Neustift
Vizebgm. Franz Gleirscher im Interview zur Lokalpolitik

Mit dem Bürgermeistersessel hat es für Franz Gleirscher 2022 nicht geklappt – er ist jetzt in der Rolle des Oppositionsführers. | Foto: Kainz
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Seit den Gemeinderatswahlen 2022 ist Franz Gleirscher 1. Vizebürgermeister der Gemeinde Neustift. Sein Resümee zum bisherigen Verlauf der Periode.

BEZIRKSBLATT: Herr Gleirscher, das Junge Neustift besetzt im Gemeinderat nun wieder die Oppositionsrolle. Wie beurteilen Sie die Entwicklungen seit dem Machtwechsel vor gut eineinhalb Jahren?
Gleirscher:
Vorausschicken möchte ich, dass ich meine berufliche Tätigkeit als Geschäftsführer bei den Serlesliften mit Ende des Sommers endete. Somit habe ich jetzt mehr Zeit und einen freieren Kopf für mehr Gemeindearbeit. Zur Frage: Der Umgangston im Gemeinderat passt. Projekte, die noch in der alten Periode in die Wege geleitet wurden, wie zum Beispiel die Aufbahrungskapelle, sind fertiggestellt. Auch der Anstoss für die Erschließung des neuen Gewerbegebiets in Kampl kam von uns. Das wird jetzt angegangen – das BEZIRKSBLATT hat bereits berichtet. Inzwischen wurde der Erschließungsplan beschlossen. Die nächsten Schritte wird das Land setzen.

Aktuell laufen intensive Verhandlungen mit der TIWAG. Hier zeigte sich Ihre Fraktion unzufrieden.
Stimmt, da waren wir gegenüber Bgm. Andreas Gleirscher relativ hart. Wir haben erzwungen, dass Anträge mehrfach wieder von der Tagesordnung genommen wurden – und haben damit auch viel erreicht! Zum Einen konnten wir deutlich bessere Rahmenbedingungen für das Kraftwerk Oberberg erwirken. Zum anderen laufen noch die Verhandlungen die Wasserableitungen für das Kraftwerk Kühtai betreffend. Die TIWAG versucht, uns relativ billig abzuspeisen. Unsere Aufgabe als Gemeindevertreter ist es, das Beste für die Gemeinde herauszuholen. Auch da werden wir dahinter bleiben.

Apropos Gelder: Wie steht es um die Finanzen?
Corona hat die Gemeindekassa geschmerzt, aber das ist ja bekannt. Was für Neustift finanziell auch eine riesen Herausforderung darstellt, sind die zunehmenden Schäden durch Unwetter, Wind etc. Was da allein im vergangenen und im heurigen Jahr zusammenkam, geht in die Millionen. Da muss natürlich auch das Land mit ins Boot geholt werden, denn der Schutz vor Naturgefahren ist für uns immer schwieriger zu stemmen. Alles in allem sind wir liquide, aber es wird sich zeigen, was in den nächsten Jahren machbar ist und was nicht.

Das Freizeitzentrum Neu wäre eines der anvisierten Großprojekte. Sie sind hier ja als Geschäftsführer im Amt. Wie geht es weiter? Man hört wenig bis nichts...

Dass sich nichts tut, stimmt nicht ganz. Es gab eine gemeinsame Sitzung von Gemeinde und Tourismusverband, wo beratschlagt wurde, was man machen könnte. Das ganz große Projekt, das aus dem Wettbewerb hervorgegangen ist, wird aus Kostengründen wohl nicht realisierbar sein. Eher gehen die Tendenzen jetzt in Richtung einer kleineren, abgespeckten Variante. Dazu muss aber schon gesagt werden, dass die Voraussetzungen damals, als das Ganze angegangen wurde, gänzlich andere waren.

Diskussionen gab und gibt es auch immer wieder zur Problematik der momentan nicht mehr möglichen Zufahrt ins Oberbergtal.
Hierzu gibt es jetzt ein Übereinkommen: Der Gemeinderat hat sich in seiner letzten Sitzung mehrheitlich dazu bekannt, dass es im öffentlichen Interesse ist, dass eine Gemeindestraße bis nach Oberiss kommt. Somit können die Planungen jetzt weitergehen. Was die Verhandlungen mit den Grundbesitzern angeht, ist der Ortschef gefordert. Außer Frage steht, dass bisher alles viel zu lange gedauert hat.

Was gibt es sonst noch Wichtiges zu melden?
In der Gemeinde gilt aktuell ein Widmungsstopp, derzeit sind nur Anpassungen möglich. Das neue Raumordnungskonzept ist in Ausarbeitung und soll im Laufe des Winters bei einer öffentlichen Gemeindeversammlung präsentiert werden. Jeder Bürger kann dann eine Stellungnahme abgeben.
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Mit dem Bürgermeistersessel hat es für Franz Gleirscher 2022 nicht geklappt – er ist jetzt in der Rolle des Oppositionsführers. | Foto: Kainz
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