, etwa bei Großwetterereignissen, kann das Wipptal von einer zweiten Seite versorgt werden. Ein vollumfänglicher Energieaustausch soll ab 2022 möglich sein. Bis Juli soll die Sanierung im Wipptal beendet sein. Auf Tiroler Seite wurden knapp 25 Mio. Euro investiert.

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